aus Hellweger Anzeiger: Donnerstag, 08. März
2012
80
Prozent mehr Lkw bis 2025
CDU
hofft auf ersten Spatenstich für L 677n noch in dieser
Wahlperiode
HOLZWICKEDE • CDU-Vorsitzender
Frank Lausmann reagiert auf einen Leserbrief vom 6. März. Darin
wird der CDU Sinneswandel in Sachen Ostumgehung vorgeworfen. Lausmann
legt wert auf eine Klarstellung, denn die CDU habe sich schon immer
für die Entlastung des Ortes ausgesprochen.
Das Thema wird in der Kommunalpolitik seit Jahren diskutiert, und es
wurde kontrovers über den Verlauf einer Entlastungsstraße,
der sogenannten Ost- oder Westtangente, gestritten.
Lausmann: „Die CDU hat sich schon immer für die Entlastung des
Ortes ausgesprochen und hat dabei zunächst
Linienbestimmungsverfahren und Gutachten zu Verkehr, Ökologie und
Städtebau ausgewertet. Auf Empfehlung der Gutachter, insbesondere
hinsichtlich ökologischer und finanzieller Aspekte, hat sich die
Mehrheit von CDU, SPD und FDP dann für die östliche Umgehung
des Ortes entschieden. Die Behauptung, dass in einer öffentlichen
Ratssitzung die Abkehr von diesem Projekt beschlossen wurde, ist
schlichtweg falsch.“
Lausmann zieht aktuelle Berechnungen aus dem Verkehrsministerium von
2011 heran, um die Wichtigkeit des Projektes zu belegen. Danach wird
ein Anstieg des Lkw-Verkehrs in NRW bis 2025 um 80 Prozent, des
Pkw-Verkehrs um 13 Prozent vorhergesagt. Auch Holzwickede droht dann im
Verkehr zu ersticken. Schon jetzt herrscht auf der Hauptstraße
starker Verkehr, selbst in den Abendstunden. Zumindest der
Schwerlastverkehr wurde mit dem Nachtfahrverbot auf der B 1 in Dortmund
schon teilweise aus dem Ort verbannt.
Der CDU-Parteichef meint an die Adresse der Gegner der L 677n
gerichtet, dass, wer die Ostumgehung ablehnt, so ehrlich sein und sagen
sollte, dass man mit dem Status quo zufrieden ist. „Wer über
Alternativen zur Ostumgehung nachdenkt, darf nicht auf neue
Fördermittel hoffen, sondern muss diese selbst finanzieren
können. Undenkbar für eine Kommune, die schon
Spielplätze verkaufen muss, um ihren Haushalt zu sichern.“ Keine
Kommune, so Lausmann, könne Maßnahmen im Millionenbereich
ohne das Land finanzieren. Das gilt übrigens auch für den
Ausbau der Montanhydraulikstraße, der im Zusammenhang mit der
Ortsumgehung steht.
Den Bau der Ostumgehung bezeichnet Lausmann als das wichtigste
verkehrspolitische Projekt für die Gemeinde Holzwickede. Auch die
rot-grüne Minderheitsregierung hat nach kritischer Prüfung
sämtlicher Landesstraßenbauprojekte die L677n und den damit
verbundenen neuen Autobahnanschluss am Oelpfad im
Landesstraßenbedarfsplan mit höchster Priorität
eingestuft. Die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens soll nach
jüngster Auskunft von Straßen.NRW im 1. Halbjahr 2012
erfolgen.
Das Ziel der CDU ist der erste Spatenstich noch in dieser
Wahlperiode. • ho-
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