aus Westfälische Rundschau: Freitag, 23.
September 2011
L 677 weiter
mit höchster Priorität in Priorisierungsliste - allerdings
muss Planung noch einmal nachgebessert werden
Ostumgehung sicher - aber später
von Peter Gräber
Holzwickede. Das wird alle Befürworter der
Ostumgehung in Holzwickede freuen: Die L 677 (Ostumgehung) und der
damit verbundene neue Autobahnanschluss am Oelpfad sind weiter im
Landesstraßenbedarfsplan mit höchster Dringlichkeit
eingestuft. Allerdings gibt es auch eine „Kröte“ zu schlucken: Die
Einleitung des Planfeststellungsverfahrens wird sich bis
voraussichtlich 1. Halbjahr 2012 erneut verzögern, weil die
Planung noch einmal nachgebessert werden muss.
NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger gab gestern im
Verkehrsausschuss des Landtages erstmals die Priorisierungsliste 2011
(Landesstraßenbedarfsplan) bekannt. „Die Priorisierungslisten
bringen mehr Klarheit und Wahrheit in den Straßenbau“,
begrüßte der hiesige SPD-Landtagsabgeordnete Wolfram Kuschke
das Verfahren. Zur Transparenz im öffentlichen Straßenbau
gehöre auch die Wahrheit zu sagen, welche Projekte nicht
realisiert werden können. „Erstmalig kann auf Basis dieser
Priorisierung eine verlässliche, zielgenaue und nachvollziehbare
Straßenbauplanung in NRW erfolgen, die sich jenseits von
Luftschlössern am Machbaren orientiert“, so Kuschke weiter.
Für die Gemeinde Holzwickede sei das Ergebnis positiv, so der
Abgeordnete. „Die L 677 als Ortsumgehung wird vorrangig weiter geplant
und dem Baurecht zugeführt.“
Allerdings ist die grüne (= höchste) Ausbaustufe der L 677
mit einer Fußnote von den Landesverkehrspolitikern versehen
worden: Voraussetzung für die Einleitung des
Planfeststellungsverfahrens sei die Umplanung des nördlichen
Bereichs (A44-Anschluss).
Vor Eröffnung der Planfeststellung muss die federführende
Behörde Straßen NRW in Bochum den Autobahnanschluss noch
einmal umplanen, wie Frank Hoffmann, Sprecher der Behörde, auf
Nachfrage in Düsseldorf gestern bestätigt bekam. „Der
Anschluss ist etwas zu üppig ausgefallen, auch aus
artenschutzrechtlichen Gründen. Darum haben wir jetzt die Vorgabe
aus Düsseldorf, die Planung etwas zu verkleinern“, so Hoffmann.
„Voraussichtlich im 1. Halbjahr 2012“ werde die Behörde damit
fertig sein.
Holzwickedes Verwaltungsspitze wurde gestern von der Fußnote
überrascht. Trotzdem begrüßte Bürgermeister Jenz
Rotherer die Entscheidung in Düsseldorf ausdrücklich: „Auch,
wenn sich das Planfeststellungsverfahren noch einmal etwas
verzögern sollte, sind wir damit ein gutes Stück weiter - so
weit wie noch nie.“
Bildunterschrift
unter einem Foto der Massener Straße: Rechts neben der
Massener Straße soll die Trasse der Ostumgehung verlaufen.
|