aus Westfälische Rundschau: Samstag, 20.
Februar 2010
Klausurberatungen
CDU will über Wasserversorgung reden
Von Peter Gräber
Holzwickede.
Angesichts der auslaufenden Konzessionsverträge will
die CDU die Verwaltung mit Sondierungsgesprächen über einen
möglichen Zusammenschluss bei der Wasser- und Stromversorgung
beauftragen.
„Wir sind zwar mit unserer Wasserversorgung ganz gut aufgestellt”,
glaubt CDU-Chef Rolf Kersting. „Das sollte uns aber nicht abhalten,
vielleicht noch Geld für den Bürger zu sparen.” Ziel
müsse sein, die Verbraucherpreise günstiger zu gestalten und
die Flexibilität bei den Dienstleistungen zu erhalten. „Das ist
für den Haushalt 2010 aber nicht mehr wirksam.” Wichtig für
die CDU: „Eine Präferenz wird gegenüber keinem
Nachbarversorger ausgesprochen.” Kersting räumt ein, dass es Ende
vorigen Jahres auch schon ein Gespräch zwischen den
Bürgermeistern und Kämmerern Holzwickedes und Unnas gegeben
habe. „Aber das war ein eher lockeres Gespräch.” Eine
Bäderkooperation stehe dagegen gar nicht auf der Tagesordnung.
„Hier haben wir überhaupt keine Not. Aber auch hier sind
Gespräche möglich.” Kersting beschreibt die aktuelle
Situation ähnlich wie Jenz Rother: „Wir sind die Braut und die
Freier stehen reihenweise vor unserer Tür.”
Sofort haushaltswirksam würden dagegen die Vorschläge der CDU
zum Umwelt- und Energiemanagement und Stellenplan. Energiemanagement
sei nötig. „Allerdings ist das die Aufgabe der Verwaltung”, so
Kersting. Wie jeder Privateigentümer müsse diese nachhaltige
Strategien entwickeln und deren Einhaltung kontrollieren – ohne
zusätzliche Stellen. Das Verwaltungsziel, 20 Prozent der Strom-
und Heizkosten (166 000 € im Jahr) einzusparen, unterstütze man.
An der Stelle des Beigeordneten hält die CDU im Stellenplan fest.
Die aktuelle Situation führe zu Kompetenzverlagerung und
Beförderung auf Fachbereichsleiterebene.
Den Vorschlag, 634 000 Euro zu sparen, in dem Stellen nicht wieder
besetzt werden, trägt die CDU mit. „Wir erwarten aber ein neues
Personalkonzept.” Und der Verwaltungsvorschlag, einen
Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen Fremd- und Eigenreinigung
anzustellen, ist eine alte CDU-Forderung.
Schließlich erinnert die CDU an ihren zwei Jahre alten Antrag,
die Servicedienste der Gemeinde bürgerfreundlicher zu gestalten.
„Das lässt sich sofort und einfach umsetzen, wenn alle Mitarbeiter
sich als wirkliche Dienstleister für den Bürger verstehen”,
betont Kersting. Es müsse es etwa selbstverständlich werden,
dass Mitarbeiter Bürgern auch mal Behördengänge
abnehmen, wenn diese nicht selbst ins Bürgerbüro kommen
können. „Warum solllte auf den Weg nach Hause bei Dienstschluss
nicht möglich sein? Wer nicht an diesem Ziel mitarbeitet, hat
bürgernahe Verwaltung nicht verstanden.”
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