aus Hellweger Anzeiger: Freitag, 29. Oktober
2010
Ein
verkehrsberuhigter Bereich ist für alle da
Radfahrer
haben auf der Allee in beide Richtungen freie Fahrt
Von Gabriele
Hoffmann
HOLZWICKEDE • Ein
paar neue Hinweisschilder, aber keine neuen Verkehrsregeln – die
gesamte Allee ist eine Mischfläche, die allen Verkehrsteilnehmern
in Schrittgeschwindigkeit zur Verfügung steht.
In einer verkehrsberuhigten Zone gibt hier keine Trennung zwischen
Fahrbahn, Seitenstreifen und Gehwegen. Fußgänger, Kinder und
Radfahrer dürfen die gesamte Straße nutzen. Da die Allee
eine Einbahnstraße ist, dürfen Autos nur in eine Richtung
fahren.
CDU-Ratsherr Winfried Hardung hält die Situation auf der Allee
für gefährlich., weil die Radfahrer – oft auf der
Straßenmitte – entgegen der Einbahnstraße fahren. Das
erlaubt das Zusatzschild „Fahrräder frei“. Außerdem
kritisiert Hardung die Situation am nördlichen Ende der Allee.
Dort weist das Schild 325 auf den verkehrsberuhigten Bereich hin,
obwohl nicht in die Straße eingefahren werden darf. Er hält
das Schild für überflüssig. Obwohl der Fußweg
für Radfahrer freigegeben ist, fahren diese mitten auf der
Straße und provozieren, so Hardung, gefährliche Situationen.
Er beantragte deshalb, die Gefahrensituationen zu entschärfen.
Gleichzeitig fragte er nach der Beschilderung des neuen Weges im Park
parallel zur Allee.
Der Antrag wurde im Rahmen der Verkehrsschau behandelt. Im
Verkehrsausschuss am Mittwochabend stellte die Verwaltung die neue
Beschilderung vor. Der jetzt breitere Hauptweg ist offizieller Geh- und
Radweg. Das war auch vor dem Umbau so. Der neue, gepflasterte
Fußweg wird wie an der Parkstraße mit Schildern
„Fahrräder frei“ ausgestattet. Die Verwaltung weist darauf hin,
dass dies nur ein zusätzliches Angebot sei. Grundsätzlich
bleibt das Radfahren auf der Fahrbahn in der verkehrsberuhigten Zone in
beide Richtung erlaubt.
Die Autofahrer auf der Allee sollen mit Zusatzschildern unter den
Einbahnstraßenpfeilen vor entgegenkommenden Radfahrern gewarnt
werden. Diese Schilder dienen vor allem der Rechtssicherheit,
erläuterte Fachbereichsleiter Schmiedgen. Diese Schilder sind auch
für die Parkstraße geplant.
Die Ausschussmitglieder stimmten dem Verwaltungsvorschlag zu,
wenngleich die Tendenz zum Abbau des Schilderwaldes geht. Die
Zusatzschilder wurden unter dem Sicherheitsaspekt akzeptiert.
Einen Radweg gab es früher im südlichen Teil der Allee. Wegen
der geringen Breite von nur einem Meter wurde der Streifen auf
Beschluss des Ausschusses begrünt und dafür das
gegenläufige Radfahren erlaubt.
Bildunterschrift unter einem Fotos des
neuen Weges an der Allee: Der neue Weg parallel zur Allee darf von
Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Die entsprechende
Beschilderung wird wie auch im übrigen Park noch kommen. Weil die
Allee verkehrsberuhigte Zone ist, dürfen die Radfahrer auch die
Fahrbahn benutzen.
Bildunterschrift: Am nördlichen Ende
der Einbahnstraße ist die Allee als verkehrsberuhigte Zone
ausgewiesen. Radfahrer dürfen im Gegensatz zu Autos hineinfahren.
Lessingstraße: Nicht zum letzten
Mal Thema im Ausschuss
Seit 2008
beschäftigt sich der Verkehrsausschuss mit der Lessingstraße
und dem Wohnquartier Haydnstraße, Breslauer Straße,
Bismarckstraße und Danziger Straße. Behinderungen der
Kehrmaschine und die Flughafenparker hatten zum ersten
Bürgerantrag und einer neuen Parkregelung geführt.
Doch die Bewohner des Quartiers waren und sind sich keineswegs einig.
Breslauer Straße und Bismarckstraße wurden von der Regelung
wieder ausgenommen.
Meinungsverschiedenheiten wurden in der Bürgerversammlung Anfang
September deutlich. Der Knackpunkt war das Montagsparkverbot
während der Müllabfuhr und Straßenreinigung. Dies wird
zurückgenommen. Die Schilder werden abmontiert. Die Markierungen
und die dazugehörigen Schilder wieder zu entfernen, wie von
einigen Anliegern gewünscht, würde 10000 Euro kosten. Das sei
angesichts der Haushaltssicherung nicht zu vertreten, betonte
Ausschussvorsitzender Frank Lausmann.
Parken bleibt weiterhin nur in den markierten Flächen erlaubt. Die
Verwaltung kommt den Anwohnerwünschen nach weiteren
Stellplätzen entgegen. Außerdem, so Lausmanns und vom
Ausschuss geteilte Anregung, schreibt die Verwaltung die Anwohner an
und appelliert an die Eigenverantwortung der Menschen, für
Kehrmaschine und Müllwagen montagmorgens Platz zu machen.
Die Ausschussmitglieder stimmten in der Einschätzung überein,
sich nicht zum letzten Mal mit dem Thema beschäftigt zu haben.
Egal wie entscheiden wird, es wird nie allen recht sein. • ho-
Friedhofstraße:
Kein Beschluss
Auf der
Friedhofstraße bleibt alles wie es ist. Der Verkehrsausschuss
stimmte gar nicht erst über den Bürgerantrag zur Beruhigung
der Straße ab. Alle Fraktionen stimmten aber überein, dass
es keinen Handlungsbedarf gebe. Harald Meibert vom
Straßenverkehrsamt berichtete im Ausschuss von den
Messergebnissen. Der Eindruck, es würde zu schnell gefahren, wurde
nicht bestätigt. Im Gegenteil: Die Durchschnittsgeschwindigkeit
liegt sogar unter den erlaubten 50 km/h. Die Tempo 30-Zone vor dem
Kindergarten wird gut angenommen. Außerdem kam die Verkehrsschau
zu dem Ergebnis, dass die beantragten baulichen Veränderungen aus
rechtlichen oder baulichen Gründen nicht möglich sind. • ho-
|