aus Hellweger Anzeiger: Freitag, 17. September
2010
Persönlicher
Schlagabtausch im Ratssaal
Mehrheit
für Ausschreibung der Beigeordnetenstelle
von Gabriele
Hoffmann
HOLZWICKEDE • Nach
über einstündigem Schlagabtausch im Sitzungssaal brachte der
Hauptausschuss der Beigeordnetenstelle gestern Abend
erwartungsgemäß auf den Weg.
Mit der Mehrheit von zehn Stimmen folgten SPD, CDU und FDP dem
Vorschlag von Bürgermeister Jenz Rother. Zwei Gegenstimmen und
zwei Enthaltungen von „jungeliste“, Grünen und Bürgerblock
fielen da nicht weiter ins Gewicht. Der vorgelegte Ausschreibungstext
wurde hinsichtlich der Aufgaben des Bewerbers oder der Bewerberin
erweitert. Der Zeitplan erschien allen Ausschussmitgliedern zu eng und
wurde insgesamt um zwei Wochen nach hinten verschoben. Die Wahl der
oder des neuen ersten Beigeordneten wird somit erst Anfang des
nächsten Jahres erfolgen.
Der Abstimmung ging eine heftige Diskussion voraus, die zeitweise von
persönlichen Angriffen geprägt war. Insbesondere BBL-Chef
Heinrich Schlinkmann und Grünen-Fraktionsvorsitzender Friedhelm
Klemp kritisierten den politischen Stil und die Vorgehensweise des
Bürgermeisters hinsichtlich seines Meinungsumschwungs zum Thema
Beigeordneter, und Rother musste sich erneut rechtfertigen. Klemp ging
auch die SPD an, weil sich die einstige Verbündete gegen die
Stellenbesetzung, jetzt hinter ihren Bürgermeister stellt.
Weil Heinrich Schlinkmann auf einer ausführlichen Beschreibung der
Qualifikation in der Ausschreibung bestand, zitierte CDU-Chef Rolf
Kersting genervt den entsprechenden Paragrafen aus der Gemeindeordnung.
Und Ulrike Drossel (BBL) schlug einen Persönlichkeitstest wie in
der freien Wirtschaft für die Bewerber vor.
Als sogar die Rücknahme der Vorlage gefordert wurde und die schon
tumultartige Sitzung aus dem Ruder zu laufen drohte, kam es doch noch
zur Abstimmung.
Die gestrige Vorstellung wäre geeignet gewesen, einen potenziellen
Bewerber für den zweithöchsten Posten im Rathaus zum
Rückzieher zu veranlassen.
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