aus Hellweger Anzeiger: Samstag, 28. November 2009
Experiment
missglückt
Holzwickeder Eltern brauchen keine
Windelsäcke – Geringe Nachfrage
Von Gabriele
Hoffmann
HOLZWICKEDE • Das
Experiment Windelsack ist gescheitert. Holzwickeder Eltern haben das
Angebot kaum genutzt.
Lange wurde diskutiert, ob und wie junge Eltern bei den
Müllgebühren entlastet werden können. Einmalwindeln
erhöhen vorübergehend die Müllmenge und belasten die
Haushaltskasse. Deshalb hatte die Kolpingsfamilie im Herbst 2007 einen
Antrag zur Einführung von Windeltonnen oder Windelsäcken
gestellt. Ein Jahr lang wurden Argumente gegenübergestellt. Eine
Extratonne war zu teuer. Die Kosten durften nicht über die
Abfallgebühr finanziert werden. Fahrten zur zentralen Sammelstelle
auf dem Wertstoffhof verschwenden Energie. Die Extratonne widerspricht
dem Prinzip der Abfallvermeidung, und wie sollte das Ganze
überhaupt organisiert werden. Viele Fragen und Kritikpunkte.
Schließlich startete mit Jahresbeginn eine einjährige
Testphase.
Die Entscheidung dafür fiel knapp mit nur einer Stimme Mehrheit im
Umweltausschuss. 5000 Euro war CDU, Bürgerblock und Grünen
der Versuch wert.
Und im Baubetriebshof stapelten sich bald kartonweise die roten
Kunststoffsäcke mit einem Fassungsvermögen von je 70 Litern.
Die meisten sind immer noch da, denn nur rund ein Viertel der
betroffenen Eltern mit Kleinkindern haben von dem Angebot Gebrauch
gemacht. Im Umweltausschuss kommen am 9. Dezember Zahlen auf den Tisch.
Für mehr als 300 Kinder unter drei Jahren fragten 54 Eltern die
kostenlosen Windelsäcke nach. Die Empfehlung der Verwaltung lautet
dementsprechend: Experiment einstellen.
Bildunterschrift:
Die Babywindeln landen nach wie vor in der grauen Tonne. Das Interesse
an kostenlosen Windelsäcken ist gering.
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