aus Hellweger Anzeiger: Freitag, 13. März
2009
Verwaltung
soll Termine stärker koordinieren
Eigener Jahresempfang auf dem Berg
löste Irritationen aus
Von Gabriele Hoffmann
HOLZWICKEDE • Der
Jahresempfang für die Vereine der beiden Haarstrangdörfer am
11. Januar hatte jetzt ein Nachspiel im Ausschuss für Schule,
Sport, Kultur und Städtepartnerschaften.
Schon damals wurde die schlechte Terminabsprache kritisiert.
Bürgermeister Jenz Rother hetzte an jenem Wochenende zu nicht
weniger als acht Neujahrsempfängen. Außerdem kam verhaltene
Kritik auf, weil die Veranstaltung als Konkurrenz zum offiziellen
Holzwickeder Jahresempfang gesehen wurde. Der „Alleingang“ des
Vorsitzenden des Fördervereins Brunnen und Dorf Opherdicke, Paul
Schmidt, war unten im Ortskern gar nicht gerne gesehen.
Schmidt wollte, und das wiederholte er in der Ausschusssitzung, den
Kontakt der Vereinsvertreter fördern und an die früheren
Veranstaltungen der Feuerwehr zum Jahresbeginn anknüpfen. Dass der
plattdeutsche Gottesdienst sogar wegen des Empfangs verschoben wurde,
wertete Schmidt als Zeichen dafür, dass seine Idee positiv
aufgenommen wurde.
Nichtsdestotrotz zog die Veranstaltung so weite Kreise, dass die
Verwaltung eine Vorlage schrieb, die für noch mehr Irritationen
sorgte.
Dort stand als Beschlussvorschlag zu lesen, dass der Ausschuss die
Verwaltung „grundsätzlich mit der Planung und Durchführung
kultureller Veranstaltungen in der Gemeinde Holzwickede“ beauftragen
sollte. Und nicht nur das. Veranstaltungen des Ortsverbands kultureller
Vereine, dessen Vorsitzender Paul Schmidt auch ist, sollten, „sofern
sie für durchführenswert angesehen werden“, mit der
Verwaltung abgestimmt werden. Das ging auch denen, die den Opherdicker
Jahresempfang kritisierten, zu weit. Über den Wert von
Vereinsveranstaltungen zu entscheiden, sei nicht Aufgabe der Verwaltung.
Das sei auch gar nicht so gemeint gewesen, bemühte sich
Ausschussvorsitzender Winfried Hardung (CDU) um Schadensbegrenzung. Es
gehe nur um bessere Koordination der Termine. Damit konnten sich alle
Ausschussmitglieder identifizieren. In der Vergangenheit ist es immer
wieder zu erheblichen Terminüberschneidungen wegen mangelnder
Absprachen gekommen. Hier soll die Verwaltung stärker eingreifen.
Mehr nicht.
Blieb die Frage, ob der eigene Empfang auf dem Berg sein müsste.
Bis auf die grüne Vertreterin Susanne Werbinsky, die die Idee
verteidigte, hatten alle übrigen Ausschussmitglieder eher Zweifel.
Der Kreis der Gäste beim Empfang der Gemeinde am 3. Oktober sollte
halt erweitert werden. Am Ende der Debatte stand die Erkenntnis, dass
dieser Tagesordnungspunkt und die Vorlage eigentlich
überflüssig waren.
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