aus Hellweger Anzeiger: Freitag, 04. Juli 2008
Ostumgehung kommt nicht vor 2011
Planfeststellungsverfahren
erst 2009
Neuer Autobahnanschluss genehmigt
Von Thomas Raulf
HOLZWICKEDE • Die
seit Jahrzehnten geplante Ostumgehung L677n wird nicht vor 2011 gebaut.
Das Planfeststellungsverfahren soll erst Mitte 2009 beginnen. Das
bestätigt der Landesbetrieb Straßenbau (Straßen NRW).
Der Landesbetrieb bereitet das notwendige Verfahren gerade vor. Michael
Gebert, Leiter der Bochumer Niederlassung von Straßen NRW,
vermutet, dass das Verfahren zwei Jahre dauert. Ist es eröffnet,
können Träger öffentlicher Belange,
Grundstückseigner und Bürger ihre Meinung dazu
äußern. „Wie lange so ein Verfahren tatsächlich
dauert", meint Gebert, „lässt sich überhaupt nicht
vorhersagen." Es müsse nur ein Grundstückseigner auftreten,
der sich gegen das Projekt stemmt, schon sei das Verfahren
verzögert. Die Planung der Umgehungsstraße müsse
konfliktfrei sein.
Vor zwei Jahren hatte ein Vertreter des Landesbetriebs
angekündigt, das Verfahren werde in diesem Jahr eröffnet. Wie
diese Information zustande gekommen ist, weiß Gebert nicht. Er
vermutet, diese ursprüngliche Planung könne zu optimistisch
gewesen sein.
Ein zentraler Bestandteil der Ostumgehung ist eine neue Anschlusstelle
an die Autobahn in Höhe der Straße Oelpfad. Die Genehmigung
für diese Anschlussstelle habe sich verzögert, liege aber
jetzt vor. Zum Teil müsse der Landesbetrieb aber noch
Planungskorrekturen einarbeiten.
Erst wenn das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sei, könne
der Bau der Umgehungsstraße beginnen. Eine weitere wichtige
Voraussetzung sei allerdings das Geld. Vorausgesetzt, das Planungsrecht
liegt 2011 vor, müsse das Land zu diesem Zeitpunkt auch die
nötigen Haushaltsmittel bereitstellen. „Über den
Landeshaushalt in drei Jahren können wir nur spekulieren", sagt
Gebert.
Seiner Behörde sei auf jeden Fall viel daran gelegen, dass die
Ostumgehung entsteht. Ebenso denken viele in der Emschergemeinde. „Das
ist eines der wichtigsten Verkehrsprojekte für Holzwickede", sagt
Frank Lausmann, Chef des CDU-Stadtverbandes. Die Holzwickeder CDU
lässt über ihre Landtagsabgeordnete Gabriele Kordowski Druck
bei der Landesregierung machen, damit das Projekt umgesetzt wird.
Auch die Bürgerinitiative für Hengsen und Opherdicke will,
dass die Pläne schnell umgesetzt werden. Deren Vertreter stehen in
regem Austausch mit dem Landesbetrieb Straßenbau.
Ostumgehung
• Die Umgehungsstraße L677n soll den Verkehr östlich um den
Ortskern der Emschergemeinde herum führen. Sie soll an einer neuen
AutobahnAnschlussstelle am Oelpfad beginnen, nach Süden
führen und bei Hengsen auf die Hauptstraße münden.
• Die Straße hätte eine Länge von 4,5 Kilometern und
soll 11,01 Millionen Euro kosten.
Bildunterschrift:
Ein Laster fährt durch Opherdicke. Die Ostumgehung soll den
Schwerverkehr um die Ortschaften leiten.
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