"Einander verstehen - Konflikte gewaltfrei lösen"
Geschrieben von Axel Battenfeld
Meine Damen und Herren, liebe Parteifreunde, ich bin hocherfreut, Sie
so zahlreich auch im Namen der CDU-Ortsunion hier im Emscherhof begrüßen
zu dürfen!!
Damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben, möchte ich mich kurz
vorstellen. Mein Name ist Axel Battenfeld, 36 Jahre alt, selbständiger
Versicherungskaufmann.
Meine politische Heimat habe ich vor 3 Jahren hier in der CDU gefunden.
So das erst mal zu meiner Person !
Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde, unser heutiges Thema,
welches mich immer wieder tief bewegt, soll lauten: Gegen Gewalt und
Ausländerhaß!!! jeder kennt das, aber niemand nennt es beim
Namen. Das ist in unserem“ Land“ nicht anders als in Anderen. Konflikte mit
ausländischen Mitbürgern sowie auch in unseren eigenen Reihen,
gelten vielerorts noch immer als Tabu. Nur wir dürfen dieses heikle
Thema nicht nicht so hinnehmen und dauernd ein Auge zu drücken wenn
es um brutale Konfliktbereitschaft unserer Mitmenschen geht. Nein, meine
Damen und Herren, Ziel muß es sein dem Treiben ein Ende zu setzen, sich
produktiv einzumischen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken.
Denn: Brutalität ist in meinen Augen noch immer und das wird auch
so bleiben, die Waffe der Geistlosen!!!
Selbst Erich Kästner sagte „Wer dauernd ein Auge zudrückt,
dem gehen eines Tages beide auf.“
Wir alle sind nicht unfehlbar, meine Damen und Herren, aber wer in dieser
Angelegenheit sagt: „Das ist ja halb so schlimm!“ der sagt nur die halbe
Wahrheit und eine halbe Wahrheit ist meist eine ganze Lüge!
Dieser Satz von Erich Kästner ist wahr. Er ist wahr, weil er vor
den Folgen warnt. Vor den Folgen eines „Augen-zu-und-durch" und das
meine Damen u. Herren hatten wir schon mal.
1933-1945, wo wir ein Volk der Ja-sager gewesen waren. „Führer
befiehl, wir folgen Dir!“ eine unsägliche Zeit, in der Minderheiten
und Andersdenkende, förmlich ausgerottet worden sind.
Heute werden die Erinnerungen an diese Zeit wieder wachgerüttelt,
meine Damen und Herren, wenn Neonazis durchs Brandenburger Tor maschieren,
Skinheads Ausländer durch ostdeutsche Städte jagen und sie dabei
noch auf Verständniss der Nachbarschaft und wenig Wiederstand bei der
Staatsgewalt stoßen. Ausländerheime brennen, wenn Synagogen und
jüdische Friedhöfe geschändet werden.
Und dann gibt es Mitmenschen die sagen: Ich bin das Thema „Drittes Reich“
satt, ich will davon nichts mehr hören!!
Unter den Teppich mit den Konflikten u. Problemen,
einfach nur abwarten und aussitzen! Nur nicht dran rühren. Ja niemandem
sagen was man denkt und alles wird gut!
Es darf nicht mehr soweit kommen! Wehret den Anfängen!!!
Meine Damen u. Herren: Wir alle sind aufgefordert, wie es unserer christlicher
Glaube vorschreibt, unseren Nächsten zu akzeptieren, wie er ist. Hier
spielt die Hautfarbe, der Paß und vor allem die Religion keine Rolle!
Akzeptanz ein Schlagwort, das meines Erachtens, für Meinungsfreiheit,
Kulturgut und Kulturfreiheit steht!! Akzeptieren heißt aber auch Nachfragen
und Diskutieren!!
Und nicht erst „ Draufdreschen „ dann nachfragen!
Das meine Damen u. Herren ist der falsche Weg !!!
Meine Damen u. Herren, lassen Sie uns heute eine Lanze für den Konflikt
brechen. Entgegen landläufiger Meinungen sind Konflikte nötig.
Sie sind nicht nur das Salz in der sprichwörtlichen Suppe. Nein, sie
sind geradezu notwendig und als Positiv anzusehen, wenn man damit vernünftig
und aufgeschlossen umgeht! Konflikte sollten uns zu Veränderungen motivieren!!
In einer Auseinandersetzung schlummert Kreativität . Sie nutzen zu können
verlangt nach Offenlegung u. nicht im stillen Kämmerlein darüber
nach zu denken. Wer Konflikte zudeckt, bringt sich um die Chance, Veränderungen
zu nutzen.
Hinter jeder Gewaltbereitschaft verbergen sich Ansichten und Meinungen,
Überzeugungen und Wertvorstellungen, die im Gegensatz zu unserer Meinung
stehen könnten. Das kommt vor, meine Damen u. Herren. Da kommt jemand
auf die Idee, anders zu denken. Er wird, vielleicht dafür Gründe
haben. Und hier muß man drüber nachdenken u. auch streiten. Sich
gedanklich darauf vorbereiten: Warum macht er das? Was fällt dem ein,
warum denkt er anders als ich ? Warum tanzt da jemand aus der Reihe?
Diese Sachen sind uns allen bekannt. Beim Schreiben dieser Zeilen
fällt mir gerade eine zutreffende Geschichte ein:
Ein Rechtsradikaler oder ein Gewaltbereiter Skinhead, der gegen
anders „Denkende“ oder einer„ausländischen Gesinnung“ ist, dies noch
selbst provoziert, dabei eine Schlägererei hervorruft und noch als
Verletzter aus dem Rennen geht, hat Anspruch auf ärztliche Hilfe, das
ist schon mal Fakt, laut Grundgesetz!
Und nun stellen Sie sich vor, der mittlerweile Schwerverletzte
wird im Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht.
In der Notaufnahme stellt man fest, das man ihm wenig Hoffnung
auf Heilung machen kann, es sei denn, man zitiert einen Spezialisten aus
dem Ausland.
Auf Anraten der Ärzte und seiner Zustimmung, wird der Arzt
angefordert. Eine Korifähe in seinem Fach, dem Patienten wird geholfen!
Er wird gesund!!!
Und wer war dieser Arzt? Meine Damen u. Herren!
Ich,möchte es Ihnen sagen !
Ein anders kulturell, denkender, ausländischer Bürger aus
Istanbul!!! Pervers diese Geschichte, oder? Denn:
wäre, der Patient seinem Arzt auf der Straße, in dieser Schlägerei
begegnet, hätte er wohl auf ihn eingeschlagen, nun hat ihn, dieser Mensch
geheilt und vielleicht das Leben gerettet!!
Es gibt weitaus mehr von diesen Geschichten oder sollten wir Sie in Zukunft,
als Tatsachenberichte bezeichnen, meine Damen u.Herren?
Medien, berichten z.B. immer wieder über die Gewaltbereitschaft
an Schulen, in Familien, in Fußballstadien. Gewalt von Rechts oder
von links. Schilderungen wo es mir persönlich, kalt den Rücken
runter läuft!!!
Meine Damen u.Herren, wir müßen einfach umdenken und uns neu
orientieren nach der Devise: Nein, zur Gewalt !!! Ja, zur Verständigung!!!
Allerdings, dürfen dies keine Lippenbekenntnisse sein, sondern
wir müßen voll und ganz hinter dieser Sache stehen!
Aufeinander zugehen, mich für meinen Mitmenschen interessieren,
diskutieren und wenn nötig sogar sinnvoll b.z.w. produktiv streiten!
In großen Wirtschaftsunternehmen nennt man dies Konfliktmanagment,
in denen extra Fachleute für eingestellt werden. Und diese Sache müßen
wir uns zu Nutzen machen, nicht nur innerparteilich, sondern überparteilich,
meine Damen u. Herren!
Aber dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn wir präsent
sind und vor allem eine kompetente Vorbildfunktion gegenüber unseren
Mitbürgern übernehmen!
Konflikte als Chance zur Veränderung!!!!. Das ist das Thema.
Freilich steht dabei nicht die Aufrechnung von Fehlern u. Vorurteilen im
Vordergrund. Es geht nicht um die Abrechnung und das bekannte „Was ich dir
schon immer mal sagen b.z.w. antun wollte!“ Nein, meine Damen u. Herren,
es geht vielmehr um die Suche nach Lösungen, von denen alle Beteiligten
etwas haben.
Feuerwehraktionen, die in erster Linie auf Beschwichtigung und Verharmlosung
der Symptome abzielen, werden langfristig wirkungslos bleiben. Die in jedem
Konflikt liegenden Wachstumspotentiale verkommen zum Machtpoker, wenn sie
unter den Teppich gekehrt werden. Am Ende stehen frustrierte Menschen und
ein ewig dauernder Kleinkrieg entsteht, weil keine Einigung getroffen wird.
Das kann es also nicht sein.
Wie können wir aus Konflikten lernen? Wie entdecken wir ihr kreatives
Potential? Wie müssen wir mit ihnen umgehen, um aus allen Seiten Gewinner
zu machen?
Ich möchte für folgende Schritte plädieren:
Der Perspektivenwechsel. Als Vermittler eines Konfliktes animieren wir
die Konfliktparteien, sich jeweils in den Standpunkt der anderen Partei
zu versetzen, sie zu verstehen, ihr zuzuhören und ihre Bauchschmerzen
im wahrsten Sinne des Wortes mitzufühlen. Das setzt allerdings voraus,
daß sich die Parteien in dem Ziel einig sind, den Konflikt zu lösen,
ohne am Ende einen Verlierer zu produzieren. Mit diesem Perspektivenwechsel
bringen Wir die Konfliktparteien einander näher. Sie stellen allerdings
zwei Bedingungen an uns: a) Vertrauen b) Kompetenz.
Unparteiische Vermittlung. Wir als Vermittler übernehmen nicht die
Lösung des Konflikts. Vielmehr setzen Wir auf Hilfe zur Selbsthilfe.
Immer wieder erlebe ich es in unserer Gesellschaft , daß Menschen
Lösungen parat haben, nach denen sich die Konfliktparteien gefälligst
richten sollen. In aller Regel geht das schief.
Denn Lösungen müssen die Konfliktparteien selbst finden. Wir
haben also vielmehr die Aufgabe, die Kontrahenten zu einem ernsthaften Dialog
zu bewegen. Jeder darf ausreden, jeder muß zuhören, Beleidigungen
sind tabu, und die sachlichen Differenzen werden sauber herausgearbeitet.
Desweiteren möchte ich noch betonen, wenn wir in unserer Gesellschaft
Konflikte nutzen wollen, um am Ende daraus ein positives Ergebnis zu gewinnen,
müssen wir den Teufelskreis von Konflikteskalation und die beruht meist
auf Gewalt, durchbrechen. Nicht die akribische Aufarbeitung der Vergangenheit,
sondern die Suche nach zukunftsorientierten Problemlösungen mit gegenseitigem
Nutzen der Parteien heißt das Lernziel. Dieses kreative Konfliktmanagement
ist, nicht nur eine soziale, sondern auch eine christliche Notwendigkeit.
Es muß in der heutigen Zeit gelernt werden Frieden und Brüderlichkeit
an zu bieten, nur dann Ist die Würde des Menschen, wie es unser Grundgesetz
schreibt, geachtet und gewährleistet !!!
Das Fazit meine Damen und Herren ist ganz einfach, mit unseren
Mitmenschen so umgehen, so wie wir es auch erwarten, das Sie mit uns umgehen
! Toleranz üben und der Gewalt, die Stirn bieten!!
So meine Damen und Herren, ich hoffe ich habe Sie ein wenig zum nachdenken
angeregt und ich wünsche mir, das wir in Zukunft oft diskutieren und
auch sinnvoll streiten, um am Ende ein positives Ergebniss zu erlangen.
Zum Schluß möchte ich noch sagen das wir immer wieder daran
denken sollten, das wir unsere Gemeinde, liebenswert u. lebenswert nennen
, lassen Sie uns das auch gegenüber unseren Mitbürgern, vorleben!!!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit