aus Hellweger Anzeiger: Mittwoch, 07.
September 2016
Politiker
stimmen Bau der Terrasse zu
Widerspruch
von Bürgern und des Historischen
Vereins bleibt erfolglos
Von Yvonne
Schütze-Fürst
HOLZWICKEDE • Der
Historischen Vereins ist mit seinen
Bemühungen, eine Terrasse am Haus
Opherdicke zu verhindern, gescheitert.
Von der Gemeinde als Untere
Denkmalbehörde bekommt die vom Kreis
geplante Maßnahme grünes Licht.
Im Sitzungssaal des Rathauses hatten
sich am Dienstagnachmittag Vertreter des
Historischen Vereins und auch Bürger zur
Sitzung des Planungs- und Bauausschusses
eingefunden. Ihr Ziel: Die Terrasse, die
in ihren Augen „die barocke Fassade
zerstört“, zu verhindern. Die Diskussion
war, obwohl normalerweise ein Geschäft
der laufenden Verwaltung, aufgrund des
großen öffentlichen Interesses zu einem
Thema für die Politik geworden.
Im Vorfeld hatten sich die im Rat
vertretenen Parteien sowohl die
Argumente des Kreises Unna als
Eigentümer als auch die des Vereins
angehört und entschieden. Und zwar
mehrheitlich für das „gemeindliche
Einvernehmen“. Was heißt, die Gemeinde
folgt als Untere Denkmalbehörde der
Bewertung des Landschaftsverbandes.
Kritik seitens eines Bürgers, bei dem
Gutachten des LWL habe es sich um
ein Gefälligkeitsgutachten
gehandelt, wies Kreisdirektor Dr. Thomas
Wilk zurück.
Einstimmigkeit über die Entscheidung
hatte in den Fraktionen nicht
geherrscht. So berichtete Michael
Klimziak (SPD) von zwei Gegenstimmen und
einer Enthaltung. Auch bei der CDU fand
sich, wie Roland Schüttfort ausführte,
eine Gegenstimme. Von beiden Parteien
gab es ein „Ja“ zum Terrassenbau. Die
Grünen lehnten ab, denn sie stellen die
Wirtschaftlichkeit der Maßnahme infrage.
Der Bürgerblock enthielt sich, die FDP
stimmte zu. Auch wenn es die Zustimmung
zum Terrassenbau gab, wurde im Ausschuss
aber auch deutlich, dass sich die
Holzwickeder Politiker gewünscht hätten,
der Historische Verein Holzwickede wäre
vom Kreis Unna viel eher in die Pläne
einbezogen worden.
Bildunterschrift: Monika Blennemann,
Vorsitzende des Historischen Vereins,
verlas in der Sitzung des Planungs-
und Bauausschusses noch einmal die
Stellungnahme des Vereins.
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