Aus
der Sitzung des Ausschusses für
Schule, Sport, Kultur und
Städtepartnerschaften vom 11. Mai
2016:
Sehr
geehrte Frau Bürgermeisterin,
Herr Ausschussvorsitzender,
sehr verehrte Damen und Herren,
bereits seit vielen Jahren und immer
wieder ist das Thema „Zukunft der
Gemeindebibliothek“ Gegenstand der
Beratungen im Rat und im Kulturausschuss.
Die CDU-Fraktion hat sich in den
vergangenen Jahren stets für den
Fortbestand dieser kulturell wertvollen
Einrichtung eingesetzt.
Um das Angebot der Gemeindebibliothek
dauerhaft zu erhalten und qualitativ zu
stärken hat die Verwaltung mit der Stadt
Unna Verhandlungen über eine kooperative
Zusammenarbeit geführt.
Das Ergebnis führt jedoch zu
beträchtlichen Kostenerhöhungen und
Steigerung des Personalbedarfs.
Hinsichtlich des seit Jahren
kontinuierlich sinkenden Nutzerverhaltens
innerhalb der Bürgerschaft,
insbesondere der Schülerinnen und Schüler
am ansässigen Schulzentrum, ist das
weitere Aufrechterhalten dieses
subventionsintensiven Angebots nicht mehr
zu rechtfertigen. Wir können es der
Allgemeinheit nicht länger zumuten, auf
Dauer ein Angebot mit Steuergelder
vorzuhalten, das von immer weniger aktiven
Lesern angenommen wird.
Bereits in der Vergangenheit unternommene
Versuche, die Bücherei attraktiver zu
gestalten, sind gescheitert. Durch ihr
bisheriges Nutzerverhalten haben die
Holzwickeder die Frage nach einem Bedarf
für eine eigene Bücherei selbst
beantwortet.
Im digitalen Zeitalter werden alternative
Angebote genutzt und für den klassischen
Bedarf stehen in der nahen Umgebung
Bibliotheken zur Verfügung.
Gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen
Personalsituation empfehlen wir, das
Angebot der Gemeindebibliothek im
Rahmen eines geordneten Verfahrens
einzustellen.
Die Umsetzung hat sozialverträglich zu
erfolgen, d. h. den betroffenen
Mitarbeitern sind anderweitige Stellen
innerhalb der Verwaltung anzubieten.
Betriebsbedingte Kündigungen sind dabei
auszuschließen. Von einem kulturellen
Kahlschlag kann vor dem Hintergrund des
rückläufigen Nutzerverhaltens nicht die
Rede sein.
CDU
aber äußert ein klares Nein, sieht
Verschwendung von Steuergeldern
Von Yvonne Schütze-Fürst
HOLZWICKEDE • Mit der
Mehrheit von acht Stimmen gab der
Schulausschuss am Mittwochabend sein Votum
für einen eigenständigen Erhalt der
Gemeindebibliothek an den Rat ab. Und das
heißt: Auch die angedachte Kooperation mit
dem Zentrum für Information und Bildung in
Unna (Zib) ist nun vom Tisch. In die
Bücherei wird allerdings investiert, sie
bekommt die gewünschte Onleihe, mehr
Personal. Entscheiden wird der
Gemeinderat, wenn er am 7. Juli das
nächste Mal tagt.
Vor der Abstimmung über die beiden
möglichen Varianten aber brachte Kämmerer
Rudi Grümme eine dritte Variante ins
Spiel: das Integrierte
Stadtentwicklungskonzept (ISEK). Bei der
Frage nach der Wirtschaftlichkeit schlug
Grümme vor, zu prüfen, ob die Bücherei
nicht in das von der Gemeinde erworbene
Bürgerbüro einziehen könnte. Dann könnten
Fördergelder fließen. Grümme rechnete vor,
was die Bücherei der Gemeinde kostet,
sprach von Kosten in Höhe von 226 Euro pro
Leser und einem Aufwand insgesamt von
98.468 Euro.
Ein sehr deutliches Nein zum Erhalt der
Bücherei gab aber die CDU ab. Wie Frank
Lausmann ausführte, ist für die
Christdemokraten ein „Aufrechterhalten
dieses subventionsintensiven Angebots
nicht mehr zu rechtfertigen. Wir können es
der Allgemeinheit nicht länger zumuten,
auf Dauer ein Angebot mit Steuergeldern
vorzuhalten, das von immer weniger aktiven
Lesern angenommen wird.“
Bildunterschrift:
Der Ausschuss für Schule, Sport, Kultur
und Städtepartnerschaften tagte in der
Bücherei. Büchereileiterin Kristina
Truß berichtete.