(v.l.): Bernd Kompernaß, Manfred
Mischke, Marco
Lammert
aus Hellweger Anzeiger:
Montag, 18. April 2016
40
Tonnen Spenden für den
Aktionskreis Pater Beda
Mit vereinten Kräften
Altpapier und Textilien
eingesammelt
Von Nadine
Przystow
HOLZWICKEDE •
Sie
helfen anderen, obwohl sie
selbst momentan auf Hilfe
angewiesen sind – 15
Flüchtlinge aus der Rausinger
Halle und der Unterkunft an
der Massener Straße
unterstützten den
„Aktionskreis Pater Beda“ am
Samstag bei seiner ersten
Altpapiersammlung in diesem
Jahr.
Nicht immer funktionierte die
Verständigung auf Englisch
einwandfrei. Aber Khalil Aars
und Ahmad Sino aus Syrien
wussten trotzdem, wofür sie
gekommen waren. Im Lkw hielten
sie Ausschau nach Säcken, Tüten
und Kartons, die von den
Holzwickedern sorgfältig am
Straßenrand abgelegt wurden.
Zügig luden die jungen Männer
die Altpapier- und
Kleiderspenden auf – je mehr es
wurde, desto mehr mussten sie
hier und da etwas verrücken,
damit es passte. Nach etwas mehr
als einer Stunde war die
Ladefläche voll. Auf dem Platz
von Louviers wurden anschließend
die Container „gefüttert“.
Landwirte, Unternehmen und auch
die Gemeinde selbst stellten
zwar genügend Fahrzeuge zur
Verfügung, doch was die Manpower
anbelangt, wäre es ohne die
Flüchtlinge tatsächlich eng
geworden. Denn wie bei vielen
Vereinen und Organisationen ist
auch beim Aktionskreis der
Altersdurchschnitt recht hoch,
sodass der eine oder andere
Helfer aus gesundheitlichen
Gründen ausfällt.
Durch die Teilnahme an der
Aktion bekamen die Flüchtlinge
außerdem einen Eindruck davon,
was in Deutschland für die
Dritte Welt getan werden kann
und welche Tradition speziell in
Holzwickede dahinter steckt. Vor
über 50 Jahren war die
Emschergemeinde nämlich der
erste Ort, in dem Pater Beda die
Sammlung einführte.
Dass auch Holzwickedes Neubürger
Hilfe benötigen, blendeten die
Ehrenamtlichen des
Aktionskreises am Samstag jedoch
nicht aus: „Wir haben ihnen
vorher gesagt, wenn ihnen bei
der Kleidung etwas gefällt oder
sie etwas brauchen, dann können
sie es mitnehmen“, berichtet
Wilfried Brinkmann. Beim
abschließenden Imbiss, der
traditionell von der Jungen
Union betreut wird, musste dank
der Geflügelwurst ebenfalls
niemand verzichten.
Mit dem Ergebnis zeigte sich
Wilfried Brinkmann nach knapp
drei Stunden sehr zufrieden:
„Heute war top.“ Insbesondere
die rund zehn Tonnen
Textilspenden überraschten ihn.
Beim Altpapier konnte der
Schnitt aus dem Vorjahr von
ungefähr 30 Tonnen gehalten
werden.
Dass trotz der Blauen Tonne
immer noch so viel
zusammenkommt, liegt vor allem
an der Vielzahl treuer Bürger,
die sich im Keller oder in der
Garage ein Eckchen freihalten
und separat für die Aktion
sammeln.
Der Erlös aus den gesammelten
Altpapier- und Kleiderspenden
kommt sozialen Projekten in
Brasilien zugute. Zahlreiche
Ausbildungsbetriebe konnten
dadurch schon aufgebaut werden.
Aktuell steht die Betreuung von
Kindern im Vordergrund, damit
diese nicht abrutschen und auf
der Straße landen.
Bildunterschriften:
• Der Aktionskreis Pater Beda
konnte sich wieder auf
zahlreiche Helfer, darunter
auch Flüchtlinge, die in
Holzwickede leben, verlassen.
Manfred Bolle (r.) kam mit
seinem Schlüter-Traktor.
• Ahmad Sino und
Khalil Aars halfen bei der
Aktion und stapelten die
Spenden auf einem Lkw.