Beratungen des Haushaltsplanes 2016
Ergebnisse der CDU – Fraktion
Das Papier finden
Sie hier als Download im PDF-Format: Haushaltsberatung2016.pdf
(360
KB)
Haushaltslage
Situation
Haushalterische
Ausnahmesituation Flüchtlinge /
Asylbewerber
Unterbringung
von Asylbewerbern / Flüchtlingen
Herausforderung
Demografischer Wandel
Gemeindeentwicklung
(ISEK)
Gütesiegel
„familienfreundliche Gemeinde“
Erweiterung
Seniorenbegegnungsstätte
Moderne
Verwaltung / Rathauserweiterungsanbau
„Wohnpark
Emscherquelle“ – weiteres Vorgehen
Schullandschaft
Schulsozialarbeit
und Inklusion
Projektierte
Baumaßnahmen mit Fördergeldern
- Tunneldurchstich
Bahnhof / Stehfenstraße
- Umgestaltung
nördlicher Teil der Bahnunterführung
- Ausbau
Montanhydraulikstraße
Sportanlage
„Baseballfeld Joboxers“
Ratsinformationssystem
Öffentliche
Toilette im Zentrum
Sperrmüll-Gebühren
/ Abfallkalender
Würdigung
des Ehrenamtes
Stärkung
des schulischen Angebotes
Fußgängerbrücke
„Neue Caroline“
Bolzplatz
Gemeindebibliothek
Umgang
mit den gemeindeeignen Linden in der
Allee
Maßnahmen
aus der Fortschreibung des
Lärmaktionsplanes
Stellenplan
Haushaltslage
Der am 01.10.2015 eingebrachte Entwurf
der Haushaltssatzung der Gemeinde
Holzwickede für das Jahr 2016 schließt
im Ergebnisplan mit 40.663 T€ Erträgen
und 40.854 T€ Aufwendungen ab. Da die
Gemeinde Holzwickede trotz dieses
planerischen Defizites in Höhe von
191.163 € innerhalb der nächsten drei
Folgejahre, unter Berücksichtigung
positiver Steuerkraftentwicklung sowie
Entwicklung der Erträge und Aufwende,
einen ausgeglichenen Haushalt darstellen
kann, ist die erneute Aufstellung eines
Haushaltssicherungskonzeptes gemäß § 76
GO NRW nicht erforderlich.
Situation
Die von der Gemeinde Holzwickede über
die Kreisumlagen an den Kreis Unna zu
leistenden Aufwende entsprechen rund 41%
der Gesamtaufwende des diesjährigen
Haushaltsplanes und stellen mit 16.108
T€ die größte belastende
Haushaltsposition dar. Gegenüber dem
Vorjahr ist der Gemeinde Holzwickede ein
Mehraufwand in Höhe von 636.000 €
entstanden.
Aus der Berichterstattung zum
Haushaltsentwurf und Eckdatenpapier des
Kreises Unna für das Jahr 2016 geht
hervor, dass der Kreis Unna die sich im
vergangenen Jahr abzeichnende
bilanzielle Überschuldung im
Jahresergebnis 2014 durch Einnahmen, wie
die Erhebung einer Bedarfsumlage,
einmalige Sondereffekte bilanzieller Art
und Einsparungen durch eine
haushaltswirtschaftliche Sperre,
widererwartend noch abwenden konnte. Die
vom Kreiskämmerer im vergangenen Jahr
prognostizierte Erhebung der
Sonderumlage, die von den
kreisangehörigen Kommunen aufzubringen
gewesen wäre, stellt somit keine
zusätzliche Belastung in dem
vorliegenden Haushaltsplan dar. Die
allgemeine Haushaltssituation des
Kreises Unna ist aber dennoch, nicht
zuletzt wegen den gestiegenen Umlagen
des Landschaftsverbandes und des
Regionalverband-Ruhr, weiterhin
angespannt.
Durch die Änderungen des
Gemeindefinanzierungsgesetzes 2016
ergibt sich für die Gemeinde Holzwickede
eine Mindereinnahme an
Schlüsselzuweisungen in Höhe von 511.900
€. Unter anderem wird die Erhöhung der
Grunderwerbsteuer von 5% auf 6,5%
(Mehrertrag in Höhe von 70 Mio. Euro)
vom Land NRW nicht an die Kommunen
weitergeleitet.
Haushalterische
Ausnahmesituation Flüchtlinge /
Asylbewerber
Deutschland ist in den letzten Monaten
und auf unvorhersehbare Zeit Zielland
einer nie gekannten Zahl von
Flüchtlingen geworden, die in unserem
Land Sicherheit vor Gewalt, Krieg,
Verfolgung und Not suchen. Das hat unser
Land, unsere Gemeinde sowie auch andere
Kommunen, vor unvorhersehbar große
Herausforderungen gestellt, die ohne die
große Hilfsbereitschaft und Solidarität
aus der Bürgerschaft nicht zu leisten
wären. Das von den zahlreichen
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern
geleistete besondere Engagement ist gar
nicht hoch genug wertzuschätzen. Deshalb
gebührt es, allen Vorgenannten an dieser
Stelle zumindest aufrichtigen Dank
auszusprechen. Die weiter ansteigenden
Flüchtlingszahlen stellen für die
Gemeinde Holzwickede eine große
finanzielle Belastung dar, zumal das
Land NRW, gemäß des
Flüchtlingsaufnahmegesetzes, nur rund
30% der entstandenen kommunalen Aufwende
für Flüchtlingskosten erstattet. Für die
Unterbringung und Versorgung im Falle
von geduldeten Flüchtlingen aus
sogenannten sicheren Herkunftsländern
erfolgt keinerlei Erstattung von Kosten.
Auch die kürzlich erfolgten finanziellen
Nachbesserungen sind unzureichend, zumal
das Land NRW die jährlich entstandenen
persönlichen Krankheitskosten eines
jeden Einzelnen lediglich für die den
Schwellenwert in Höhe von 70.000 €
übersteigenden Differenzbetrag
übernimmt.
Für die von uns als Pflichtaufgabe zu
erbringenden unabweisbaren Aufwende zur
Unterbringung und Hilfen von
Flüchtlingen und Asylsuchenden plant die
Gemeinde Holzwickede mit rund 891.000 €
(direkt zurechenbare Aufwendungen).
Aufgrund der sich fortlaufend ändernden
Nachrichten und der daraus
resultierenden Zusagen und Verordnungen
von Land und Bund, welche Kosten für die
Hilfeleistungen und Unterbringung von
Flüchtlingen von dort übernommen werden,
ergeben sich aus Sicht der
Gemeindeverwaltung nur schwerlich
kalkulierbare eigene Aufwende. Aufgrund
der Bemessungsgrundlage hat die
Unterbringung und Hilfeleistungen von
Flüchtlingen in der Gemeindeverwaltung
oberste Priorität und dominiert das
gesamte Verwaltungshandeln.
Da die große Anforderung den
Flüchtlingen und Asylbewerbern die
erforderliche Hilfe zukommen zu lassen,
nur in einer großen nationalen
Gemeinschaftsaktion bewältigt werden
kann und hier die
Verantwortungsgemeinschaft von Bund,
Ländern und Kommunen in die Pflicht
genommen werden muss, schließt sich die
CDU-Fraktion der Forderung der
CDU-Landtagsfraktion in ihrem Antrag vom
22.09.2015 voll inhaltlich an.
„Der Landtag von Nordrhein-Westfalen
beschließt:
- Unabhängig
von den Ergebnissen des
Bund-Länder-Gipfels am 24.09.2015 zu
der geplanten strukturellen,
dauerhaften und dynamischen
Bundesbeteiligung an den Kosten für
Asylbewerber hat die Landesregierung
künftig alle notwendigen kommunalen
Flüchtlingskosten zu erstatten,
- gemeinsam
mit den kommunalen Spitzenverbänden
ist eine Landesbeteiligung an den
Kosten der sog. geduldeten Flüchtlinge
zu prüfen,
- die
Landesregierung hat die
Rahmenvereinbarung zur Einführung
einer Gesundheitskarte für Flüchtlinge
in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich
im Hinblick auf eine finanzielle
Entlastung der Kommunen zu
überarbeiten und sich dabei
insbesondere am Modell der Freien und
Hansestadt Hamburg bei der
Verwaltungskostenpauschale zu
orientieren und zudem den gesetzlichen
Leistungsumfang des
Asylbewerberleistungsgesetz zu
respektieren.“ (siehe Antrag der
Fraktion der CDU Drucksache 16/9803)
Die
CDU-Fraktion fordert darüber hinaus, die
Ergebnisse und Konsequenzen der
Besprechung der Bundeskanzlerin mit den
Regierungscheffinnen und Regierungschefs
der Länder zur Flüchtlingspolitik vom
24.09.2015 konsequent im Land NRW
umzusetzen, die Asylpolitik neu
auszurichten und die Kommunen finanziell
zu entlasten.
Aus den vorgenannten Gründen setzt sich
die CDU-Fraktion dafür ein, weiterhin an
einer den Prioritäten orientierende
Haushaltsführung festzuhalten und den
bisherigen Weg der nachhaltigen
Haushaltskonsolidierung fortzuführen.
Einspareffekte durch interkommunale
Zusammenarbeit sind zu prüfen.
Die der Haushaltssicherung geschuldeten
und den Mitbürger/innen auferlegten
Steuererhöhungen lassen sich derzeit
noch nicht auf den Stand vor Beginn der
Haushaltssicherung zurückführen. Hier
stehen wir aber weiter zu unserem Wort,
diese auf das ursprüngliche Maß
zurückzuführen, sobald die finanzielle
Haushaltslage dieses zulässt. Wir werden
unsere Abgeordneten des Kreises, Landes
und Bundes darauf drängen, dass gemäß
des Konnexitätsprinzips bei
Aufgabenübertragung auch die damit
verbundene Finanzausstattung über-nommen
werden muss.
Unterbringung
von Asylbewerbern / Flüchtlingen
Bei der Aufnahme und Unterbringung von
Asylbewerbern und Flüchtlingen ist die
Gemeinde Holzwickede an der Grenze der
Belastbarkeit angekommen. Die
Notunterbringung von Asylbewerbern (191
Personen Stand 22.10.2015) wird momentan
in sieben Immobilien an
unterschiedlichen Standorten
sichergestellt.
Da die prognostizierten Zahlen der
Asylmigration vom Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge (BAMF) keine
Abschwächung erwarten lassen, muss davon
ausgegangen werden, dass uns von der
Bezirksregierung Arnsberg weitere
Flüchtlinge zugewiesen werden.
Obwohl man mit Hochdruck innerhalb der
Gemeinde nach weiteren geeigneten
Immobilien zur Unterbringung von
Flüchtlingen sucht, gerät die Verwaltung
durch die weitere unablässige Zuweisung
von Flüchtlingen, in immer kürzer
werdenden Vorlaufzeiten zunehmend unter
Druck und in eine immer größer werdende
Notlage. So wurde zuletzt aus der Not
heraus eine zweckentfremdete Nutzung des
Sportlerheims in Opherdicke vorgenommen,
so dass die bisherige Nutzung für den
Vereinssport und das Angebot diverser
Rehabilitations-maßnahmen nicht mehr
möglich ist.
Es ist zu erwarten, dass weitere
gemeindeeigene Immobilien, wie die
Rausinger Halle oder Turnhallen unserer
Schulen als Unterbringungsmöglichkeiten
in Erwägung gezogen werden.
Mittlerweile sind wir an einem Punkt
angelangt, an dem das öffentliche,
gesellschaftliche Zusammenleben in
Bereichen von kulturellen Bildungs- und
Sporteinrichtungen nachhaltig
eingeschränkt zu werden droht.
Wir sind der Auffassung, dass die
vorbildliche Hilfsbereitschaft und
gelebte Willkommenskultur gegenüber den
Flüchtlingen in Holzwickede nur dann
dauerhaft aufrecht erhalten werden kann,
wenn wir eine geeignete Unterbringung
sicherstellen ohne gravierende
Einschnitte in das schulische,
kulturelle und sportliche Leben unserer
Gemeinde vornehmen zu müssen. Wir müssen
das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Die CDU-Fraktion fordert daher trotz der
derzeitigen hohen Kosten, die
winterfeste Unterbringungsmöglichkeit
von Asylsuchenden in speziellen
Wohncontainern, Holzblockhäusern und
Wohngebäuden in Leichtbauweise zu
verfolgen. Für die Umsetzung dieser
Maßnahmen fordern wir Haushaltsmittel in
Höhe von 500.000 € vorzuhalten.
Darüber hinaus ist die Unterbringung in
Wohnungen bzw. leerstehenden Gebäuden
oder Firmenimmobilien zu forcieren.
Hierfür sind geeignete Räumlichkeiten zu
finden, Gespräche mit Eigentümern zu
führen und entsprechende Miet- und
Pachtverhältnisse abzuschließen.
In Anbetracht dessen, dass die
Mitarbeiter/innen der Verwaltung nach
akribischen Umstrukturierungsmaßnahmen
und Priorisierung von Aufgaben am Ende
ihrer Leistungsfähigkeit angekommen
sind, wird der im Stellenplan
vorliegende Vorschlag, Personal für die
vorrübergehenden Anforderungen
aufzustocken, von uns befürwortet (siehe
Stellungnahme zum Stellenplan).
Herausforderung
Demografischer Wandel
Bereits in den vergangenen zehn Jahren
wurden von der CDU-Fraktion hinsichtlich
der demografischen Entwicklung immer
wieder Maßnahmen vorgeschlagen, um den
negativen Voraussagungen der
Bevölkerungsentwicklung
entgegenzuwirken.
Das Landesamt IT.NRW hat in seiner
Prognose zu den Einwohnerzahlen
Holzwickedes im Vergleich 2014 – 2030
(16.721 Einw. 2014 / 16.651 Einw. 2030
Quelle: HA, 14.08.15) lediglich einen
Einwohnerrückgang von 70 Personen
ausgewiesen. Diese Zahlen bestätigen,
dass unsere eingeleiteten Maßnahmen
Früchte tragen und Holzwickede, von den
durch die Demografie begründeten
Einwohnerverlust vorerst verschont
bleibt.
Mit der Wiederbesetzung der Stelle des
Wirtschaftsförderers zum 01.08.2015,
dessen Stellenbeschreibung auch die
Aufgaben eines Demografiebeauftragten
umfasst, ist die Gemeinde Holzwickede
jetzt optimal aufgestellt um zukünftig
noch effizienter agieren zu können.
Gemeinsam mit dem Aktivkreis Holzwickede
konnte in einem ersten Schritt bereits
die Idee eines kostenfreien
WLAN-Angebots umgesetzt werden.
Wir fordern zukünftige Maßnahmen in
Holzwickede hinsichtlich einer
wirkungsorientierten Handlung zur
Begegnung des Demografischen Wandels zu
untersuchen. Wir befürworten darüber
hinaus die Nutzung des
Demografie-Monitors der Firma statmath
GmbH (Institut für statistische
Prognosen). Das Programm wird von der
Sparkasse UnnaKamen unterstützt. Die
Gemeinde Finnentrop, in der
Größenordnung von Holzwickede, bedient
sich neben 21 weiteren Kommunen und fünf
Kreisen bereits sehr erfolgreich dieser
Software.
Gemeindeentwicklung
(ISEK)
Die Erarbeitung eines Integrierten
Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) durch
ein externes Büro als Voraussetzung für
die Aufnahme in
Städtebauförderungsprogramme wird von
uns befürwortet. Die Finanzierung in
Höhe von 50.000 € kann aus den
ursprünglich für einen
Architektenwettbewerb für die
Rathauserweiterung eingeplanten
Haushaltsmitteln 2015 erfolgen.
Gütesiegel
„familienfreundliche Gemeinde“
Der im vergangenen Jahr von der
CDU-Fraktion eingebrachte Vorschlag,
dass Holzwickede den Anspruch haben
sollte, die familienfreundlichste
Gemeinde im Kreis Unna zu werden und
eine „familienfreundliche Gemeinde“ mit
Gütesiegel anzustreben, erfährt mit dem
Demografiebeauftragten nunmehr optimale
personelle Unterstützung. Die von
unserer Fraktion in unserer
Stellungnahme zum letzten Haushaltsplan
gemachten Vorschläge sind aufzugreifen
und in die politischen Gremien zur
Beratung zu bringen. Die Stadt Velbert
ist seit einigen Jahren mit dem
Zertifikat „audit berufundfamilie“
ausgezeichnet. Auf Grundlage dieser
Erfahrungen sind eigene
Handlungsoptionen zu entwickeln.
Das Ziel, die täglich rund 9.000
Berufseinpendler für einen Zuzug in die
Gemeinde Holzwickede zu werben, muss
vorangetrieben werden. Im Rahmen einer
Immobilienbörse müssen Leerstände,
Baulücken und Baugebiete aufgelistet und
beworben werden.
Erweiterung
Seniorenbegegnungsstätte
Mit dem Antrag vom 22.06.2015 hat die
CDU-Fraktion die Verwaltung beauftragt,
für die Haushaltsklausurberatungen 2016
optionale Lösungsvorschläge zu
erarbeiten und vorzustellen, inwieweit
eine bauliche Erweiterung an der
Immobilie in der Berliner Allee 16A
vorgenommen werden kann. Die Einrichtung
muss heutigen, aber auch zukünftigen
Ansprüchen unserer Senioren gerecht
werden. Da die Stellungnahmen des
Vereinsvorstandes der
Seniorenbegegnungsstätte und den
Ausführungen der Verwaltung keinen
dringenden Handlungsbedarf im
Haushaltsjahr 2016 erkennen lassen,
fordert die CDU-Fraktion die
Bedarfsanalyse für kommende Jahre
fortzuführen und im Rahmen des ISEK
einzubinden.
Für erforderliche unverzügliche
Maßnahmen sind Mittel aus der
Haushaltsstelle für bauliche
Unterhaltung von öffentlichen Immobilien
der Gemeinde vorhanden. Die Reihenfolge
der Umsetzung ist mit der
Gemeindeverwaltung abzustimmen.
Für erforderliche Investitionen sind
20.000 € einzustellen.
Moderne
Verwaltung / Rathauserweiterungsanbau
Schon seit einigen Jahren ist bekannt,
dass die räumliche Unterbringung der
Mitarbeiter/innen der Gemeindeverwaltung
nicht mehr den Ansprüchen von modernen
und funktionalen Arbeitsplätzen
entsprechen. Um den Standard eines
bürgerfreundlichen, barrierefreien
Dienstleistungsunternehmens gerecht zu
werden, wurde im letzten Jahr der
Vorschlag eingebracht, die Erweiterung
des denkmalgeschützten Rathausgebäudes
anzustreben. Nach der von der Verwaltung
erstellten Raumbedarfsanalyse und der in
Aussicht gestellten 70%igen Förderung
durch das Land NRW sowie der zurzeit
günstigen Zinssituation, haben wir uns
diesem Gedanken aufgeschlossen gezeigt.
Demnach haben wir im letzten Jahr, unter
der Voraussetzung, dass uns vorab eine
von der Verwaltung erstellte Aufwands-
und Ertragsanalyse zur Verfügung
gestellt wird und vor Durchführung eines
angestrebten Architektenwettbewerbes im
politischen Raum klare Rahmenbedingungen
festzulegen sind, der Einstellung von
100.000 € im Haushaltsplan zugestimmt.
Da nunmehr immer noch nicht geklärt ist,
ob diese Maßnahme überhaupt einer
70%igen Förderung unterliegt, bestehen
Zweifel, ob weiterhin an diesem Vorhaben
festgehalten werden kann. Eine
Finanzierung dieses Projektes allein aus
dem Gemeindehaushalt ist ausgeschlossen.
Durch das ISEK sind Fördermöglichkeiten
zu generieren.
Falls jedoch die Rathauserweiterung
nicht realisiert wird, muss die von uns
beantragte Gedenktafel wieder auf die
Agenda genommen werden.
„Wohnpark
Emscherquelle“ – weiteres Vorgehen
Das seit nunmehr über elf Jahren
brachliegende Gelände muss so schnell
wie möglich einer sinnvollen Nutzung
zugeführt und als Bauland insbesondere
für junge Familien zur Verfügung
gestellt werden. Die Option einer
Nutzung des gemeindlichen Vorkaufsrechts
mit sofortigem Weiterverkauf an Dritte
(Minutenvertrag) birgt für uns ein zu
hohes rechtliches Risiko und wird nicht
weiterverfolgt. Stattdessen sind in
einem städtebaulichen Vertrag von der
Politik sämtliche Rahmenbedingungen
festzulegen. Die Verwaltung muss die
BIMA als Grundstückseigentümerin
auffordern, umgehend ein Verfahren zur
Bewertung der Grundstücke
(Verkehrswertgutachten) einzuleiten. Die
verkehrliche Erschließung wird im
Verkehrsentwicklungskonzept
berücksichtigt. Parallel dazu müssen
Verhandlungen zwischen BIMA, Gemeinde
Holzwickede und potentiellen Investoren
zum Grunderwerb aufgenommen bzw.
weitergeführt werden. Entsprechende
Ausschreibungen sind unverzüglich
vorzunehmen.
Schullandschaft
Die Gemeinde Holzwickede ist mit ihren
vier Grundschulen sowie den beiden
weiterführenden Schulen optimal
aufgestellt. Gerade für unsere
Josef-Reding-Schule freut es uns ganz
besonders, dass diese Schule nach
negativen Aussichten aus den bisher
erstellten Schulgutachten sich zurzeit
wachsender Beliebtheit erfreut und gute
Anmeldezahlen vorweisen kann.
Die Einführung eines Realschulzweiges in
Holzwickede wird nach den vorliegenden
Schulentwicklungszahlen von uns momentan
nicht weiter verfolgt. Unserer
Beharrlichkeit der demografischen
Entwicklung mit aktiver
Ansiedlungspolitik vorwiegend junger
Familien entgegengewirkt zu haben, ist
es zu verdanken, dass es in Holzwickede
bisher nicht zur Schließung einer
Grundschule gekommen ist. Mit Stolz und
Zufriedenheit kann aus heutiger Sicht
behauptet werden, dass zurzeit keine
unserer Schulen in ihrem Bestand
gefährdet ist.
Die Schulentwicklung muss aber weiterhin
aufmerksam verfolgt werden und die
Bestrebungen, Holzwickede für junge
Familien attraktiv zu gestalten, dürfen
nicht abnehmen. Die Zusammenführung der
weiterführenden Schulen zu einer
Gesamtschule lehnt die CDU-Fraktion nach
wie vor entschieden ab.
Schulsozialarbeit
und Inklusion
Unserer Auffassung nach liegt die
Schulsozialarbeit im
Zuständigkeitsbereich der Bundesländer.
Dennoch wurde von den
Kommunalvertretungen in NRW mehrheitlich
dem Kompromissvorschlag der
Ministerpräsidentin zugestimmt, in dem
die Kostenverteilung 70% landesanteilige
Kosten zu 30% kommunalanteilige Kosten
angeboten worden ist. Die CDU-Fraktion
hat sich seinerzeit gegen den
Kompromissvorschlag ausgesprochen und
stattdessen gefordert, dass das Land NRW
die gesamten Aufwende für die
Schulsozialarbeit zu leisten hat. Da die
Vereinbarung vorerst bis zum Jahre 2017
befristet ist, sollte nach Auffassung
der CDU-Fraktion dieser Missstand
umgehend zu Gunsten der kommunalen
Haushalte nachverhandelt werden. Die
Finanzierung muss wieder vollständig vom
Land NRW übernommen werden. Da nach
Informationen der Gemeindeverwaltung
zwar ein Bewilligungsbescheid zur
Erstattung der 70%igen landesanteiligen
Kosten vorliegt, aber bisher lediglich
nur ein Teil dieser Kosten erstattet
worden ist, fordern wir das Land NRW
auf, der Gemeinde Holzwickede
unverzüglich die zugesagten anteiligen
Kosten zu erstatten.
Hinsichtlich der Umsetzung der
schulischen Inklusion ist darauf zu
achten, dass eine ausreichende
Finanzierung der erforderlichen
Maßnahmen seitens des Landes NRW
erfolgt.
Projektierte
Baumaßnahmen mit Fördergeldern
1.
Tunneldurchstich Bahnhof /
Stehfenstraße
An
der Maßnahme Errichtung einer P+R
Anlage an der Stehfenstraße und an dem
Tunneldurchstich vom Bahnhof
Holzwickede in Richtung Stehfenstraße
wird festgehalten. Wir haben dieses
Projekt bereits vor einigen Jahren,
aus Gründen der Drei-Achsen-Lösung
(Brücke, Unterführung,
Tunneldurchstich) und um einen Beitrag
zur Wirtschaftsförderung zu leisten,
gefordert. Eine zeitnahe Umsetzung
dieses Projektes ist aufgrund der
derzeitigen Haushaltslage
unrealistisch. Es sollten aber von
Seiten der Verwaltung Verhandlungen
mit den Eigentümern zum Erwerb der
betroffenen Flächen geführt werden.
Danach sind Fördermittel beim ZRL
(nach Studie Planung, Bau und
Finanzierung von Regionalbahnhöfen) zu
gegebener Zeit zu beantragen und
entsprechende Mittel im
Investitionsplan der Gemeinde
Holzwickede zukünftig zu
berücksichtigen.
2. Umgestaltung
nördlicher Teil der Bahnunterführung
Die
Aufwertung des nördlichen Teils der
Bahnunterführung, anlehnend an den
bereits vorgenommenen südlichen
Bereich, müssen wir aufgrund der
Haushaltslage bis auf weiteres
verschieben.
3. Ausbau
Montanhydraulikstraße
Auch
wenn der Neubau der Ortsumgehung L677n
zeitlich noch nicht genau absehbar ist,
fordern wir von der Verwaltung ein
detailliertes, zielorientiertes
Handlungskonzept, damit sämtliche
Vorkehrungen getroffen werden können,
damit eine direkte Anbindung an die
Montanhydraulikstraße erfolgen kann. Die
Maßnahme ist im
Verkehrsentwicklungskonzept zu
berücksichtigen.
Die
Punkte 1 - 3 müssen im zukünftigen ISEK
integriert werden.
Sportanlage
„Baseballfeld Joboxers“
Die bisherige Sportanlage der Joboxers
musste der Errichtung der neuen
Feuerwache in Hengsen/Opherdicke
weichen.
Der Verein hatte sich für die Errichtung
einer neuen Sportanlage im Bereich
hinter der neuen Feuerwache entschieden.
Die vom Vereinsvorstand angestrebte
Vereinbarung mit der Gemeinde
Holzwickede, in welcher ein Großteil an
finanziellen Eigenleistungen zugesagt
wurde, ist nicht zu Stande gekommen.
Wir bedauern die hiermit in Zusammenhang
stehenden Konsequenzen für die Joboxers
und hoffen, dass anderweitige
Alternativen die Fortführung der
Vereinsaktivitäten ermöglichen. Ein
Haushaltsansatz ist somit nicht
notwendig.
Ratsinformationssystem
Die Einführung eines digitalen
Ratsinformationssystems ist im kommenden
Jahr geplant und wird sukzessiv die
bisherige Verfahrensweise über die
Erstellung von Beratungsunterlagen und
Niederschriften als Papierdokumente und
den Postversand ersetzen. Die für das
digitale Ratsinformationssystem
investierten Ausgaben stellen durch die
zukünftigen jährlichen Einsparungen der
bisherigen Praxis rentierliche Kosten
dar und werden mittelfristig hierdurch
refinanziert. Hierzu gehört auch die im
Haushaltsplan veranschlagte Hardware,
die den Kommunalvertretern für die
Erledigung ihrer Aufgaben zur Verfügung
gestellt werden soll. Grundsätzlich muss
jeder Beteiligte mit der erforderlichen
Hardware ausgestattet werden.
Öffentliche
Toilette im Zentrum
Die Einrichtung einer barrierefreien
öffentlichen Toilette im Zentrum der
Gemeinde ist seit einigen Jahren in der
politischen Diskussion und hat sich
aufgrund der hohen Kosten aus
Haushaltsmitteln als nicht finanzierbar
herausgestellt. Mittlerweile haben sich
fünf Gewerbetreibende des AKH
bereiterklärt, eine öffentliche
Toilette, im Rahmen des Projekts „Nette
Toilette“, zur Verfügung zu stellen.
Auch das Rathaus soll sich hieran
beteiligen. Die CDU-Fraktion fordert
nunmehr diese Angebote der
Gewerbetreibenden anzunehmen und
Haushaltsmittel in Höhe von 3.000 €
bereitzustellen.
Sperrmüll-Gebühren
/ Abfallkalender
Die CDU-Fraktion fordert weiterhin, dass
keine Gebühren für nicht angelieferten
Sperrmüll über die graue Tonne
abgerechnet werden. Die zukünftigen
Gebührenkalkulationen müssen gerechter
gestaltet werden.
Die Verwaltung hat in diesem Jahr
erwogen, die alljährliche Verteilung des
Abfallkalenders an alle Haushalte
einzustellen und ausschließlich nur noch
online im Internet anzubieten. Die
CDU-Fraktion fordert auch weiterhin die
kostenlose Verteilung des
Abfallkalenders an alle Holzwickeder
Haushalte.
Würdigung
des Ehrenamtes
Welchen Stellenwert das geleistete
Engagement in unserer liebens- und
lebenswerten Gemeinde ausmacht, wird
zurzeit bei den tagtäglichen
Hilfeleistungen für Asylbewerber und
Flüchtlinge ersichtlich. Einsätze bis
fast an die Grenze der persönlichen
Leistungsfähigkeit sind nicht selten an
der Tagesordnung. Aber auch die vielen
Ehrenamtlichen in ortsansässigen
Vereinen und Organisationen leisten
gemeinnützige und unentgeltliche
Arbeiten, die, wenn diese entlohnt
werden müssten, sich als nicht
finanzierbar herausstellen würden.
Demnach ist ehrenamtliches Engagement
von größter Bedeutung und bedarf
Förderung und entsprechende
Wertschätzung. Wir unterstreichen mit
diesen Ausführungen nochmals unsere
Forderung die vielen Ehrenamtlichen
angemessen zu würdigen. Die freiwilligen
Leistungen an Vereine und Organisationen
müssen unangetastet bleiben.
Stärkung
des schulischen Angebotes
Die Fachkonferenz Physik des
Clara-Schumann-Gymnasiums hat die
Anschaffung eines Schulröntgengerätes
beantragt. Dieser Antrag wird von der
Schulleitung unterstützt. Da unsere
Schulen hinsichtlich der Akquise von
Schülerinnen und Schülern im Wettbewerb
stehen, ist es von entscheidender
Wichtigkeit, eine bestmögliche
Ausstattung vorzuhalten. Auch die
geltenden Kernlehrpläne für Physik
fokussieren die Durchführung von
Experimenten im Unterricht. Wir
befürworten die Anschaffung dieses
Gerätes, das keine Folgekosten
verursacht. Das gleiche gilt für die
Anschaffung sog. Dokumentenkameras. Für
die Aufwertung des Schulstandortes
Holzwickede fordern wir die
Bereitstellung von Haushaltsmitteln in
Höhe von 20.000 €.
Fußgängerbrücke
„Neue Caroline“
Mit großer Freude haben wir von der
Verwaltung erfahren, dass Schäden durch
Vandalismus an der Fußgängerbrücke „Neue
Caroline“ bei Weitem nicht in dem Maß
auftreten, wie vor Brückenbau befürchtet
wurde und von vielen Bürgern vermutet
wird. Wir möchten allerdings einen
deutlichen Hinweis bei Defekt eines
Aufzugs einrichten. Vor dem Betreten des
ersten Aufzugs muss ersichtlich sein, ob
der Aufzug am anderen Ende der Brücke
funktionstüchtig ist. Damit würden wir
gerade gehbehinderten Menschen
überflüssige Wege ersparen. Für die
Einrichtung eines elektronischen bzw.
funkbasierten Hinweissystems bitten wir
um Bereitstellung von Mitteln in Höhe
von 1.000 EUR.
Bolzplatz
Die vorhandenen Bolzplätze an der
Rausinger Halle und der
Montanhydraulikstraße erfreuen sich
durch die dezentrale Lage bei den
Jugendlichen keiner großen Beliebtheit.
Aus diesem Grund hat die CDU-Fraktion
auf Initiative der Jungen Union am
23.06.2015 die Errichtung eines
Bolzplatzes in der Gemeindemitte
beantragt. Der Standort soll nach
Möglichkeit einladend für die
Holzwickeder Jugend sein und für die
Anwohner keine Beeinträchtigungen nach
sich ziehen. Die CDU-Fraktion schlägt
als Standort den Emscherpark vor. Die
hierfür erforderlichen Haushaltsmittel
in Höhe von 30.000 € sind
bereitzustellen.
Die zugesagten Sanierungsmaßnahmen an
den bestehenden Bolzplätzen sind
unverzüglich umzusetzen.
Gemeindebibliothek
Um das Angebot der Gemeindebibliothek
dauerhaft zu erhalten und qualitativ zu
stärken hat die Verwaltung mit der Stadt
Unna Verhandlungen über eine kooperative
Zusammenarbeit geführt. Das Ergebnis
führt jedoch zu beträchtlichen
Kostenerhöhungen und Steigerung des
Personalbedarfs. Hinsichtlich des
geringen Nutzerverhaltens innerhalb der
Bürgerschaft, insbesondere der
Schülerinnen und Schüler am ansässigen
Schulzentrum, ist das weitere
Aufrechterhalten dieses
subventionsintensiven Angebots nicht
mehr zu rechtfertigen. Im digitalen
Zeitalter werden alternative Angebote
genutzt und für den klassischen Bedarf
stehen in der nahen Umgebung
Bibliotheken zur Verfügung. Gerade vor
dem Hintergrund der derzeitigen
Personalsituation empfehlen wir das
Angebot der Gemeindebibliothek im Rahmen
eines geordneten Verfahrens
einzustellen. Die Umsetzung hat
sozialverträglich zu erfolgen, d. h. den
betroffenen Mitarbeitern sind
anderweitige Stellen innerhalb der
Verwaltung anzubieten. Betriebsbedingte
Kündigungen sind auszuschließen.
Umgang
mit den gemeindeeignen Linden in der
Allee
Die CDU-Fraktion ist an der Seite der
betroffenen Anwohner und setzt sich
dafür ein, dass der Missstand
unverzüglich beseitigt wird. Der
Alleencharakter muss aber weiterhin
erhalten bleiben. In direkter
Nachbarschaft zum ehemaligen Haus
Dudenroth geht es hier auch um ein
letztes Stück Heimatgeschichte. Die
voreilige Fällung eines gesunden Baumes
kann nicht rückgängig gemacht werden,
der Baum ist nicht mehr da. Wir
schließen uns der Empfehlung des
Diplom-Forstingenieurs G. Hermes an und
fordern an den betroffenen Linden einen
großzügigen Rückschnitt vorzunehmen.
Eine Fällung einzelner Bäume nach
gewissenhafter Einzelabwägung wird
dadurch von uns nicht
ausgeschlossen.
Maßnahmen
aus der Fortschreibung des
Lärmaktionsplanes
Wir begrüßen den einstimmig gefassten
Beschluss zur Aufstellung eines
Lärmaktionsplanes für die 2. Stufe und
setzen uns dafür ein, dass die daraus
resultierenden Maßnahmen im Interesse
unserer Bürger/innen umgesetzt werden.
Die erforderlichen Haushaltsmittel sind
von der Verwaltung zu ermitteln.
Stellenplan
Die
Gemeindeverwaltung Holzwickede muss
personell gut aufgestellt sein um die
Daseinsvorsorge für unsere Bürger/innen
sicherstellen zu können. Um die
schwierigen und auf unabsehbare Zeit
andauernden Aufgaben, die durch die
Betreuung von Flüchtlingen zusätzlich zu
den allgemein üblichen
Verwaltungsaufgaben entstehen, erfüllen
zu können, stimmen wir der Aufstockung
des Personals, gemäß den Vorschlägen der
Verwaltung, zu. Eine befristete
Stellenbesetzung für vorübergehende
Aufgaben/Tätigkeiten ist vorzunehmen.
Wir fordern die Verwaltung auf, ein
Personalentwicklungskonzept zu
erarbeiten, damit die sich in den
nächsten Jahren abzeichnende Fluktuation
aus Altersgründen von Mitarbeiter/innen,
unter anderen auch aus
Führungspositionen vorausschauend,
strukturiert und zielführend ohne
Qualitätsverlust vollzogen und
fortgeführt werden kann.
Dem
vorliegenden Haushaltsplan für das Jahr
2016 wird zugestimmt. Die Forderungen
der CDU-Fraktion sind einzuarbeiten.
Alle in der vorstehenden Stellungnahme
der CDU-Fraktion zum Haushalt 2016
aufgestellten Forderungen werden zu
Anträgen erhoben.
Die Stellungnahme wird unter
www.cdu-holzwickede.de ins Internet
gestellt.
Holzwickede, den 25.10.2015
Frank
Markowski
Fraktionsvorsitzender
|