aus Hellweger Anzeiger: Samstag, 22.
November 2014
Für den
Abriss stehen Investoren schon bereit
Erste
Gespräche zur ehemaligen Emscherkaserne
wurden bereits geführt
Von Christian
Vormbrock
HOLZWICKEDE • Der
Bürgerentscheid zur Emscherkaserne
liegt mittlerweile fast zwei Monate
zurück, da mehren sich die Anzeichen,
dass langsam Bewegung in das Projekt
kommt. So soll es bereits zwei
Investoren geben.
Dies zumindest erklärte jüngst Michael
Klimziak, der Fraktionsvorsitzende der
Holzwickeder Sozialdemokraten, im Zuge
der Haushaltsklausurberatungen. Die zwei
Investoren könnten sich gut vorstellen,
das rund 8,8 Hektar große Gelände der
ehemaligen Emscherkaserne zur
Baureifmachung zu bringen. Das bedeutet,
dass sie das Gelände soweit
fertigstellen wollen, dass mit dem
eigentlichen Bau begonnen werden kann
(siehe kleiner Text). Nach der
Baureifmachung würden diese Investoren
das Gelände dann wieder an mögliche
Bauträger oder Wohnungsbaugesellschaften
für den angestrebten „Wohnpark
Emscherquelle“ weitervermarkten. „Meines
Wissens nach hat es bislang zwei
Gespräche zwischen der Verwaltung und
den Investoren gegeben“, so Klimziak
gestern auf Anfrage unserer Zeitung.
Beide Investoren seien sehr erfahren im
Umgang mit Konversionsflächen, also
belasteten Gebieten.
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(BImA), die für das Kasernengrundstück
verantwortlich ist, weiß nach eigenen
Angaben indes noch nichts von etwaigen
Interessen von Investoren. „Bei uns
haben sich noch keine Investoren
offiziell vorgestellt“, erklärte gestern
Peter Waanders, Leiter des Verkaufsteams
für die Region Dortmund/Münster bei der
BImA. Waanders betonte allerdings, dass
dies auch nicht verwunderlich sei, da
die offizielle Vermarktung des
Emscherkasernen-Geländes durch die
bundeseigene Anstalt auch noch gar nicht
begonnen hätte. Zwar können sich
Interessenten bereits seit Längerem auf
der Internetseite der BImA über die
Liegenschaft und ihre Eigenheiten
informieren. „Wir mussten aber natürlich
zunächst die Entscheidung des
Bürgerentscheides abwarten“, so
Waanders. Da mittlerweile
planungsrechtliche Sicherheit herrsche,
könne bald offiziell ausgeschrieben
werden. „Es wird vermutlich im ersten
Halbjahr des kommenden Jahres offiziell
ausgeschrieben“, schätzt Waanders.
„Es
wird vermutlich im ersten Halbjahr
des kommenden Jahres offiziell
ausgeschrieben.“
Peter
Waanders, Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben
Dann dürfte auch das Interesse
der beiden aktuellen Investoren ganz
offiziell werden. „Es geht ja jetzt
zunächst darum, dass die Investoren
einen Überblick bekommen, was sie
investieren müssen und was sie letztlich
auch wieder herausbekommen“, erklärt
Michael Klimziak. Er betonte, dass man
weiterhin den geplanten bezahlbaren
Wohnraum für Familien schaffen wolle,
der wenn möglich einen Quadratmeterpreis
von 180 Euro nicht übersteigen soll.
Anschließend müssten dann die
Vorstellungen der BImA und der
Investoren zusammengebracht werden.
Möglich wäre es grundsätzlich auch noch,
dass die Gemeinde Holzwickede von ihrem
vorhandenen Vorkaufsrecht Gebrauch
machen würde und das Kasernengelände zur
eigenen Vermarktung erwirbt. Angesicht
der immer noch heiklen Haushaltslage der
Emschergemeinde scheint dies jedoch eher
unwahrscheinlich zu sein.
Wie Klimziak, betonte vor Kurzem auch
die CDU-Fraktion nach ihrer
Haushaltsklausur, dass sie nun vor allem
die Kritiker des Projektes, sprich BBL,
Grüne und FDP, stärker mit in den
Planungsprozess einbeziehen möchten.
„Wir möchten die Bedenken gegen die
Bebauung weiter ausräumen und laden
insbesondere die Kritiker ein, sich am
Planungsprozess in Bezug auf Bebauung
und Verkehrsführung konstruktiv zu
beteiligen“, so Frank Markowski, der
Fraktionsvorsitzende der CDU. Das
Projekt „Wohnpark Emscherquelle“ war
maßgeblich durch die beiden großen
Parteien vorangetrieben worden. Klimziak
schlug diesbezüglich vor, ein
interfraktionelles Gremium zu bilden,
wie es dieses auch für die Neue Caroline
gegeben habe.
Weg für neue Häuser ebnen
Bei
der Baureifmachung werden Grundstücke so
hergerichtet, dass dort mit dem
eigentlichen Bauvorhaben begonnen werden
kann. So werden zum Beispiel Häuser
abgerissen, Grundstücke eingeebnet, von
Unrat und Schrott befreit und auch im
Weg stehende Bäume und Gestrüpp
beseitigt.
Bildunterschriften:
• Für die Baureifmachung des
Geländes der ehemaligen Emscherkaserne
interessieren sich bereits zwei
Investoren. Diese würden dann im
wahrsten Sinne des Wortes den Weg für
eine in der Folge angedachte
Wohnbebauung ebnen.
• Das gut
8,8 Hektar große Gelände der
ehemaligen Emscherkaserne soll im
ersten Halbjahr des kommenden Jahres
offiziell von der BImA ausgeschrieben
werden.
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