aus Westfälische Rundschau: Freitag, 01.
Februar 2013
CDU lehnt Parkautomat ab
Aufstellung würde das Problem nur
vor die Haustür der Anlieger
verlagern
Von Peter Gräber
Holzwickede.
Als erste Fraktion hat sich die CDU bereits vor der
Sondersitzung des Verkehrsausschusses zur Park-and-Ride-Anlage
festgelegt: „Wir lehnen die Aufstellung eines Parkautomaten ab“, so
CDU-Chef Rolf Kersting. Ein solcher Automat würde das eigentliche
Problem nur noch verschärfen.
Die CDU sei stolz darauf, dass es in Holzwickede als einzige Gemeinde
im Kreis Unna keine Parkraumbewirtschaftung gebe. „Jeder Besucher ist
uns willkommen, jeden Besucher sehen wir als Gast der Gemeinde.“
Natürlich sei es ein Ärgernis, wenn Flughafen-Parker wegen
der überhöhten Parkgebühren am Dortmunder Flughafen den
Holzwickeder
Anwohnern über längere Zeit die Parkflächen blockieren.
„Deshalb haben wir für besonders betroffene Gebiete im Norden
Regelungen mit Anwohnerparkausweisen getroffen“, erinnert Rolf Kersting.
Die Park-and-Ride-Anlage ist für längerfristige Parker
gedacht,
die auf andere Verkehrsmittel umsteigen. „Dass auf der Parkfläche
an der Bahnhofstraße vermehrt Fahrzeuge mit auswärtigen
Kennzeichen parken, ist unbestritten“, so der CDU-Fraktionschef. „Das
hat inzwischen zu einer Stigmatisierung aller Fahrzeuge mit
auswärtigen Kennzeichen im Gemeindegebiet geführt.“
Würde nun
ein Parkautomat aufgestellt, führte dies zu einer Verdrängung
der
so genannten Fremdparker in die umliegenden Straßen, die heute
noch nicht betroffen sind. Die Verwaltung habe diesen
Verdrängungsprozess dargestellt und in den Klausurberatungen der
Parteien auch erläutert. „Wir müssen uns also
zähneknirschend entscheiden, ob wir die Fremdparker auf der
Park-and-Ride-Anlage oder aber vor den Haustüren der Anwohner
angrenzender Straßen akzeptieren.“
Für die CDU ist die Sache klar, auch wenn es keinen rechtlichen
Anspruch auf einen Parkplatz im öffentlichen Raum gibt: Es
erscheint der CDU wichtiger, dass Anlieger weiter vor ihrer
Haustür
parken können, als dass Nutzer der Park-and-Ride-Anlage dort
ausreichend freie Parkplätze finden. Zumal von einer regulierenden
Maßnahme auf dem Park-and-Ride-Parkplatz ja auch Bahnkunden
betroffen wären, die länger als einen Tag unterwegs sind.
Rolf Kersting: „Im März 2012 wurde schon einmal die Anschaffung
eines Parkautomaten für die Anlage abgelehnt, weil dem Schutz der
Anlieger gegenüber dem Parkand-Ride-Schutz Vorrang eingeräumt
wurde. An dieser Begründung hat sich nichts geändert. Wir
lehnen
die Aufstellung eines Parkautomaten weiterhin ab.“
CDU will
kostenloses Parken im Ecoport ermöglichen
• Es sei zwar
ärgerlich, besonders in der Hochsaison die
Verdrängungsparker des Flughafens aufzunehmen und für die
jeweiligen Straßenzüge
Regelungen zu treffen. Dies sollte die Gemeinde aber nach Ansicht der
CDU nicht davon
abhalten, nach intelligenten Lösungen zu suchen, um dem Flughafen
mit seinen Parkgebühren entgegenzutreten.
• Denkbar sei – vergleichbar dem Flughafen Paderborn/Lippstadt – eine
noch unbebaute Wiesenbrachfläche im Gewerbegebiet Ecoport bis zur
Veräußerung kostenlos und auf eigene Gefahr den Parkern zur
Verfügung zu stellen.
• Damit würde auf einige Jahre der Parkdruck aus der gesamten
Gemeinde
genommen und der Flughafen sei hinsichtlich seiner Parkgebühren
zum
Umdenken gezwungen.
peg
Bildunterschrift:
Eine Parkzeitbegrenzung würde das Problem vor die Haustüren
der
Anlieger verlagern: der Park-and-Ride-Parkplatz an der
Bahnhofstraße.
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