Wer bei der Rast Hilfe braucht, kann Rettungsdienst den Standort nennen

        Von Yvonne Schütze-Fürst

HOLZWICKEDE • Egal, ob Schnee und Eiseskälte, Frühlingsluft oder Sommerhitze – Spaziergänger nutzen gern jedes Wetter aus, um sich in der Natur Erholung zu verschaffen. Und die Emschergemeinde ist da genau richtig. Nur etwas könnte noch verbessert werden: Es fehlen Bänke, die zum Ausruhen einladen – und es fehlt ein System, das in der Not hilft.
Die Holzwickeder Grünen haben bereits den Ausbau der Spazierwege zum Emscherquellhof mit Bänken gefordert. Das Thema wurde im Planungs- und Bauausschuss besprochen. Nun muss die Verwaltung noch die Kosten prüfen.
Eine ganz besondere Idee haben jetzt die Holzwickeder Christdemokraten. Sie wollen nämlich nicht nur insgesamt sechs neue Bänke – „zwei im Norden, zwei im Süden und zwei in der Mitte am Weg zum Emscherquellhof“, wie der Fraktionsvorsitzende Rolf Kersting erklärt. Sie wollen diese Bänke sogar durchnummerieren. Und das hat einen ernsten Hintergrund, denn es geht dabei nicht darum, zu wissen, wie viele Bänke es in Holzwickede überhaupt gibt. Es geht um Notfälle. Man stelle sich also vor, jemand geht spazieren – irgendwo, wo er sich nicht auskennt und sich auch den Straßennamen nicht gemerkt hat. Plötzlich braucht er Hilfe, weil er sich verletzt hat, krank wird oder Ähnliches. Der Rettungsdienst muss so schnell wie möglich an den Ort des Geschehens, um dem Bürger zur Hilfe zu eilen. Und genau da könnte laut Kersting die Nummerierung hilfreich sein. „Ich sitze auf der Bank Nummer sechs“, könnte der Hilfesuchende schnell erklären.

Die Holzwickeder CDU hat mit dieser Idee das Rad nicht neu erfunden, vielmehr gibt es zum Beispiel in der Nachbarstadt Schwerte bereits eine Notrufbeschilderung am Ruhrwanderweg (siehe Artikel unten).
Auch in Unna gab es einen Antrag der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, der in diese Richtung zielte. Also wurde auch bereits geprüft, ob es sinnvoll sein kann, bestimmte Stellen für den Rettungsdienst auszuweisen und Hinweisschilder aufzustellen. Letztendlich aber wird eine kreisweite Lösung angestrebt.

Die CDU Holzwickede ist überzeugt, dass 5000 Euro für sechs neue Bänke, ausgestattet mit Rückenlehnen, ausreichen, und hegt wie die übrigen Fraktionen ob der angespannten Haushaltslage die Hoffnung, dass sich dafür Sponsoren finden. Und dann könnten diese Bänke dann auch noch eine Tafel tragen, auf der der Name des Sponsors verewigt ist, sofern der Spender nicht anonym bleiben möchte. Auch das ist eine Forderung der Christdemokraten, die sich auf ihrer Klausurtagung damit befasst haben.

Bänke mit schöner Aussicht

Im Emscherpark, auf dem Marktplatz, am Hilgenbaum oder auf dem Haarstrang finden Spaziergänger bereits Bänke zum Ausruhen. Und viele bereits in der Gemeinde vorhandene Bänke laden aufgrund einer schönen Aussicht, die sie dem Pausierenden bieten, regelrecht zum Verweilen ein. Der Blick von der Bank an der Ecke Am Wasserturm/Feldstraße reicht beispielsweise weit in das Sauerland hinein.
Auch am Ginsterweg lädt eine Bank zum Verweilen und Schauen ein. Die Bänke am Hilgenbaum werden gerne von Gassigängern oder Joggern genutzt. Und erst recht sind – zumindest bei gutem Wetter – die neuen Bänke im Emscherpark ab mittags voll besetzt.
Im vergangenen Jahr wurde auch der Opherdicker Brunnenplatz mit neuen Bänken ausgestattet.


Bildunterschriften:
• Einer Verschnaufpause auf dem Opherdicke Dorfplatz auf dem Weg über den Haarstang steht nichts im Wege. Seit einigen Monaten stehen die neuen Sitzbänke am Brunnen. Wie eine gewünschte Nummerierung aussehen könnte, ist noch unklar. Die rote 1 auf diesem Foto dient nur der Anschauung.
• Die Bank am Lünschermannsweg wird von Spaziergängern gern genutzt.

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18 Tafeln weisen den Weg

Schwerte verfügt bereits über ein Informationssystem

Wenn ein Notfall auf dem Ruhrwanderweg in Schwerte passiert, hilft das sogenannte Systems RuSIS (RuhrStandortInformationsSystem).
Mithilfe dieses Systems, das aus 18 Schildern entlang des Weges besteht, kann bei Bedarf in Notfällen oder bei Gefahr schnell geholfen werden.
Auf den Tafeln, die entlang des Ruhrwanderwegs aufgestellt sind, steht jeweils neben dem Notruf 112 eine vierstellige Zahl, die es den Rettungsdiensten ermöglichen, den Standort exakt zu bestimmen.
Über den Notruf 112 der Feuerwehr können Betroffene beziehungsweise Hilfeleistende selbst schnell Hilfe anfordern, indem sie, sobald die Verbindung aufgebaut ist, die vierstellige Standortnummer des Schildes nennen. Das System wurde mithilfe von Sponsoren umgesetzt. Mit der Feuerwehr Schwerte, dem Kreis Unna und den Wasserwerken Westfalen wurden die ersten achtzehn Standorte der Schilder abgestimmt und vom Kreis Unna in den Einsatzrechner der Leitstelle eingepflegt. So ist mehr Sicherheit für die Freizeitsportler an der Ruhr gewährleistet.
Die DLRG Schwerte hat die Aufgabe übernommen, sich um die Pflege der Schilder zu kümmern.