aus Hellweger Anzeiger: Montag, 23.
September 2013
Ein
Wahlabend ohne Bauchschmerzen
Hubert
Hüppe muss nicht wieder zittern: Er
ist dabei
Von Dominik
Pieper
Auf einer
„Gute-Laune-Skala“ von null bis zehn gab
sich Hubert Hüppe gestern Abend mit einer
9,9 glänzend aufgelegt. „Eine zehn wäre
es, wenn ich noch mehr Stimmen im
Wahlkreis geholt hätte“, sagte Hüppe.
„Eine elf wäre es, wenn es im Bund für
eine absolute Mehrheit reichen würde“,
ergänzte der CDU-Politiker.
So gelassen hatte sich Hüppe selten an
einem Wahlabend im Unnaer Kreishaus
gezeigt. Gegen 19 Uhr schlenderte er ins
Unnaer Wahlstudio, begrüßte Freunde und
Parteigefährten. Schon zu diesem Zeitpunkt
deutete sich an, dass Hubert Hüppe im
neuen Bundestag als Abgeordneter vertreten
sein würde. Wie weit die Landesliste der
Union greifen würde, stand gestern Abend
noch nicht fest. Listenplatz 19 für Hubert
Hüppe sollte aber reichen – ganz gleich,
ob die AfD den Einzug ins Parlament
schafft oder nicht.
Im Jahr 2009 war das Bild noch ein ganz
anderes. Da musste Hüppe lange zittern, um
am Ende festzustellen, dass er den Einzug
ins Parlament verpasst hatte. Erst nach
drei Jahren Abstinenz schaffte es Hüppe,
zog als Nachzügler für einen verstorbenen
Parteikollegen in den Bundestag ein.
Eine Zitterpartie wie vor vier Jahren
wollte Hüppe in diesem Jahr verhindern –
und es klappte. „Ich freue mich, dass ich
zulegen konnte“, lachte Hüppe. Drei
Prozent mehr Wähler hatten ihre Kreuzchen
gestern bei dem Werner gemacht, die CDU im
Wahlkreis Unna legte sogar doppelt so viel
an Stimmanteilen zu. Dass
SPD-Herausforderer Oliver Kaczmarek direkt
gewählt wurde, überraschte Hüppe indes
nicht. Die politischen Verhältnisse im
Wahlkreis waren da eindeutig.
Den eigenen Stimmenzugewinn sah Hüppe
hauptsächlich im schlechten Abschneiden
des Koalitionspartners FDP begründet.
Viele Liberale hätten wohl ihm die Stimme
gegeben. Doch Hüppe hörte auch von
ungewöhnlichen Konstellationen. Erststimme
Hüppe, Zweitstimme Grün – so war es
beispielsweise in Bergkamen vorgekommen.
Für Hüppe selbst waren diese
Konstellationen gestern Abend aber
keineswegs ein Fingerzeig für mögliche
Partner im Bund. „Ich bin sehr zufrieden,
dass ich mich wieder steigern konnte“,
lachte Hüppe.
Der 56-Jährige blieb gestern Abend nicht
bis zum vorläufigen Ergebnis im Kreishaus,
sondern fuhr kurz vor 20 Uhr zu
Parteifreunden – um zu feiern.
Ausgelassen, zufrieden und endlich einmal
ohne das bange Warten im Gepäck, ob es
reicht oder eben nicht.
Bildunterschrift: Hubert Hüppe (r.)
kam gegen 19 Uhr ins Kreishaus und
schaute auf die lokalen Ergebnisse. Das
gute Abschneiden im Bund bedeutete für
ihn, dass er im neuen Bundestag
vertreten ist.
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