aus Westfälische Rundschau: Mittwoch, 12.
Dezember
2012
Kaserne
soll in Bauland umgewandelt werden
SPD und CDU setzen sich im Bau- und
Planungsausschuss mit knapper Mehrheit durch
Von Peter Gräber
Holzwickede.
Der Bau- und Planungsausschusses am Dienstagabend war ungewöhnlich
gut besucht. Ging es doch darin um den gemeinsamen Antrag von SPD und
CDU zur Wohnbebauung auf dem Gelände der Emscherkaserne.
Nun droht
Bürgerbegehren
Schon in der
Sitzung davor stand der Antrag auf der Tagesordnung, war aber wieder
abgesetzt worden, weil die anderen Fraktionen zunächst über
die wissenschaftliche Arbeit von Jan Fischer zur demografischen
Entwicklung in der Gemeinde beraten wollten. Gestern nun machten SPD
und CDU wahr, was sie zuvor schon angedroht hatten: Mit ihrer Mehrheit
von zehn Stimmen im Ausschuss setzten sie ihren Antrag gegen sieben
Stimmen durch.
Damit empfahl er Ausschuss dem Rat, die Verwaltung zu beauftragen, mit
der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über die
teilweise Umwandlung des Kasernengeländes in Wohnbauland zu
verhandeln. Neubaugebiet ist die Kaserne damit noch längst nicht:
In der Sitzung kündigten die Grünen und auch die FDP bereits
an, ein Bürgerbegehren anzustreben, sollte der Rat
einen entsprechenden Beschluss fassen. Die große Mehrheit der
Bürger und Anlieger sei strikt gegen eine Bebauung der Kaserne,
glauben ihre Gegner.
Idealkonzept
sei „Mogelpackung“
In der Sitzung
verteidigten SPD und CDU ihren Beschluss: Die Gemeinde brauche neue
Bürger, vor allem junge Familien. Für sie wolle man
preiswertes Bauland auf dem 8,8 Hektar große Kasernengelände
schaffen. Die im gemeinsamen Antrag vorgestellte Planung sei ein
„Idealkonzept, das wohl nicht 1:1 umgesetzt“ werden könne,
räumte Ausschussvorsitzender Michael
Klimziak (SPD) ein.
Genau da setzten die Sprecher der übrigen Fraktionen mit ihrer
Kritik an. Die Kaserne in Bauland für Einfamilienhäuser
umwandeln zu wollen, widerspreche allen Erkenntnissen der
Fischer-Untersuchung. Die empfehle genau das Gegenteil: Baulücken
füllen und alten Wohnbestand sanieren. Der Antrag und das Konzept
von SPD und CDU sei dagegen sei von „Wunschdenken“ geprägt,
„Schönfärberei“ und eine „Mogelpackung“. Vom schönen
Konzept (maximal 50% Bauland, viel Grün und Wasser) werde am Ende
- wie auf der Caroline – nichts mehr übrig bleiben. Preiswertes
Bauland sei unter den gegebenen Umständen nicht zu erreichen sein.
Zudem sei die Verkehrserschließung nicht gewährleistet und
die Frage der Altlasten noch völlig offen.
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