aus Hellweger Anzeiger: Donnerstag, 21. Juli
2011
NRW-Schulfrieden könnte ewige
Pendelei beenden
Sekundarschule gibt der Diskussion vor
Ort neue Nahrung
Von Christina
Spill
HOLZWICKEDE • Kaum
war das Positionspapier der Holzwickeder CDU-Fraktion zum
Schulentwicklungsplan auf den Weg gebracht, kam die Nachricht aus
Düsseldorf: CDU und Rot-Grün einigten sich auf eine
schulformübergreifende Gemeinschaftsschule für die
Jahrgangsstufen 5 bis 10, die Sekundarschule. Rolf Kersting (CDU) sieht
sich in den neuen Leitlinien bestätigt.
Eigentlich sollte der Schulentwicklungsplan – und damit verbunden auch
die Möglichkeit, eine Gemeinschaftsschule mit Standorten in Unna
und Holzwickede zu schaffen– erst wieder Ende September in einer
Sondersitzung des Schulausschusses diskutiert werden. Die CDU wollte
ihre „Hausaufgaben“ noch vor den Sommerferien erledigen und erstellte
ein Positionspapier. Damit stellt sich die Fraktion klar gegen den neu
aufgekommenen Vorschlag, im Zuge einer Gemeinschaftsschule, bestehend
aus der Hellweg-Realschule und der Josef-Reding-Schule, die
Jahrgangsstufen 5 bis 7 in Holzwickede, die Klassen 8 bis 10 in Massen
zu beschulen. „Die Pendlerbilanz würde sich nicht nachhaltig
verändern“, heißt es in der Stellungnahme der Partei.
Der in Düsseldorf gestiftete Schulfrieden und das Konzept der
Sekundarschule könnte der ewigen Pendelei ein Ende bereiten, und
zwar dann, wenn Hauptschüler und Holzwickeder Realschüler
zusammengefasst würden. „Bei Übergang der 239 Holzwickeder
Realschüler verblieben ihr (der Hellweg-Realschule) 244
Schüler. Weder Holzwickede noch Unna könnten mit je circa 240
Realschülern eine eigenständige Schule betreiben. Holzwickede
schon im Verbund mit der Hauptschule.“ Am liebsten war der Holzwickeder
CDU zunächst eine Verbundschule aus Haupt- und Realschulzweig.
Sollte die Hauptschule in Holzwickede irgendwann doch dem landesweiten
Trend folgen – Kersting weist darauf hin, dass ihr Bestand aufgrund der
aktuellen Schülerzahlen allerdings nicht gefährdet ist –,
könnte schließlich die Sekundarschule die Lösung sein.
Die gemeinsame Schule mit Unna würde die CDU nur als Ultima Ratio
akzeptieren – und zwar nur dann, wenn die Unnaer Schüler komplett
in Unna, die Holzwickeder zu 100 Prozent in der Emschergemeinde
beschult würden. Diese „vertikale Lösung“ wird nun auch in
den in der Landeshauptstadt verabschiedeten Leitlinien aufgegriffen.
Die Nachbarstadt pocht auf eine rasche Entscheidung. Und abgesehen
davon, dass Unna und Holzwickede den Schulentwicklungsplan gemeinsam in
Auftrag gegeben haben, heißt es in den Düsseldorfer
Leitlinien, dass die Sekundarschule in Abstimmung mit betroffenen
benachbarten kommunalen Schulträgern beschlossen werden muss.
Damit könnte die Hellwegstadt den Weg zu einer von Unna
unabhängigen Schule verhindern.
Bildunterschrift
unter einem Foto von Schülern an der Bushaltestelle: Pendeln
sollen Holzwickeder Schülerinnen und Schüler eigentlich nur
noch innerhalb des Ortes, aber nicht mehr nach Unna. So der bisherige
Konsens in der Politik. Eine gemeinsame Realschule mit Unna und zwei
Standorten würde dieser Vorgabe widersprechen.
Die
Leitlinien
In den
Düsseldorfer Leitlinien heißt es unter anderem:
• „Die
Gründung einer Sekundarschule, die in der Regel aus der
Zusammenführung verschiedener Schulformen erfolgt, ist
möglich, wenn hierfür ein Bedürfnis besteht
(Schülerzahlentwicklung und Befragung der Grundschuleltern).“
• „Bei vertikalen
Lösungen kann der Teilstandort einer mindestens
dreizügigen Stammschule zweizügig geführt werden, wenn
damit das letzte weiterführende Schulangebot einer Gemeinde
gesichert wird.“
• „Die
Sekundarschule wird vom kommunalen Schulträger [...] in
Abstimmung mit ggf. betroffenen benachbarten kommunalen
Schulträgern beschlossen.“
www.schulministerium.NRW.de
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