aus Westfälische Rundschau: Donnerstag, 25.
November 2010
Nach
Haushaltsberatungen erteilt Fraktionschef Rolf Kersting einer
Gemeinschaftsschule klare Absage: "keine Gleichmacherei"
CDU legt sich
auf Verbundschule fest
Von Peter Gräber
Holzwickede. Die
Holzwickeder CDU hat sich nach ihren Haushaltsberatungen 2011 jetzt
auch zur Schullandschaft in Holzwickede geäußert. „Die
CDU-Fraktion spricht sich auf der Basis des gegenwärtigen
Schulgesetzes NRW für eine Verbundschule, bestehend aus Haupt- und
Realschule, jedoch gegen eine Gemeinschaftsschule als Schulversuch
aus“, so der Fraktionsvorsitzende Rolf Kersting in einer Stellungnahme,
die auch unter der Adresse der CDU Holzwickede ins Internet gestellt
wurde.
Holzwickede habe „eine hervorragend funktionierende Schulstruktur“,
heißt es in der Stellungnahme der CDU weiter. „Gut frequentierte
weiterführende Schulen, wie Hauptschule und Gymnasium, bieten
Schülern Abschlüsse aller Art, dies bei qualifiziertem und
differenziertem Angebot.“ Um eine Real- oder Gesamtschule zu besuchen,
müssen die Holzwickeder Schüler jedoch in die benachbarte
Kreisstadt pendeln. Rolf Kersting behauptet: „Für die
Realschüler wäre es möglich, sie in Holzwickede zu
beschulen, die Zügigkeit gibt dies her.“ Damit wäre
Holzwickede dann bestens aufgestellt. Die Konkurrenzsituation mit Unna
wäre zu lösen. Unter Berücksichtigung der sinkenden
Schülerzahlen wäre „die Verbundschule ein pragmatischer
Lösungsansatz, der nicht auf dem Rücken der Schüler
ausgetragen würde“, glaubt der CDU-Fraktionsvorsitzende. SPD und
Grüne versuchten dagegen seit Jahren schon, die Schulen zu einer
Gemeinschaftsschule zusammenzuführen, so Kersting weiter - „aus
rein ideologischen Gründen“.
Keine
Rechtsgrundlage
Letztlich
führe diese neue Schulform zu einer „Verringerung des
differenzierten Angebotes“. Ein Schulabschluss werde dann wohl leichter
zu erreichen sein, was aber „zu einer verschärften Auslese auf dem
Ausbildungsmarkt“ führe. „Eine rechtliche Grundlage für die
Errichtung von Gemeinschaftsschulen fehlt“, glaubt Rolf Kersting.
Wegen der gemeinsamen Interessen und Überschneidungen mit Unna, so
Kersting weiter, sei der Planer Dr. Rösner mit dem Entwurf eines
gemeinsamen Schulentwicklungsplanes beauftragt worden. Kersting
erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass seine Fraktion gegen die
Auswahl dieses Gutachters Bedenken erhoben habe, ob die
Neutralität gewährleistet sei. Am 1. Dezember will Dr.
Rösner den Schulentwicklungsplan in den Fachausschüssen in
Unna und Holzwickede vorstellen. Die CDU versagt schon vorher „allen
ideologischen Ansätzen, die auf Gleichmacherei abzielen, die
Zustimmung, da sie auf dem Rücken der Kinder ausgetragen
würden“. |