aus Westfälische Rundschau: Freitag, 01.
Oktober 2010
Umweltausschuss
mit Emscherpark hochzufrieden - Bürger fürchten
Geruchsproblem - Verwaltung legt Energiebericht vor
Gemeinde
punktet mit Orchideen
von Peter
Gräber
Holzwickede. Zum Auftakt der Umweltausschuss-Sitzung
am Mittwoch trafen
sich die Mitglieder im Emscherpark zum Ortstermin. Mit der
Neugestaltung des Parks und er Emscher durch die Genossenschaft und
Gemeinde zeigte sich der Ausschuss sehr zufrieden. Thematisiert wurde
aber die Situation am Überlaufbecken im oberen Bereich des
Emscherparks an der Opherdicker Straße. Hier liegen auch
Bürgeranfragen vor.
Da es in diesem Bereich bei einem Mischwasser-Überlauf der
Gemeinde geblieben ist, äußern Anlieger und auch einige
Ausschussmitglieder die Sorge, dass es weiterhin zu
Geruchsbelästigungen kommen wird. Zumal das Wasser im
Überlaufbecken auch nach der Neugestaltung kaum in Bewegung ist.
„Es gab schon Versuche mit verschiedenen Filtern“, erklärte
Fachbereichsleiter Jens-Uwe Schmiedgen dazu. Die Ergebnisse konnten
nicht befriedigen. „Wir arbeiten aber weiter an einer Lösung.“
Hoffnung auf Besserung dürfen die Anlieger aber haben, weil mit
der Neugestaltung die Emschergenossenschaft für die Reinigung und
Pflege des Überlaufbeckens zuständig geworden ist. Und anders
als früher soll das Becken nun regelmäßige alle paar
Jahre gesäubert werden.
Auf Drängen der CDU will die Verwaltung auch noch einmal über
eine besser Lösung für ein 15 Meter langes Teilstück
über die Brücke zur Sparkasse nachdenken, das bisher nur in
einer wassergebundenen Decke ausgeführt ist. Die
Emschergenossenschaft hat hier auf eine Pflasterung verzichtet, weil
sonst die Bäume im Bestand gefährdet würden.
Zustimmend zur Kenntnis nahm der Umweltausschuss auch die von der
Verwaltung bereits eingeleiteten Schutzmaßnahmen für eine
Wiese (Nähe Sölder Bruch) in einem Gewerbegebiet, die schon
als Ausgleichsfläche vorgesehen war. Auf dieser Wiese hat der
Holzwickeder Werner Hessel eine extrem seltene Orchideenart – eine
Hybride zwischen Breitblättrigem und gefleckten Knabenkraut –
entdeckt. Der Bestand dieser Art unterliegt nach dem Naturschutzgesetz
höchster Schutzwürdigkeit und stellt für Holzwickede
eine botanische Sensation dar. Die Umweltbeauftragte der Gemeinde,
Ulrike Hohendorff, hat bereits einen Maßnahmenkatalog zur
weiteren Entwicklung der Wiese erarbeitet und mit dem Kreis-Umweltamt
abgestimmt. „Die Ausgleichsfläche ist jetzt komplett
geschützt und wird auch künftig regelmäßig
kontrolliert“, so Hohendorff. Außerdem erhält die Gemeinde
4500 Ökopunkte auf ihrem Konto gutgeschrieben.
Schließlich berichtete die Verwaltung über
Energiesparmaßnahmen an gemeindeeigenen Gebäuden im
vergangenen Jahr vor. Am Beispiel der vier Grundschulen legte
Fachbereichsleiter Jens-Uwe Schmiedgen abschließend dar, dass
sich durch ein verändertes Nutzerverhalten (stärkere
Kontrollen, Einsetzen von Schülern als Energiebeauftragte) weitere
insgesamt rund 18 000 Euro Energiekosten einsparen ließen.
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