CDU Ortsunion Holzwickede
CDU Ortsunion Holzwickede
Gemeindeverband Holzwickede
CDU Ortsunion Holzwickede
   HomeHome  KontaktKontakt  ImpressumAufnahmeantrag  ImpressumImpressum  SitemapSitemap
 

  Lokalpresse 2009Lokalpresse 2009
Lokalpresse 2008Lokalpresse 2008
Lokalpresse 2007Lokalpresse 2007
Lokalpresse 2006Lokalpresse 2006
Lokalpresse 2005Lokalpresse 2005
Lokalpresse 2004Lokalpresse 2004
Lokalpresse 2003Lokalpresse 2003
Lokalpresse 2002Lokalpresse 2002
Lokalpresse 2001Lokalpresse 2001

CDU-Abgeordnete für Holzwickede im

Vereinigungen der CDU Holzwickede

Newsletter

aus Westfälische Rundschau: Donnerstag, 13. Mai 2010

Bürgerblock: "Möglicherweise auch Untreue im Spiel" - Grüne kritisieren Vorgehen des BBL im Ratskeller-Skandal

Weitere Ermittlungen drohen

            Von Peter Gräber

Holzwickede. Der Bürgerblock hält es nicht für ausgeschlossen, dass sich im Falle einer Strafanzeige auch die Staatsanwaltschaft noch mit den Hintergründen des Ratskeller-Skandals beschäftigen wird.  „Möglicherweise geht es ja hier um Untreue”, meint Heinrich Schlinkmann. „Dann werden noch ganz andere Ermittlungen geführt.” So habe die Staatsanwaltschaft Dortmund unlängst im Zusammenhang mit einer Strafanzeige gegen den Dortmunder Oberbürgermeister als eine Voraussetzung für den Straftatbestand der Untreue genannt, dass jemand dazu „bewusst pflichtwidriges Verhalten an den Tag legen” müsse. „Wenn, wie beim Ratskeller, jemand jahrelang die Hände in den Schoß legt und zusieht, wie Forderungen immer weiter steigen und nicht mehr einzutreiben sind, kann man das schon als bewusst pflichtwidrig bezeichnen”, glaubt Schlinkmann. „Für den Bürgerblock stellt sich da auch die Frage, ob es sich nur um einen Einzelfall handelt.”
Überrascht von der Kritik des Bürgerblocks zeigten sich gestern die Grünen. Friedhelm Klemp: „Auch wir sind an einer sachlichen Aufklärung interessiert.” Auch die Grünen meinen, dass grob fahrlässig gehandelt und der Bürgermeister seiner Verantwortung nicht gerecht geworden ist. „Aber alle Parteien haben beschlossen, das Rechnungsprüfungsamt des Kreises mit der Prüfung zu beauftragen und das Ergebnis abzuwarten. Das wollen wir analysieren und Konsequenzen ziehen.”
Klemp erinnert daran, dass auch der Bürgerblock Ende Februar 2010 an einem Gespräch mit dem Bürgermeister und einem Steuerberater teilgenommen hat. „Darin wurde ein Konzept vorgelegt, das zum Ziel hatte, den Schaden für die Gemeinde zu reduzieren und den Ratskeller-Wirt mit Auflagen weiter wirtschaften zu lassen”, so Klemp. „Das ist bei Insolvenzen nicht unüblich. Dem hat auch der Bürgerblock zugestimmt. Lediglich die CDU war dagegen.”  (siehe Kommentar)


INFO

Aufgabe des Rechnungsprüfungsausschusses

• Hätte der Rechnungsprüfungsausschuss der Gemeinde die Außenstände des Ratskellerwirtes erkennen müssen?

• Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Nach der Gemeindeordnung hat ein Rechnungsprüfungsausschuss lediglich die Jahresrechnung der Gemeinde zu prüfen.
• Auch Haushaltsexperten wie Eberhard Kanski vom Bund der Steuerzahler meinen deshalb, dass der Ausschuss im laufenden Alltagsgeschäft kaum auffällige Außenstände der Kasse erkennen kann.
• Andererseits sei die Gemeinde Holzwickede überschaubar, da hätte es durchaus Hinweise auf die Außenstände im Ratskeller geben können. Immerhin machen diese fast ein Drittel der Gesamtforderungen der Gemeindekasse aus.
• Im Verdachtsfall kann ein Rechungsprüfungsausschuss die Initiative jederzeit an sich ziehen. „Die Belegprüfung ist eine klassische Aufgabe des Rechnungsprüfungsausschusses”, erklärt Eberhard Kanski.


Kommentar

Die Kleinen hängt man...

            von Peter Gräber

Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen. Das scheint sich auch im Finanzskandal um den Ratskeller wieder einmal zu bestätigen.
Nach Aktenlage sieht es tatsächlich danach aus, als ob ausgerechnet der in der Verwaltungshierarchie am weitesten unten stehende Mitarbeiter, der Kassenleiter, die Verantwortung für den Finanzskandal Ratskeller tragen muss. Ein Mann, der sich nach allem, was bekannt ist, sein ganzes langes Berufsleben untadelig verhalten hat, bekommt nun aufgebürdet, was ihm seine Vorgesetzten eingebrockt haben. Das zeichnet sich jetzt bereits ab. Bei der Prüfung durch das Rechnungsprüfungsamt im Kreishaus wird nichts anderes herauskommen. Denn auch dort werden nur Belege und Akten geprüft, keine Verantwortlichkeiten für ein bestimmtes Handeln oder Unterlassen.
Dabei besteht vermutlich das einzige Versäumnis des Kassenleiters darin, dass er sich keine Aktennotiz angelegt hat, als er auf seine Anfrage beim Chef („Was machen wir mit der Mahnung für Pino?”) eine hinhaltende Antwort bekam.
Diese Rückversicherung wäre klug gewesen und könnte den Sachverhalt nun erhellen. Um es deutlich zu sagen: Dass nun ausgerechnet der kleinste Mitarbeiter aus der Kasse im Fokus steht, liegt nicht an denen, die versuchen, Licht in die Vorgänge um den Ratskeller zu bringen. Es liegt allein an seinen Vorgesetzten, die ihn im Regen stehen lassen. Verantwortung zu übernehmen bedeutet nämlich nicht, Lippenbekenntnisse abzugeben und gleichzeitig die Schuld anderen aufzubürden. Es bedeutet eigene Fehler einzugestehen, die Konsequenzen daraus zu ziehen und weniger verantwortliche Untergebene zu entlasten. Dass dies bisher noch nicht passiert ist, ist das eigentlich beschämende an dieser unappetitlichen Geschichte.
 

Linie

Seite drucken