aus Hellweger Anzeiger: Samstag, 29. Mai
2010
Ratskeller: Schuldfrage bleibt aktuell
CDU
bezweifelt Einzelfalltheorie
FDP wartet auf Antworten
Von Gabriele
Hoffmann
HOLZWICKEDE • Der
Fall Ratskeller bleibt auf der Tagesordnung.
„Das Ganze wird nicht ohne Konsequenzforderungen bleiben“, ist sich
CDU-Parteichef Frank Lausmann schon vor der Fraktionssitzung am 7. Juni
sicher. Der Prüfbericht der Kommunalaufsicht zu den Vorgängen
im Rathaus und zu den nicht eingetriebenen Schulden des früheren
Ratskellerwirtes soll in der Fraktion ausführlich beraten werden.
Danach wird es eine Stellungnahme geben, kündigte Lausmann gestern
an. Da noch nicht geklärt sei, wer verantwortlich ist, müsse
es weitere Untersuchungen geben. Man könne nicht einfach zur
Tagesordnung übergehen. Selbst wenn es eine Kollektivschuld der
Verwaltung sei, müsse jemand die Verantwortung übernehmen,
fordert Lausmann. Ein Vorgesetzter müsse schließlich den
Zahlungsaufschub genehmigt haben. Wenn sich dieser jemand nicht
freiwillig meldet, muss die Angelegenheit nach Lausmanns
Verständnis weiter geprüft werden.
Der Parteichef betonte gestern, dass es die CDU gewesen sei, die als
erste Partei für die Schließung des Lokals war, als die
Missstände bekannt wurden. Jetzt stellt sich für die CDU die
Frage, wer den Schaden übernimmt, wenn die Versicherung nicht
zahlt. Außerdem haben die Christdemokraten Zweifel, dass es sich
um einen Einzelfall handelt. Weitere Zahlungen, Stundungen oder
Vollstreckungen seien nicht geprüft worden.
Die FDP hatte nach ihrer Akteneinsicht schon früh einen
Fragenkatalog vorgelegt. Die Antworten liegen noch immer nicht vor,
kritisiert Fraktionschef Jochen Hake. Am Montagabend wird die Fraktion
in ihrer Sitzung über den Prüfbericht reden.
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