aus Westfälische Rundschau: Mittwoch, 20.
Mai 2009
Lange Verkehrsstaus und
lebensgefährliche Situationen
Ampelanlage im Norden in der Kritik
Von Peter Gräber
Holzwickede.
Die Lichtzeichenanlage an der Nordstraße (L 677) und
den Zu- und Abfahrten der B 1 ist für Verkehrsteilnehmer wie
Anlieger ein ständiges Ärgernis: Berufspendler stauen sich
regelmäßig morgens und abends bis weit in die Gemeinde
hinein.
Brandgefährlich ist die Fußgängerampel an der
Nordstraße neben der Abfahrt. Ausgerechnet hier, wo eine
Grundschule und ein Kindergarten in der Nähe liegen, kommt es
regelmäßig zu haarsträubenden Situationen: Wenn
Passanten, die die Nordstraße bei Grünlicht überqueren,
von Verkehrsteilnehmern, die von der B 1 nach rechts in die Gemeinde
abbiegen, beinahe überfahren werden. Zwei Gründe gibt es
dafür: Autofahrer wollen noch bei Spätgelb rasch nach rechts
auf die Nordstraße abbiegen. Oder sie bekommen neues
Grünlicht und wollen zügig nach rechts abbiegen. Fatal: Wenn
Passanten an der Fußgängerampel grünes Licht
angefordert haben, erhalten die Autofahrer in der Ausfahrt zwar
Rotlicht – aber nur für wenige Sekunden. Dann gibt's wieder
Grünlicht und sie wollen zügig nach rechts abfahren, wo sie
auf die querenden Passanten, darunter oft Kinder, treffen. Zwar mahnt
ein organgefarbenes Lichtsignal die Autofahrer zur Vorsicht.
Verschärft wird die Gefahr aber noch dadurch, dass den Autofahren
manchmal auch ein grüner Rechtsabbiegerpfeil angezeigt wird.
Schließlich steht auch die Nachtschaltung der Ampeln in der
Kritik: „Dass Autofahrer nachts einsam bei Rot vor der Ampel stehen,
muss nicht sein”, meint FDP-Chef Jochen Hake. Seine Fraktion hat vor
fünf Monaten einen Antrag gestellt, die Ampelschaltungen an der
Nordstraße zu optimieren. „Passiert ist bisher nichts. Wir
erwarten jedoch, dass unser Antrag noch vor der Sommerpause behandelt
wird.”
Auch CDU-Chef Frank Lausmann, Ratskandidat im Norden, bestätigt
aus eigener Erfahrung: „Die Ampelschaltungen sind nicht optimal, da
muss dringend etwas passieren. Wenn ich mit meinem Kind und Hund die
Nordstraße an der Anforderungsampel überquere, ist das
lebensgefährlich. Jedes 3. Auto will noch schnell herumfahren.”
Zuständig für die Anlage sei das Landesamt Straßen NRW,
sagt Fachbereichsleiter Jens-Uwe Schmiedgen. Aufgrund des FDP-Antrages
und der Bürgerbeschwerden werde man die Behörde kontaktieren.
„Das haben wir auch in der Vergangenheit schon getan.” Viel Hoffnung
auf Besserung hat er indes nicht. So sei die Ampelschaltung bereits vom
deutschen „Ampel-Papst” Prof. Geiger optimiert worden. „Danach
hieß es immer, dass dort nichts mehr zu optimieren sei.”
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