aus Westfälische Rundschau: Montag, 23.
Februar 2009
An der
Rausinger Straße herrscht
Stellplatznot – Jeder Anrainer hat bis
zu 15 Knöllchen gesammelt
Anwohner
stehen auf Kriegsfuß mit dem Parkverbot
Von Ingo Schmidt
Holzwickede.
Die Bewohner und Nachbarn des
Hauses Rausinger
Straße 85 sind ratlos. Der Grund: Seit
dort vor vielen Jahren ein
Auto wegen überhöhter Geschwindigkeit
von der Straße
abgekommen ist, herrscht entlang der
gesamten Häuserzeile ein
absolutes Halteverbot.
Am Samstag gab es die insgesamt dritte
Ortsbegehung, diesmal mit Frank
Lausmann von der CDU-Ortsfraktion. Viel
hat sich nicht getan, um die
Parksituation für die Anwohner zu
verbessern. Zwischenzeitlich
hatte es mal ein stillschweigendes
Abkommen mit der Gemeinde gegeben,
dass es wenigstens keine Strafzettel mehr
regnet, wenn die Autos halb
auf der Straße und halb auf dem
Bürgersteig stehen. Doch
seit sich ein Passant beschwert hat, er
müsse im Zickzack laufen,
ist auch diese Regelung hinfällig. Es
komme sogar vor, dass die
Politesse der Gemeinde vor Ort bereits
morgens um sechs Uhr
Knöllchen verteile – wegen Parkens auf dem
Gehweg. „Der
Bürgersteig ist doch breit genug hier”,
sagt Frank H.
verständnislos, „und zugleich würde man
den Verkehr hier
etwas beruhigen, wenn man das Parken an
der Straße erlauben
würde.” Ein anderer Nachbar ergänzt: „Die
Autos fahren hier
zum Teil mit 80 Sachen durch, so dass im
Schrank die Gläser
wackeln.”
Matthias Rentmeister schüttelt den Kopf:
„Wir hatten schon den
Verdacht, dass wir irgendjemandem was
getan haben könnten”, sagt
er, „denn die anderen Leute, die 200 Meter
weiter im Halteverbot
wohnen, haben noch nie ein Ticket
bekommen.” Viele vermuten, dass
gerade in ihrer Ecke gezielt und besonders
pedantisch kontrolliert wird.
Langfristig gibt es für das Problem
bereits eine Lösung.
„Wenn die Caroline fertig ist und hier
keine Baufahrzeuge mehr durch
müssen, wird die Rausinger Straße für den
LKW-Verkehr
beruhigt”, erklärt Frank Lausmann. Eine
Perspektive, die noch in
weiter Ferne liegt. „Wir haben, und das
gilt für ganz Holzwickede,
einfach zu wenig Parkplätze”, zeigte
Lausmann Verständnis und
erkundigte sich nach kurzfristig
umsetzbaren
Lösungsvorschlägen der Anwohner.
„Man könnte mit einfachen Markierungen
Parkflächen
ausdeklarieren, bis eine langfristige
Lösung gefunden ist”, meint
Frank H. Und die Fahrzeugdichte im Bereich
der Rausinger
Straße 85 wird in Zukunft auch nicht
abnehmen – mindestens drei
Jugendliche werden bald volljährig und
bekommen dann auch ein
Auto. Auch einen gebührenpflichtigen
Anwohnerparkausweis
würden die Anwohner akzeptieren, damit sie
nach Feierabend einfach
in Ruhe ihr Fahrzeug abstellen können.
Denn bis zu 15
Knöllchen hat jeder von ihnen bereits
gesammelt.
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