aus Westfälische Rundschau: Donnerstag, 24.
September 2009
Einigung
Politik
klärt Personalfragen
Von Peter Gräber
Holzwickede. Nach
der Kommunalwahl 2004 hatte es noch offenen Streit um
Gremien und Posten gegeben und das von allen Parteien ungeliebte
Zugriffsverfahren konnte soeben noch abgewendet werden. Nach der
aktuellen Wahl ist alles anders:
In scheinbar trauter Harmonie haben sich alle Fraktionen bei
mehreren Treffen auf eine gemeinsame Vorgehensweise geeinigt.
Vorausgegangen war allerdings ein zaghafter Versuch des
Bürgerblocks, seinen Spitzenkandidaten Heinrich Schlinkmann mit
Hilfe der kleinen Parteien ins stellvertretende Bürgermeisteramt
zu hieven. Doch da wollten die Kleinen nicht mitspielen, zumal die SPD
fast zeitgleich alle Parteien zum Gespräch eingeladen hatte. Und
dabei rauften sich die Parteien dann zusammen – nicht ohne Kompromisse
für alle.
Selbst die SPD als klarer Wahlsieger konnte sich nicht mit allen
Wünschen durchsetzen: Der wichtige Planungs- und Bauausschuss, der
Ausschuss für Wirtschaftsförderung sowie für Jugend,
Familie, Senioren, Gleichstellung und für Rechnungsprüfung
gehen an die SPD. Die Fraktion muss noch formal über die
Vorsitzenden entscheiden. Vorgesehen sind wieder Michael Klimziak(Bau
und Planung) sowie Monika Mölle (Wirtschaftsförderung) und
Karin Hagenkötter (Rechnungsprüfung). Doris Becker ist
für den Ausschuss für Jugend, Familie, Gleichstellung und
Senioren im Gespräch.
Gerne hätte die SPD wohl auch noch den Verkehrsausschuss behalten.
Doch der geht an die CDU, die den Vorsitz an Frank Lausmann
übertragen wird. Außerdem soll Willy Dorna weiter den
Wahlprüfungsausschuss führen.
Die Grünen erhalten ihren Wunschausschuss: für Umwelt.
Führen soll ihn Dietmar Appel. Der Bürgerblock wird den
Betriebsausschuss übernehmen. „Wer Vorsitzender werden soll, steht
noch nicht fest”, versicherte Wilfried Brinkmann gestern. „Unsere
Fraktion muss sich dazu erst noch zusammen setzen.”
Jochen Hake wird für die FDP den Vorsitz des Schulausschusses
übernehmen.
Die SPD hätte zudem alle drei Bürgermeister stellen
können, verzichtete aber auf eine Besetzung. Neben Monika
Mölle, deren Wahl als sicher gilt, soll Frank Lausmann (CDU)
ebenfalls weiter stellvertretender Bürgermeister bleiben. Als
Ortsvorsteher möchte die SPD wieder Petra Kittl (Opherdicke) und
Artur Kissing (Hengsen) benennen.
Mit 40 Ratsmitgliedern wird der neue Rat so groß wie der alte.
Allerdings haben sich die Fraktionen darauf verständigt, die Zahl
der sachkundigen Bürger von 31 auf 41 zu erhöhen. „So haben
vor allem die kleineren Parteien wie die jungeliste die
Möglichkeit, alle Ausschüsse zu besetzen”, nennt
SPD-Fraktionschef Michael Klimziak den Grund.
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