aus Westfälische Rundschau: Donnerstag, 12.
Februar 2009
Christdemokraten
fordern bislang nur neue Mensa und Aula sowie großzügige
Parkgestaltung
CDU: 2009 ist das Jahr der Planung
Von Peter Gräber
Holzwickede. 2,628 Mio. Euro Defizit im Haushaltsplan
2009 – da verbieten sich große Sprünge: „Mensa, Aula,
Rathaus, Kleinschwimmhalle, Turnhalle oder Überdachung für
die Schöne Flöte – das erlaubt dieses Haushaltsdefizit alles
nicht”, betont CDU-Fraktionsvorsitzender Rolf Kersting.
„Das heißt nicht, dass wir alle diese Vorhaben auch ablehnen”,
beeilt sich Kersting hinzuzufügen. Glücklicherweise ist die
CDU in ihren Klausberatungen zu der Erkenntnis gelangt, dass 2009 auch
noch keine Entscheidung zu den genannten Projekten getroffen werden
müssen. „2009 wird vielmehr vom Erheben, Berechnen und Planen
geprägt sein”, betiont Kersting. „Dafür wollen wir das Geld
bereit stellen.”
Frühestens 2010 Jahr seien dann die Entscheidungen zu treffen.
Grundsätzlich sei die CDU aber für alles offen, versichert
auch Frank Lausmann, Spitzenkandidat und Parteichef der CDU. Das gelte
auch für die schon viele Jahre alten Überlegungen, die
über mehrere Standorte verteilten Dienstellen der Gemeinde im
Zentrum in einem Neubau zusammen zu legen. Ein Neubau sei allerdings
nur finanzierbar, wenn erhebliche Einsparungen oder Erlöse bei den
Liegenschaften erzielt werden, die aufgegeben werden sollen. „Das muss
alles vorher noch geklärt werden”, fordert Lausmann. Als
„familienfreundliche Partei” sei für die CDU aber schon klar:
„Bevor wir ein neues Rathaus für die Verwaltung bauen, sind uns
erst mal unsere Kinder wichtiger.” Darum räumt die CDU dem Bau
einer Mensa und Aula am Schulzentrum Priorität ein. Wobei die CDU
davon ausgeht, dass die vorhandenen Räumlichkeiten zur notwendigen
Übermittagsversorgung aller Schüler nicht ausreichen werden.
Dann mache es Sinn, die neuen Räumlichkeiten auch als Aula
für den Schulbetrieb zu nutzen. Vorab seien jedoch Bedarf,
Standort, Funktion, Betriebszeiten, Betreibermodelle und
Finanzierungsfragen zuklären. Die Kosten schätzt die CDU auf
drei bis vier Mio. Euro. „Eine Art Stadthalle lehnen wir ab”, stellt
Kersting fest.
Zurzeit spricht sich die CDU auch dafür aus, auf den Abriss der
Kleinschwimmhalle, eine neue Zweifachturnhalle (rund 3,8 Mio. Euro)
sowie eine Überdachung des Freibades (rund zwei Mio. Euro) zu
verzichten. „Das können wir uns einfach nicht leisten”, glaubt
Rolf Kersting. Aber selbst eine Finanzierung durch ein
Öffentlich–Privates-Partnerschaftsmodell (ÖPP) wollen die
Christdemokraten nicht grundsätzlich ausschließen: Alles
hänge von einer genauen Erhebung und Prüfung des Bedarfs und
der Kosten ab. Im konkreten Fall bietet glücklicherweise sogar das
Land NRW solche Beratungsmöglichkeiten an.
Als bislang einzige Fraktion will die CDU an dem großzügig
gepflasterten Vorplatz eingangs des Emscherparks festhalten – obwohl es
dafür nicht die erhofften 250 000 Euro Fördermittel geben
wird. „Wir wollten von Anfang an eine Planung aus einem Guss im
Ortszentrum”, erinnert Rolf Kersting. „Am Marktplatz sind unsere
Vorstellungen umgesetzt worden und wir wollen auch den Park mit
einbezogen wisssen.” Der Eingangsbereich an der Parkstraße
müsse die Bürger zum Verweilen und zur Nutzung einladen und
attraktiv gestaltet werden. „Die Fremdmittel sind weggefallen, aber
unser Ansinnen ist es nicht.” Die Alternativplanung der Verwaltung
reduziert die Parkumgestaltung im Zuge der Emscherrenaturierung nur
noch auf Wegeneubau.
Bildunterschrift:
Die Emschergenossenschaft hat mit der Renaturierung begonnen:
Rodungsarbeiten im oberen Emscherpark.
|