aus Hellweger Anzeiger: Samstag, 20. Juni 2009
In
Stoßzeiten ist die Hauptverkehrsader dicht
Ampelschaltung
am Knotenpunkt Autobahnkreuzung im Visier
Von Gabriele
Hoffmann
HOLZWICKEDE • Es
gibt kaum ein Thema, das die Menschen so beschäftigt wie der
Straßenverkehr. Das wurde in der Sitzung des Verkehrsausschusses
wieder einmal deutlich. Die Schwerter Straße im Süden, die
Nordstraße im Norden stehen bei Anliegern und Politikern auf dem
Prüfstand. Entsprechend voll besetzt waren die
Zuhörerstühle.
Die Hauptverkehrsader ist zwischen Autobahn und Kreuzung
Bahnhofstraße/Hauptstraße im Berufsverkehr überlastet.
Fünf Ampelanlagen regeln auf diesem Streckenabschnitt den Verkehr.
Die FDP fordert eine Überprüfung und Verbesserung der
Ampelschaltungen in der Unterführung und an der Auffahrt B1/A 44
„im Sinne einer Beschleunigung des Verkehrsflusses“.
Die als zu lang kritisierten Rotphasen im Tunnel erklärte
Fachbereichsleiter Jens Uwe Schmiedgen am Donnerstagabend: Das kommt
vor, wenn die Busfahrer die Ampel per Funk zu spät ausschalten.
Schmiedgen will mit der VKU darüber reden.
Nicht so schnell vom Tisch war Teil zwei des Antrags: Die kurzen
Grünphasen für Linksabbieger auf die B1 nach Dortmund.
Harald Meibert von der Straßenverkehrsbehörde des Kreises
Unna machte auf die komplizierte Verkehrsführung und schwierige
Signaltechnik aufmerksam. Er sagte Verkehrskontrollen, eine
Überprüfung der Ampelschaltung und
Behördengespräche zu, ließ aber durchblicken, dass er
kaum Verbesserungen erwartet. Die letzte Überprüfung sei vor
zwei Jahren erfolgt. „Eigentlich gibt die Steuerung nichts mehr her“,
sagte Meibert. Einige Sekunden könne man vielleicht Richtung
Dortmund herausholen, sodass die Grünphase für die
Linksabbieger etwas länger wird. Antragsteller Jochen Hake war
über die allzu theoretischen Ausführungen des Verkehrsplaners
zur Ampeltechnik verschnupft. „Wir wollen nicht die ganze
Ampelschaltung infrage stellen. Aber Verbesserungen sollten
möglich sein.“
Dem stimmten alle Fraktionen zu, mit der Einschränkung von Frank
Markowski (CDU) „aber nicht zulasten der Kinder“. Über den
Fußgängerüberweg Nordstraße direkt hinter der
Abfahrt aus Dortmund wurde nämlich ebenfalls diskutiert. An der
Abfahrt gewährt ein zusätzliches Grün Rechtsabbiegern
freie Fahrt, bringt aber nach Meinung von Meibert wenig Nutzen für
den Verkehrsabfluss. Deshalb läuft ein Test. Das Lichtzeichen ist
abgehängt. Sorgen um die Kinder versuchte Meibert
auszuräumen. Bei Grün für Rechtsabbieger hätten
Fußgänger rot.
Bildunterschrift
unter einem Foto der Norstraßenauffahrt: Die Kreuzung
Nordstraße/Autobahn ist ein viel befahrener Knotenpunkt. Ein
kompliziertes Ampelsystem regelt die Auf- und Abfahrten. Zu
Stoßzeiten
kommt es zu langen Rückstaus Richtung Ortsmitte. Ein Ärgernis
nicht nur
für die in der Schlange stehenden Autofahrer, sondern auch
für die
Anwohner.
Bildunterschrift unter einen Foto der verhängten
Rechtabbiegerampel:
Die Lichtzeichen für die Rechtsabbieger von der B1 Richtung
Ortsmitte
sind verhüllt. Das Straßenverkehrsamt testet die Situation
"ohne".
Schwerter
Straße
Verbesserungen
sind möglich
Für die
Schwerter Straße im Ortsein-/ausgang Hengsen deutet sich eine
Verbesserung an. Verlängertes Überholverbot und
Temporeduzierung ab Haus-Nr. 38 will Verkehrsplaner Harald Meibert
schnell mit den zuständigen Stellen klären. Ab
Brauckstraße soll die Geschwindigkeit von 100 über 70 auf 50
km/h gesenkt werden. Eine 30er-Zone, wie von den Anliegern im
Bürgerantrag gefordert, „wird es nicht geben“. Begründung:
Kein Unfallschwerpunkt erkennbar. Die fast schon zynische Frage von
FDP-Fraktionschef Jochen Hake, seine Partei hatte einen ähnlichen
Antrag wie die Bürger formuliert, blieb im Raum stehen: „Was ist
Unfallträchtigkeit, wenn etwas passiert ist?“
Für einen von der FDP geforderten Gehweg steht im Haushalt 2009
kein Geld bereits. Fachbereichsleiter Jens Uwe Schmiedgen will aber die
Anregung einer Mutter prüfen, ob ein provisorischer Fußweg
eingerichtet werden kann. • ho
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