aus Hellweger Anzeiger: Dienstag, 02. September
2009
„Agentur
tut zu wenig für Behinderte“
Hüppe (CDU) kritisiert unzureichende
Vermittlung in neue
Fördermaßnahme
Von Silvia Rinke
KREIS UNNA • Der
CDU-Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe wirft der Arbeitsagentur
vor, sich unzureichend um die Belange Behinderter zu kümmern.
„Der Zulauf zu Werkstätten für behinderte Menschen ist
ungebrochen“, resümiert Hüppe das Ergebnis der Fachtagung
„Integrationsunternehmen im Kreis Unna“ vorige Woche in Holzwickede.
Eine Vielzahl von Interessenten könne überhaupt nicht mehr
berücksichtigt werden, wie Anwesende auf der Fachtagung
geschildert hätten. „In dieser für die Behinderten
schwierigen Situation müssen die zuständigen Behörden
alle Möglichkeiten ausschöpfen, um Abhilfe zu schaffen“,
fordert der CDU-Kreisvorsitzende Hüppe. Hierzu gehöre auch,
Alternativen zu Werkstattplätzen zu fördern. Das geschieht
aus Hüppes Sicht aber nur unzureichend.
So gebe es seit diesem Jahr ein Instrument namens „Unterstützte
Beschäftigung“. „Ich habe mich dafür als
Behindertenbeauftragter meiner Fraktion in Berlin persönlich
vehement eingesetzt“, sagt der Politiker aus Werne, der selbst einen
behinderten Sohn hat.
Mit der „unterstützten Beschäftigung“ werden Behinderte, die
vor der Aufnahme in eine Werkstatt stehen, in einen „regulären“
Betrieb eingegliedert. „Sie werden an einem konkreten Arbeitsplatz
qualifiziert und begleitet, verantwortlich ist hierfür die
Arbeitsagentur. Diese Verantwortung nehmen die Arbeitsagenturen in Hamm
und Dortmund aber nur halbherzig wahr“, stellt Hüppe
verärgert fest.
So schöpften beide gerade einmal die Mindestzahl von jeweils
fünf Plätzen für die neue Maßnahme aus, wie die
Agenturvertreter auf der Fachtagung berichtet hätten. „Im Kreis
Unna befindet sich kein einziger Behinderter in der Maßnahme, das
ist ein Unding!“, schimpft der CDU-Politiker.
Die gescholtene Arbeitsagentur weist das zurück: „Wir tun eine
ganze Menge für Menschen mit Behinderungen“, verteidigt sich
Claudia Hermsen als Geschäftsführerin der Agentur Hamm. Die
genannten zehn Fälle seien richtig, „jeder aber, der von einer
Förderschule abgeht, wird versorgt“, stellt Hermsen klar.
„Entweder wird er in den Arbeitsmarkt vermittelt oder in
Werkstätten oder eben in das neue Instrument ,unterstützte
Beschäftigung´. Wir arbeiten daran“, versichert die
Agenturgeschäftsführerin, „das Instrument ist neu, wir werden
es 2010 weiter intensiv nutzen."
Bildunterschrift:
Tag der offenen Tür in den Hellweg-Werkstätten Südkamen.
Für Behinderte gibt es seit diesem Jahr ein neues
unterstützendes Förder- und Eingliederungsinstrument. Die
Arbeitsagentur setzt es zu schleppend um, kritisiert
Kreis-CDU-Vorsitzender Hubert Hüppe.
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