aus Hellweger Anzeiger: Donnerstag, 25. Juni
2009
Verwaltung soll Kampf gegen Krähen
aufnehmen
Bei
Autobahnbau auf Brücken-Ersatz und Lärmschutz drängen
Von Gabriele
Hoffmann
HOLZWICKEDE • Der
Planungs- und Bauausschuss beendete am Dienstag die Sitzungen im
Ratssaal vor der Kommunalwahl. Von Endzeitstimmung war allerdings keine
Spur.
Vor allem drei Themen brennen noch unter den Nägeln:
Autobahnlärm, kleine Autobahnbrücke und Vogeldreck.
Auf dem Tisch lagen die Ausführungen zum sechsspurigen Ausbau der
A 40/B1 ab 2012 und den Folgen für die Gemeinde. Da gibt es zum
Protest gegen den von den Straßenplanern beabsichtigte Abriss der
Brücke im Zuge des Wirtschaftsweges im Eco Port. Zum anderen
fordern, wie schon die Verwaltung in ihrer Stellungnahme im Rahmen der
öffentlichen Beteiligung, auch die Ausschussmitglieder einen
ausreichenden Lärmschutz entlang der ausgebauten Bahn.
Ralf Bessinger von der Bauverwaltung gab noch einige Erläuterungen
und erklärte die vom Landesbetrieb geplante Verlängerung der
Schallschutzmauer auf Holzwickeder Gebiet.
CDU-Ratsherr Winfried Hardung brachte die Schallreflexion zur Sprache.
Er befürchtet, dass der Schall von der Wand an der Nordseite
östlich der Kurzen Straße bis zur Wohnbebauung
Friedrich-Ebert-Straße reflektiert.
Fachbereichsleiter Jens-Uwe Schmiedgen hielt die Tallage, die auch
absorbierend sei, dagegen. Außerdem setzt er auf die
schallschluckende Wirkung der Wand. Die Stellungnahme zum
Autobahnausbau wird trotzdem um den Hinweis von Hardung erweitert.
Für die kleine Brücke verlangt Holzwickede mit Hinweis auf
den Radtourismus (ausgewiesener Radwanderweg A) einen Ersatz.
Dem landwirtschaftlichen Verkehr wird der Umweg über die
Vincenz-Wiederholt-Straße zugemutet. Radwege schließen dort
allerdings nicht an.
Eine Querung für Radfahrer und Fußgänger als Ersatz
halten die Ausschussmitglieder für unbedingt erforderlich.
Weil ihm die Formulierung dieser Forderung nicht stark genug war,
stimmte Dietmar Appel (Grüne) gegen die von der Verwaltung
vorgelegte Stellungnahme zum Autobahnausbau. Im Übrigen herrschte
Einstimmigkeit.
Einstimmig abgelehnt wurde der Antrag der Jungen Liste, den Gehweg an
der Liebfrauenkirche mit einem Blechdach vor den Verunreinigungen durch
den Kot stehenden Saatkrähen zu schützen.
Bevor die Debatte über diesen Antrag ins Lächerliche
abrutschte – „Wir wollen nicht anfangen, die Gemeinde à la
Allwetterzoo zu überdachen“ (Ausschussvorsitzender Michael
Klimziak, SPD) – stimmten alle Parteien zu, dass es hier um „ein ernst
zu nehmendes Anliegen der Bürger und Kirchgänger“ (Jochen
Hake, FDP) geht.
Es müsse etwas getan werden gegen den Dreck. Bei Hochzeiten sei
die Situation eine Zumutung, sagte Wilfried Brinkmann
(Bürgerblock). Er beklagte die mangelnde Kompromissbereitschaft
der Unteren Landschaftsbehörde gegen die – geschützten Tiere
– vorzugehen.
Letztlich bleibt der schwarze Peter an der Verwaltung hängen. Sie
soll nach Lösungen suchen.
Bildunterschrift
unter einem Foto der Brücke: Der Wirtschaftsweg über die
Autobahn ist eine wichtige Verbindung für Radfahrer und
Spaziergänger und knüpft an das Radwegenetz des Kreises Unna
an. Sie soll für die Verbreiterung der Autobahn abgerissen werden.
Politik und Verwaltung fordern einen Ersatz für
Fußgänger und Radfahrer. Der landwirtschaftliche Verkehr
kann dann über die Vincenz-Wiederholt-Straße geschickt.
Bildunterschrift
unter einem Foto der "Krähenbäume": Ein Dach wird der Gehweg
nicht erhalten. Aber Lösungen gegen den Vogeldreck von oben sind
dringend gefordert.
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