aus Westfälische Rundschau: Mittwoch, 26.
November 2008
CDU benennt
Kandidaten
Lausmann will
Bürgermeister werden
Holzwickede. Der CDU-Politiker Frank Lausmann
möchte im kommenden
Jahr Bürgermeister der Gemeinde Holzwickede werden. Der
37-Jährige gab jetzt seine Kandidatur bekannt. Der Parteivorstand
unterstützt ihn beim Rennen um den Rathaus-Chefsessel.
Die CDU hat aus ihrem Fehler bei der vergangenen Kommunalwahl gelernt.
Mit dem externen Bewerber Helmut Krause aus Kamen erlitt sie
Schiffbruch. Krause erreichte gerade einmal 19,3 Prozent der Stimmen.
Er wurde sogar vom Holzwickeder Wilfried Brinkmann abgehängt, der
für den Bürgerblock angetreten war und mehr als 21 Prozent
der Stimmen erhielt.
„Aus diesem Fehler haben wir gelernt”, sagt Lausmann. Lausmanns
Nominierung soll den Generationenwechsel in der Partei und – so der
Wähler will – auch im Rathaus einläuten. „Ich bin Realist,
ich weiß, wie schwer es ist, gegen den amtierenden
Bürgermeister anzutreten”, sagt der Vater eines kleinen Sohnes,
der im Norden der Gemeinde wohnt. „Ich sehe mich eher als David gegen
Goliath.” Deshalb ist es auch wichtig, dass er der Partei ein eigenes
Profil gibt. Die Ostumgehung wird so ein Thema sein, mit dem er sich
vom Amtsinhaber absetzen will. „Wir brauchen diese
Umgehungsstraße, um die Haupt- und Nordstraße zu entlasten,
dafür kämpfe ich seit langem.”
Das politische Geschäft und auch die repräsentativen Aufgaben
eines Bürgermeisters sind dem Industriekaufmann bekannt. Seit 2004
ist Lausmann stellvertretender Bürgermeister der Emschergemeinde.
„Ich kenne die Holzwickeder, ich bin mit den Menschen ständig im
Gespräch, ich glaube, ich weiß, wo dem Bürger der Schuh
drückt.”
Im Vorfeld seiner Nominierung hat Lausmann auch das Gespräch mit
anderen Parteien gesucht. Im Kreis wird schließlich der
CDU-Landratskandidat von der FDP mitgetragen. In Holzwickede wird die
FDP allem Anschein nach auch keinen eigenen Kandidaten aufstellen, ob
die Liberalen indessen einen bestimmten Kandidaten unterstützen,
steht noch nicht fest. Das steht allerdings schon bei der Jungen Liste
fest. Wie die FDP schickt sie keinen eigenen Kandidaten ins Rennen. Die
JL will sich aber deutlich für einen Bewerber aussprechen, sagt
Lars Berger, Vorsitzender der Jungen Liste, „das wird aber nicht Frank
Lausmann sein”. Der Bürgerblock und die Grünen wollen mit
eigenen Kandidaten antreten.
Kommentar
Das Alter alleine reicht nicht
Von Lars
Reckermann
Das Alter eines Kandidaten alleine reicht nicht aus, um einen Wahlkampf
in Holzwickede gegen Amtsinhaber Jenz Rother zu gewinnen. Die Union,
vor allem Frank Lausmann, muss die kurze Zeit nutzen, um deutlich am
Profil der Partei zu arbeiten. Um überhaupt den Hauch einer Chance
zu
haben, muss die Partei den Schmusekurs mit dem Rathaus beenden. Das ist
nicht leicht in einer kleinen Gemeinde.
Vor dieser
Herausforderung stehen alle Parteien, die gegen die
Übermacht der SPD antreten - nur zur Erinnerung 2004 holten die
Genossen jedes Direktmandat.
Die Opposition, so
es sie in Holzwickede überhaupt gibt, müsste jetzt
den Schulterschluss üben. Allerdings: Mit vier eigenen Kandidaten,
einer Junge Liste, die auf jeden Fall nicht den CDU-Kandidaten
unterstützt und einer taktierenden FDP braucht Jenz Rother derzeit
nur
eines machen, um zu gewinnen: keinen großen Fehler bis zur
Kommunalwahl
im Juni 2009.
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