aus Hellweger Anzeiger: Mittwoch, 23. Juli 2008
CDU will Hüppe weiter in Berlin
Nach
geballter Vertrauensoffensive ist das Thema Landrat erledigt
Von Silvia Rinke
KREIS UNNA • Einer
muss ja den Anfang machen - das denkt sich nach der Holzwickeder SPD
jetzt auch die Holzwickeder CDU. Als erste Ortsunion fordert sie ihren
Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe öffentlich dazu auf, sich
weiterhin auf seine politische Arbeit in Berlin zu konzentrieren - und
damit, verklausuliert, auf eine Landratskandidatur doch lieber zu
verzichten.
Eine Doppelkandidatur könnten sich jedenfalls auch Martin Volkmer
von der CDU-Unna oder Reinhard Hasler von der CDU Kamen unmöglich
vorstellen.
„Wir gehen davon aus, dass sich Hubert Hüppe weiter in Berlin
betätigt", bekräftigte Hasler auf Anfrage. Und unbesehen
für den Stadtverband erwartet er: „Hüppe wird von der Kamener
CDU weiter unterstützt."
Das kann unbesehen auch Martin Volkmer für die Unnaer CDU
versichern. „Sagt Hüppe denn, er macht weiter in Berlin? Na, das
ist doch schön!", freute er sich gestern Morgen fernmündlich
an seinem Urlaubsort in Norddeutschland. „Natürlich" werde Unna
ihn unterstützen. „Das ist doch klar."
Hubert Hüppe selbst kommentierte die geballte Vertrauensoffensive
gestern ebenfalls im Urlaub, er saß am Frühstückstisch
auf Fuerteventura. „Es freut mich, dass meine Arbeit im Wahlkreis
breite Anerkennung und Unterstützung erfährt", bedankte er
sich bei der Basis daheim mit Seitenhieb auf die Kandidatensituation
bei der SPD „Das ist in diesem Wahlkreis ja nicht
selbstverständlich."
Wie berichtet, müssen sich die Delegierten der SPD am 22. Oktober
noch auf Rolf Stöckel oder Oliver Kaczmarek einigen - oder noch
auf einen Dritten oder gar Vierten, gesetzt den Fall, es steigen noch
Weitere für Wahlkreis 145 in den Ring.
Er selbst, betont Hüppe, habe immer gesagt, er wolle wieder in den
Bundestag. Freilich habe er nicht explizit dazugesagt, er wolle
deswegen nicht Landrat werden.
Explizit sagte er das auch gestern wieder nicht dazu, doch ist das
Thema Landrat für den Bundespolitiker ad acta gelegt, zumal sich
Willi Jasperneite bereits als Makiolla-Herausforderer empfiehlt und
fleißig warmläuft. Am 26. August wird gewählt.
Hubert Hüppe will diesmal „gezielt Erststimmenwahlkampf" machen.
„Ich weiß nicht, wie weit die Liste zieht." Allerdings werde die
SPD „landesweit verlieren", schätzt Hüppe. „Und im Moment
sieht es bei ihren Kandidaten ja nicht so gut aus: Der eine wird nicht
von allen unterstützt, und den anderen kennt kaum jemand."
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