aus Hellweger Anzeiger: Donnerstag, 15. Februar
2007
Mit Sparpaket
die Finanzen ins Lot bringen
Klausurergebnisse
der CDU: Verkehrsprojekte verschieben, Vereine schützen
Von Alexandra Lehmann
HOLZWICKEDE • Eines
ist für die CDU-Fraktion so sicher wie das Amen in der Kirche: Um
das arg strapazierte Gemeindesäckel zu entlasten, will man den
Vereinen und Bürgern nicht ins Portemonnaie greifen. An den
freiwilligen Ausgaben hält man fest. Derweil gibt es große
Projekte, bei denen es gilt, zu sparen.
Der Haushaltsentwurf für 2007 weist bekanntlich ein Defizit von
rund 2,4 Millionen Euro auf. Nicht etwa, aufgrund von Misswirtschaft,
betonte CDU-Fraktionschef Rolf Kersting bei der Vorstellung der
Klausurergebnisse. „Der Fehlbedarf ist vor allem auf die niedrigeren
Schlüsselzuweisungen von 1,6 Millionen Euro
zurückzuführen.“ Letztendlich werde die Gemeinde also
für die Erhöhung ihrer Wirtschafts- und Steuerkraft durch
Gewerbeansiedlungen bestraft.
Dazu kommt die Erhöhung der Kreisumlage. Neben einer
Haushaltssperre für die einzelnen Fachbereichsbudgets, möchte
die CDU hier unter anderem ansetzen, um die Finanzen wieder ins Lot zu
bringen: Die CDU-Fraktionsvorsitzenden des Kreises haben sich für
die Auflösung des Kreis-Bauhofes mit Übertragung der
Pflichten an die Kommunen ausgesprochen. „Die Aufgaben, die dieser
Kostenfresser für Holzwickede übernimmt, fahren gegen Null.
Doch wir müssen sie über die Kreisumlage bezahlen“,
bemängelt Kersting.
Was den Vermögenshaushalt betrifft, gehen die Christdemokraten im
Großen und Ganzen mit den Vorschlägen der Verwaltung
konform. Gleichwohl: Vor allem im Bereich der Verkehrsentwicklung und
der Zentrumsgestaltung hat man eigene Pläne.
490000 Euro sind im Investitionsprogramm für einen Kreisel auf der
Nordstraße vorgesehen. Zwar habe man sich 2006 vehement für
diesen Mitteleinsatz eingesetzt, „wir freuen uns aber, dass das vom
Gutachter prognostizierte Verkehrschaos nicht eingetreten ist“, meint
CDU-Parteichef Frank Lausmann. Spätestens mit der Besiedlung der
neuen Caroline werde das Problem des erhöhten Verkehrsaufkommens
aktuell werden. Dann könne man erneut über eine Lösung
sprechen.
Das Vorhaben, die Friedrich-Ebert-Straße mit einem Geh- und
Radweg auszubauen, möchte man 2007 durchgeplant haben. „Und zwar
nicht am Bürger vorbei“, meint Kersting mit Blick auf bisherige
Diskussionen. Die zur Realisierung veranschlagten 471000 Euro seien
aber für 2008 aufzunehmen.
Fest steht für die CDU auch, dass im Zuge der Neugestaltung im
Bereich der Feme auf gemeindliche Parkplätze nicht verzichtet
werden kann. Für Baukosten und Begründung veranschlagt man
100000 Euro.
Auch das leidige Thema Bahnunterführung will die CDU peu a peu zu
einem guten Ende bringen. Und zwar mit Kostensplitting, beginnend in
2007 mit der Aufweitung der westlichen Seite (175000 Euro) und
Weiterführung im östlichen Bereich in 2008. Ab 2009
könne dann schrittweise mit der Verblendung der Unterführung
begonnen werden, so Kersting.
Mit bewährtem
Team geht die
CDU-Fraktion in die 2. Hälfte der Legislaturperiode
(v.l.):
Frank
Lausmann, Marlies Deppe, Rolf Kersting, Willy Dorna und Frank Markowski.
Bildunterschrift
unter einer Fotomontage zum Emscherpark: Die Umgestaltung des
Emscherparks bleibt weiterhin ein Anliegen der CDU. Aber: Da wegen der
Verzahnung mit den Arbeiten der Emschergenossenschaft (Renaturierung)
mit der Realisierung in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen ist,
beantragt die CDU die Streichung der Mittel von 175 000 Euro und will
sie 2008 veranschlagt sehen. Dabei geht man von den ursprünglich
beschlossenen Plänen aus und plädiert für die Verlegung
des Ehrenmals zum Friedhof.
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