aus Westfälische Rundschau: Mittwoch, 08.
Februar 2006
Anschluss Nord
soll offen bleiben
Holzwickede. (peg) Im
Bau- und Planungsausschuss stellte der Gutachter die Ergebnisse der
umfangreichen Verkehrszählungen vor, die im April vorigen Jahres
an 20 Stellen in Holzwickede durchgeführt wurden. Insbesondere
seine Ausführung zum Anschluss an der Nordstraße weckte
Widerspruch.
Wie berichtet zählten die Gutachter nicht nur - sie untersuchten
auch die Auswirkungen einer Umgehungsstraßen im Osten sowie im
Westen. In den letzten 15 Jahren ist der Verkehr in Holzwickede um 15
bis 20 % gestiegen - und zwar gleichmäßig auf allen
Straßen. Zuletzt wurden auf der Nordstraße 15 000 bis 18
000 Kraftfahrzeuge in 24 Stunden gezählt, auf der
Hauptstraße waren es 7 500 bis 12 500 Kfz/Tag und auf der
Massener Straße 6 000 bis 7 000 Kfz/Tag.
Bis Jahr 2020 sagen die Verkehrsexperten eine weitere Steigerung um 12
% voraus. Wobei der größte Teil Privatfahrten sind (38,6%).
Durchgangsverkehr spielt kaum eine Rolle. In Holzwickede sei der
Verkehr eher kleinräumig (Unna, Dortmund, Schwerte). Die geplanten
Umgehungsstraßen sind sehr gut geeignet, um diese
Verkehrsströme zu bewältigen und die Ortsmitte zu entlasten.
Die geplante Ostumgehung wird 10 000 bis 15 000 Kfz/Tag aufnehmen.
Durch sie werden die Nord- und Hauptstraße, die Chaussee und
Opherdicke um bis zu 5 000 Kfz/Tag entlastet. Die Westumgehung (3 000
bis 4 000 Kfz/Tag) bringt eine Entlastung von weiteren bis zu 1 500
Kfz/Tag.
Allerdings sprechen sich die Gutachter klar gegen die Teilsperrung des
Anschlusses Nordstraße aus: Sie provoziere Wendemanöver und
Verkehrschaos im oberen Bereich der Nordstraße.
Die Ostumgehung macht auch ohne Teilsperre Sinn. SPD und CDU-Vertreter
machten im Ausschuss deutlich, dass auch sie gerne auf Teilsperre
verzichten würden, falls das Land mitspielt. Dies weckte den
Widerspruch von FDP-Sprecher Erich Stock: Die Teilsperre bringe noch
einmal bis zu 5 000 Kfz/Tag weniger auf der Nordstraße und sollte
daher umgesetzt werden. Bürgerblock und Grünen sahen sich
durch das Gutachten in ihrer Ansicht bestätigt, dass die
Osttangente vor allem überregionalen Nutzen habe und noch mehr
Verkehr schaffe.
Bildunterschrift unter einem Foto der
Anschlussstelle: Bei einer Teilsperrung des A 44-Anschlusses erwarten
die Gutachter auf der Nordstraße ein Verkehrschaos.
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