aus Westfälische Rundschau: Montag, 23.
Oktober 2006
Was bringen
"Caroline neu" und Discount-Märkte? Politik gespalten
Holzwickede. Holzwickede.
(Isch) Neue Caroline, Flughafenausbau, Umgestaltung der Ortsmitte,
Schulsituation, Ostumgehung und die Zukunft der Gemeinde waren die
zentralen Themen, mit denen sich Vertreter der sechs Holzwickeder
Ratsparteien am Freitagabend im Alois-Gemmeke-Haus auseinander setzten.
Eingeladen hatte die Kolpingsfamilie Holzwickede zur Podiumsdiskussion
mit Bürgern. Zunächst konnten die einzelnen Fraktionen ihre
Statements zur Zukunft der Gemeinde abgeben. Dass dabei die gesetzte
Redezeit von fünf Minuten um ein Vielfaches überschritten
wurde, mag wohl im Naturell des Politikers an sich liegen. Die etwa 40
Anwesenden konnten dennoch viele Informationen mit nach Hause nehmen.
Nach Großinvestitionen in die Neue Caroline, die etwa sechs
Millionen Euro verschlingen wird, Marktplatz- und Parkneugestaltung,
Aldi- und Rewe-Ansiedlung, Sportplatzbau am Schulzentrum ist der
Haushalt vorübergehend gesperrt, da die Gemeinde im zweistelligen
Millionenbereich verschuldet ist. Das finanzielle Minus soll durch
geplante Neuansiedlungen am Ecoport und Erlöse aus
Grundstücksverkäufen auf der neuen Caroline ausgeglichen
werden.
Nicht einig waren sich die Parteien über die Zukunftswirksamkeit
von Caroline neu mit der geplanten Brücke und den
Discount-Märkten.
Investitionen in die Schulen, Kindergärten,
Kindertagesstätten und offenen Ganztagsgrundschulen
befürtworteten alle Parteien. Einig war man auch darin, dass der
Flughafen nicht weiter ausgebaut werden sollte und weitere Belastungen
durch Lärm, Verkehrun zumutbar seien.
Im Anschluss an die Ausführungen von Bernd Busemann, Junge Liste,
Rolf Kersting, CDU, Friedhelm Klemp, Grüne, Michael Klimziak, SPD,
Heinrich Schlinkmann, Bürgerblock, und Erich Stock, FDP, stellten
die Bürger ihre Fragen. "Wie sollen Arbeitsplätze geschaffen
werden, wenn auswärtige Firmen ihre eigenen Arbeitskräfte
mitbringen?", fragte ein Bürger. Wenn Firmen im Ecoport ansiedeln,
so die Antwort, ist das trotzdem für die Gemeidne wichtig: Sie
bringen Einnahmen und verbessern damit die Finanzlage der Gemeinde.
"Darf ich mit meinem Enkel auf dem neuen Sportplatz Fußball
spielen?", wollte ein Großvater wissen, der dies zuvor auf dem
Ascheplatz an selbiger Stelle auch getan hatte. Klare Antwort: "Nein,
da der neue Platz sehr empfindlich ist und nur unter fachkundiger
Begleitung betreten werden darf." Auch der "Abräumer", das neue
Müllentsorgungsfahrzeug, wurde kritisch hinterfragt. Allerdings:
Es sei eine wirtschaftliche Entscheidung der Entsorgunsfirma, auf die
die Gemeinde keinen Einfluss habe.
Letzten Endes waren sich alle Parteien darüber einig: Holzwickede
sollte eine generationsübergreifende und offene Gemeinde sein, die
auch in Zukunft Firmen und Familien einen Anreiz bietet, sich hier
niederzulassen.
Bildunterschrift
unter einem Foto der Diskussionsteilnehmer: Stellten
sich bei der Podiumsdisskussion der Kolpingsfamilie zum Gespräch:
die Fraktionssprecher der Ratsparteien.
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