aus Hellweger Anzeiger: Mittwoch, 30. März
2005
Am Marktplatz
nagt der Zahn der Zeit
Neubau in 2005
eine „knappe Sache“
Politik steht
unter Zugzwang
Von
Sebastian Smulka
HOLZWICKEDE • Die Marktsanierung
droht erneut verschoben zu werden. Für das laufende Jahr werde es
mit einer Realisierung zumindest sehr knapp, hieß es nun aus der
Verwaltung.
Am übernächsten Dienstag soll der Planungs- und Bauausschuss
darüber diskutieren, wie es in Sachen Marktplatzneubau weitergeht.
Und das könnte durchaus etwas länger dauern. Die Verwaltung
gibt in dieser Frage keine Empfehlung und im Beschlussvorschlag der
Drucksache 05-0030 heißt es schlicht: „Der Beschluss wird in der
Sitzung formuliert“.
Die beiden großen Fraktionen sind gerade in Verfahrensdingen
unterschiedlicher Meinung. Während die CDU mit Blick auf ein von
ihr eingereichtes Konzeptpapier einen schnellen Baustart fordert,
schlug die SPD vor, zunächst mehrere Planungsbüros in einem
Ideenwettbewerb gegeneinander antreten zu lassen. Doch dies würde
Zeit in Anspruch nehmen.
Zumindest im Fall der SPD-Lösung schließt die Verwaltung
einen Marktneubau noch in 2005 aus. „Wenn die Politik sich dafür
entscheidet, wird es dieses Jahr nicht mehr klappen“, legte sich
Baufachbereichsleiter Jens Schmiedgen nun fest. Generell sei der
Marktneubau in diesem Jahr eine „knappe Sache“. „Es hängt von
vielen Faktoren ab. Selbst wenn wir jetzt sofort ein Planungsbüro
beauftragen, einen konkreten Entwurf vorzulegen, ist es die Frage, ob
dieser Entwurf sofort überzeugt oder ob es längere
Diskussionen gibt“, so Schmiedgen. Generell ausschließen wolle er
den Marktneubau noch in 2005 aber nicht: „Wenn die Politik es will,
können wir auch Sondersitzungen machen, um das Verfahren zu
beschleunigen“, so Schmiedgen.
Zunächst müssen sich CDU und SPD aber darüber einig
werden, wie der nächste Schritt aussieht. Während CDU-Chef
Frank Lausmann angesichts des „katastrophalen Zustands“ keine Zeit
verlieren möchte, ist die SPD ambivalent. „Ich selbst teile den
Traum, dass der nächste Weihnachtsmarkt auf dem neuen Platz
stattfinden soll. Aber es soll auch kein Schnellschuss werden“,
erklärte SPD-Chef Michael Klimziak. Seine Partei sei aber
gesprächsbereit: „Im Grunde genommen wollen wir ja dasselbe“,
sagte er. |