aus Hellweger Anzeiger: Donnerstag, 22. April 2004
Aldi und Co.
verursachen Antragsflut
Verkehrsproblematik
an der Stehfenstraße immer facettenreicher
Von Sebastian Smulka
HOLZWICKEDE • Die
Stehfenstraße entwickelt sich zum politischen Schwerpunktthema:
Die Ansiedlung von Aldi und Co. zieht eine regelrechte Antragsflut nach
sich.
Der Verkehrsausschuss bekommt in der nächsten Woche gleich vier
Anträge verschiedener Fraktionen auf den Tisch, wobei der der CDU
zwei Anträge vereint. Alle Eingaben gehen auf die
Ansiedlungsprojekte an der Stehfenstraße zurück und zielen
darauf, die Belastung für die Nachbarn möglichst gering zu
halten. Vor allem die Ratsleute und -kandidaten aus dem Norden haben
sich die Kritikpunkte, die die Anwohner beim Bürgerabend im
Februar geäußert hatten, auf die Fahnen geschrieben.
Die beiden jüngsten Anträge kommen nun von der SPD: Einer
davon soll die Verwaltung auffordern, während der Bauphase von
Aldi und Rewe den entsprechenden Baustellenverkehr von
der Nordstraße und der Nachtwey-Kreuzung fern zu halten. Sie soll
mit den Investoren und deren Baufirmen vereinbaren, dass der
entsprechende Verkehr vom Osten her zur Baustelle auf dem
Bahngelände und entgegengesetzt zurück fließt. Ein
zweiter Antrag fordert dazu auf, den Radweg, der zurzeit vor Nachtwey
auf die Stehfenstraße mündet, nahtlos an den geplanten
Radweg vor
dem Einkaufszentrum anzubinden. Da der Verkehr durch die
Kundenströme der beiden Einkaufsmärkte deutlich zunehmen wird
- Prognosen gehen von täglich 1 500 zusätzlichen Durch-
fahrten aus - sei es den Radfahrern nicht mehr zuzumuten, ein
Stück über die Straße zu fahren, argumentieren die
SPD-Kandidaten Doris Becker, Rolf Wittke und Arne Schulte-Altedorneburg
in ei-
nem gemeinsamen Antrag.
Bereits vor einigen Wochen hatte sich CDU-Ratsherr Theo Jura für
einen Tempo-30-Bereich von der Nord- bis zur Schubertstraße
ausgesprochen und zudem eine Tonnagebegrenzung auf 7,5
Tonnen gefordert. Sein Antrag wird auf der Verkehrsausschuss-Sitzung in
der kommenden Woche vermutlich nur zur „ersten Lesung" kommen: Die
Verwaltung schlägt vor, im Juni Geschwindigkeitskontrollen
durchzuführen und ihr Ergebnis in die abschließende Beratung
über den CDU-Antrag mit einzubeziehen.
Auch der Bürgerblock hat inzwischen den Antrag eingereicht, den er
im Februar angekündigt hat. Ihm zufolge soll die Verwaltung eine
Anbindung der Natorper Straße an die Nordstraße prüfen,
um ein zusätzliches Ventil für den immer dichter werdenden
Verkehr im Nordosten zu schaffen. Eine solche Anbindung hat einmal
existiert, wurde aber im Zuge des Autobahnbaus in den
60er Jahren getrennt, weil die Verkehrssituation in dem damals noch
unbeampelten Bereich zu kompliziert zu werden drohte.
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