aus Hellweger Anzeiger: Dienstag, 24. Februar 2004
BBL gerät
in
die Kritik
Podiumsrunde
zur Ganztagsschule ein "unfaires Wahlkampfmanöver"
Von
Sebastian Smulka
HOLZWICKEDE • Mit seiner
Podiumsdiskussion über die Offene
Ganztagsgrundschule zieht sich der Bürgerblock den Unmut der
anderen
Ratsfraktionen zu. Das Vorgehen sei rücksichtslos, unfair und
allein
aus wahlkampftaktischen Gründen zu erklären, hieß es.
Der Grünen-Fraktionschef Friedhelm Klemp brachte seine
Verärgerung am
schärfsten auf den Punkt: “Das ist eine reine Schauveranstaltung“,
wetterte er Richtung Bürgerblock. Der hatte nun überraschend
eine
Podiumsdiskussion zur Offenen Ganztagsgrundschule angemeldet, die am
4.März ab 19.30Uhr im Schulforum stattfinden soll (wir
berichteten).
BBL-Fraktionschef Heinrich Schlinkmann kündigte den Abend als eine
Gelegenheit an, bei der sich auch Politiker “unabhängig von der
Verwaltung“ informieren könnten – was offenbar nicht nur von der
Verwaltung als Provokation empfunden wird.
“Wir haben in allen Fraktionen darüber gesprochen, hatten alle die
gleichen Informationen. Alle waren dafür – aber jetzt muss der
Bürgerblock ausscheren“, ärgert sich Friedhelm Klemp. Auch
der
Vorsitzende der CDU-Ortsunion, Frank Lausmann, wertete die
Veranstaltung im Gespräch mit unserer Redaktion als “reine
Wichtigtuerei“. Dass es nun plötzlich eine Veranstaltung zu dem
Thema
gebe, sei “etwas seltsam“ und auch, dass die Veranstaltung den anderen
Parteien etwas bringen soll, mag er nicht so recht glauben: “Ich als
Vorsitzender habe zumindest noch keine Einladung erhalten und erst aus
ihrer Zeitung davon erfahren“, sagte er.
Die Junge Liste nahm die Veranstaltung gestern auf die Themenliste
ihrer Fraktionssitzung. Bereits vorab ging der Fraktionsvorsitzende
Thorsten Ringholt auf Distanz zum Bürgerblock. “Man muss sich
nicht
immer so weit aus dem Fenster lehnen“, nahm er den
BBL-Fraktionsvorsitzenden, Heinrich Schlinkmann, aufs Korn. Die
Podiumsrunde sei ein “BBL-typischer Alleingang“, der nichts mit der
Sache der offenen Ganztagsgrundschule zu tun habe, sondern allein einen
Zweck verfolge: “Es ist halt ein Wahljahr“, meint Ringholt, und das
beeinflusst auch den politischen Stil. |