aus: Hellweger Anzeiger, Donnerstag, 20. November 2003

Von Sebastian Smulka

Gegen die Dauerparker ist kein Kraut gewachsen

Nordstraße verärgert über Flughafennutzer - Bürgermeister soll vermitteln

HOLZWICKEDE • Dass Parkplätze im Norden Holzwickedes Mangelware sind, liegt auch am Flughafen: Gerade zu Ferienzeiten stellen Flugreisende ihre Wagen gerne an der Nordstraße oder deren Seitenstraßen ab – sehr zum Ärger der Anwohner, die ihre eigenen Fahrzeuge manchmal weitab von ihren Grundstücken parken müssen. Eine Handhabe dagegen hat die Gemeinde allerdings nicht, wie nun im Verkehrsausschuss deutlich wurde: Die Ausschussmitglieder diskutierten in ihrer jüngsten Sitzung mehrere Lösungsansätze, mussten sie aber allesamt verwerfen. Schließlich beauftragten sie Bürgermeister Jenz Rother damit, das Gespräch mit der Flughafenverwaltung zu suchen. Sie könnte zumindest einen Teil der eigenen Parkplätze kostenfrei anbieten, hieß es. Der Ausschuss schlug hier das westliche Ende des Flughafenparkplatzes vor, das zurzeit selten von Fluggästen genutzt werde. Kostenfrei angeboten könnten diese Stellplätze eine attraktive Alternative zum Parken an der Nordstraße bilden.
Welchen Handlungsspielraum der Flughafen dabei hat, bleibt abzuwarten: Die Parkgebühren auf den Plätzen im Westen würden erst seit zwei Jahren erhoben, seien aber für die Gegenfinanzierung der Shuttle-Verbindung zum Bahnhof erforderlich, so Flughafensprecher Martin Symannek. Mit einer Gebühr von 15 Euro für die ganze Woche seien diese Flughafenparkplätze zudem die billigsten in ganz NRW und einen kostenlosen Transit zum Abflug gebe es auch noch – anders als an der Nordstraße. “Zwingen, bei uns zu parken, können wir die Fluggäste aber nicht“, so der Flughafensprecher.
“Zwangsmittel“ des Straßenverkehrsrechts versprechen allerdings auch keine Lösung, erklärte Frank Lausmann (CDU), der das Problem bereits im vergangenen Jahr im Verkehrsausschuss zur Sprache gebracht hat. Eine Parkscheiben-Lösung würde den Anwohnern und ihren Gästen selbst nicht gerecht. Und die Ausgabe von Anwohner-Parkausweisen sei für die Gemeinde zu teuer. Eine trickreiche Lösung hätte in einem Rückgriff auf “alte Zeiten“ bestehen können: Es habe mal eine Regelung gegeben, nach der Anwohner einmal in der Woche ihre Autos wegsetzen mussten, damit die Straßenreinigung Platz hatte. Dauerparker würden bei so einer Aktion natürlich entlarvt, “aber das Straßenverkehrsamt hat uns gleich mitgeteilt, dass wir so eine Regelung nur durchsetzen können, wenn der Reinigungswagen tatsächlich fährt“, so Lausmann.

Bildunterschrift unter einem Bild der Parker an der Nordstraße: Wohin das Auge reicht, sind die Parkplätze an der Nordstraße meistens belegt. Oft genug liege das an Reisenden, die die Parkgebühren am Flughafen sparen möchten, beklagen Anwohner.