aus: Hellweger Anzeiger, Freitag, 21. Februar 2003

Von Gabriele Hoffmann

Politik hat keine Eile bei Betreuung

Viele Fragen zu Finanzierung und Zielsetzung der Ganztagsschule

HOLZWICKEDE • Viele offene Fragen und die zu kurze Anmeldefrist einerseits, die Zufriedenheit mit dem bestehenden Betreuungsangebot der Grundschulen andererseits lässt die Politiker erst einmal gelassen auf die Pläne des Landes hinsichtlich der Offenen Ganztagsschule reagieren. Der Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Städtepartnerschaften demonstrierte am Mittwochabend Geschlossenheit: In Holzwickede ist keine Eile bei der Umsetzung des Erlasses der Landesregierung erforderlich. Drei von vier Grundschulen bieten die Schule von "acht bis eins", zwei weitere sind auch nachmittags für die Kinder geöffnet. Das wurde von allen Fraktionen als "bedarfsorientiert" gewertet.
Mankos im pädagogischen der Bereich Regierungspläne für eine verlässliche Betreuung über den Unterricht hinaus bis 16 Uhr sieht die SPD. Ihr fehlt ein entsprechendes Konzept. Die CDU hat die Finanzen im Blick und befürchtet, dass das Land wieder Aufgaben auf die Kommunen abwälzen möchte.
Nicht nur auf die Kommunen, auch auf die Eltern kämen neue Belastungen zu. Denn die Betreuung in der Schule über den Mittag hinaus würde je nach Einkommenssituation im Monat immerhin bis zu 100 Euro kosten.
Unklar ist auch die Personalsituation, ob und wie die Betreuung in Ferienzeiten gestemmt werden soll und ob die "klassischen Horte" damit überflüssig werden.
Da auch die Offene Ganztagsgrundschule freiwillig sein soll, zweifelt Ausschussvorsitzender Winfried Hardung (CDU) an dem grundsätzlichen Ziel des Projektes, "die Pisa-Misere damit zu lösen".
Was die Umsetzung für das neue Schuljahr ohnehin schwierig macht, ist die Antragsfrist bis zum 31. Mai.