aus: Hellweger Anzeiger, Freitag, 07. Februar 2003

Von Alexandra Lehmann

CDU fordert: Nutznießer mit ins Boot

Vorfinanzierung der Chaussee mit Dortmund und Flughafen stemmen

HOLZWICKEDE • Dass die Gemeinde die Kosten für die Vorfinanzierung der Chaussee allein trägt, kommt für die CDU nach wie vor nicht in Frage. “Es gilt, die mit ins Boot zu nehmen, die einen hohen Nutzen vom Gesamtausbau haben“, beantragen Fraktionschef Rolf Kersting und seine Kollegen, in den Dialog mit der Stadt Dortmund und dem Flughafen zu treten - und zwar in Form von Gesprächen und nicht auf dem Schriftweg.
Die Idee ist nicht neu. Bereits 2002 hatte die Verwaltung beim großen Nachbarn und beim Airport angefragt, ob sie sich an der Zinslast (750000 Euro) beteiligen würden - ohne Erfolg. “Es ist aber nie zu Gesprächen gekommen. Wenn sich unser Bürgermeister mit seinem Dortmunder Kollegen darüber unterhält, ist das für uns keine politische Grundlage.“ Ohnehin habe die Verwaltung die Anfrage erst nach dem Votum des Rates pro Vorfinanzierung gestellt. “Da ist es doch kein Wunder, dass sich keiner an den Kosten beteiligen wollte“, meint CDU-Ratsherr Dieter Düber.

Forderung noch unklar

Maßnahme auf dem 2. Platz

Die Vorzeichen hätten sich geändert. “Noch ist unklar, ob das Land die Vorfinanzierung überhaupt fortführt“, so Kersting. Ralf Büschgen, Pressesprecher der Bezirksregierung in Arnsberg, konnte dies gestern noch nicht entkräften. Nur so viel: “Der Regionalrat geht von der Fortsetzung in 2003 aus. Holzwickede liegt nach Plettenberg auf dem zweiten Platz.“
Was Kersting und Co. weiter beunruhigt: Der Kämmerer habe mit Blick auf die möglicherweise weitere Verschlechterung der Finanzlage erhebliche Bedenken angemeldet. Vor diesem Hintergrund sollte man die Zeit für Gespräche mit Institutionen und politischen Kollegen nutzen. Denn: Dass sich an dem Zustand der Chaussee und dem kläglichen Umfeld für die Anwohner schnellstens etwas ändern muss, steht für die CDU außer Frage. Da das Land in den nächsten zehn Jahren kein Geld habe, sollten sich mit dem Flughafen und der Stadt Dortmund zumindest die beteiligen, durch die die Situation erst entstanden ist. Über den Kostenumfang ließe sich noch reden.
"Der Flughafen ist Anlieger und muss ein Interesse daran haben, durch den Gesamtausbau der Chaussee mit günstigen Mitteln seine eigenen Projekte abzurunden", meint der Fraktionschef mit Blick auf die Aufhebung der Tonnagebegrenzung. Die Beteiligung an der Zinslast sei gering im Verhältnis zu den vier Millionen Euro, die der Flughafen in Schallschutz investieren und an Entschädigungen zahlen muss.