aus: Westfälische Rundschau, Freitag, 07. Februar 2003
Für den baldigen Ausbau der Chaussee
CDU: Nachbarn sollen ihre Zechen zahlen
Holzwickede. (api)
"Die Stadt Dortmund und der Flughafen müssen
mit ins Boot gezogen werden; Holzwickede allein kann den Ausbau der Chaussee
nicht vorfinanzieren", so das Ergebnis der CDU-Klausurberatung zum Straßenausbau.
Für die Christdemokraten steht fest: Erst durch den Ausbau des Flughafens
ist es zu dieser katastrophalen Situation gekommen. "Deshalb sollen sich der
Flughafen und die Stadt Dortmund auch an der Zinslast beteiligen", fordert
Fraktionschef Rolf Kersting mit Nachdruck.
Denn das Land ist in der Pflicht
Kersting machte nach der Klausur seiner Fraktion gestern nochmals deutlich,
dass für die Bürger, die an der Chaussee wohnen, dringend etwas
getan werden müsse. Das koste nun einmal Geld. Geld, das das Land derzeit
nicht hat, dafür aber die Gemeinde in Vorleistung treten soll, bis das
Land zahlt. Das aber kostet wiederum Zinsen, die Holzwickede nicht allein
zahlen soll, so die CDU. Denn die Kommune könne nicht allein für
die Zinslast, die durch die Vorfinanzierung der Baumaßnahme entsteht,
aufkommen. Und er fand dabei deutliche Worte der Kritik an der rot-grünen
Landesregierung: "Das Land allein ist für den Ausbau zuständig,
will aber in den nächsten zehn Jahren keine Mittel bereitstellen. Deshalb
sind nicht die, die eine Vorfinanzierung durch die Kommune ablehnen, die Ferkel."
Dortmund und den Flughafen finanziell zu beteiligen, sei zwar schon im vergangenen
Jahr gefordert, aber nicht konsequent verfolgt worden. Deshalb will sich
die CDU ganz massiv - auch bei den eigenen Parteifreunden in Dortmund - dafür
einsetzen, dass die Kosten geteilt werden. "Wenn man sieht, welche Beträge
der Flughafen für den Lärmschutz ausgibt, dann sind diese Zinskosten
ja fast nur Peanuts", so Rolf Kersting und gibt zu bedenken, dass der Ausbau
der Chaussee schließlich auch einer Abrundung des gesamten Flughafen-Areals
zugute käme. Außerdem habe eine Kostenbeteiligung den Vorteil,
dass jeder Partner seine Vorstellungen hinsichtlich der künftigen Gestaltung
der Chaussee miteinbringen könne. Der CDU-Fraktionschef kritisiert dabei,
dass im vergangenen Jahr mehrheitlich vom Rat die Vorfinanzierung der Baumaßnahme
durch die Gemeinde allein beschlossen worden sei, ohne intensivere Gespräche
mit den Dortmundern geführt zu haben.
Kersting: Intensiv Gespräche führen
Die realistisch die Chance ist, dass sich der Flughafen und die Stadt Dortmund
nun doch an den Zinskosten von ca. 50000 bis 60000 Euro pro Jahr beteiligen,
mochte Rolf Kersting nicht sagen. Auf jeden Fall aber sieht die CDU eine Chance,
die Dortmunder mit ins Boot zu ziehen und beantragt deshalb, vor dem Beschluss
über das Investitionsprogramm im Haushalt 2003 Gespräche zu führen
- diesmal aber ganz intensiv.
Bildunterschrift unter einem Bild der Chaussee: Soll im Interesse
der Bürger ausgebaut werden, aber: Wer bezahlt das?