Erklärung des CDU-Fraktionsvorsitzenden zur Beschlussfassung 

im Rat am 13.02.2003 über den Kaufvertrag Caroline


Die heutige Entscheidung über den Kauf der Fläche Caroline ist von derartiger Dimension, wie es sie bisher in der Holzwickeder Geschichte noch nicht gegeben hat. Es darf mit Recht von einer historischen Entscheidung gesprochen werden.
Die Politik hat es sich bei der Entscheidung über die Entwicklung des dortigen Projektes und des Kaufs der Fläche nicht leicht gemacht. Das Ziel vor Augen, die städtebauliche Chance zum Zusammenwachsen von Nord und Süd zu nutzen und die Industriebrache wieder zum Leben zu erwecken, wurden alle mit der Aufarbeitung und Vermarktung der Fläche einhergehenden Möglichkeiten, Bedenken und Risiken untersucht. Ein langer Entscheidungsprozess unter Einbeziehung von Gutachtern, Vermarktungsgesellschaften und Ministerien ist Ausdruck der Intensität des politischen Engagementes. Alle politischen Kräfte im Gemeinderat haben ihren Beitrag zum Gelingen des Projektes geleistet, einige als Bedenkenträger, andere im Interesse einer konstruktiven Entwicklung. Abschließend konnte jedoch Konsens in der Politik zur Entwicklung der Fläche wie zum Kaufvertrag gefunden werden. Die Entwicklungsphase macht eines deutlich: Niemand alleine kann Urheberrecht beanspruchen, niemand alleine ist der Gestalter der Fläche, niemand alleine ist Herr des Vertragsgeschehens, wenn sich dies manchmal auch so in der Ortspresse aus Sicht des Veröffentlichers liest.
Wer die heutige Entscheidung trägt, geht damit einen Kollektivvertrag mit den anderen Fraktionen ein und ist der Entwicklung des Projektes zur Loyalitat verflichtet. Diese Entscheidung birgt nämlich - wie jede unternehmerische Entscheidung - auch das Risiko des Nichtgelingens in sich, selbst nach gründlichster Untersuchung der möglichen Beeintrachtigungen. Insoweit ist das heutige Ja zum Kaufvertrag auch ein Ja zum Risiko, ein Ja zum Gelingen, aber auch ein Ja zu heute nicht erkennbaren Hindernissen.
Wer heute dieses Risiko nicht eingehen will, damit aber auch die städtebauliche Entwicklung in der Mitte aufgibt, möge Nein zum Vertrag sagen.
Diese Worte mögen uns allen Ermahnung sein, zu der Entscheidung zu stehen, die bekanntlich bei Erfolg viele Väter hat, beim Misslingen aber nach Vaterschaft gesucht wird.
Die CDU-Fraktion spricht sich für den Kaufvertrag aus und wünscht der Entwicklung des ehemaligen Zechengeländes ein herzliches Glück Auf.

Rolf Kersting
CDU-Fraktionsvorsitzender