aus: Hellweger Anzeiger, Mittwoch, 23. April 2003

Konsequenz auf Kahlschlag

Rodung an der A 1 in Hengsen:
Antwort von der Landesregierung

HOLZWICKEDE • Die Landesregierung hat den unangekündigten Kahlschlag entlang der A1 in Hengsen zum Anlass genommen, dem dafür zuständigen Landesbetrieb Straßenbau auf die Finger zu klopfen. Er wurde nochmals auf den aktuellen Erlass mit den Hinweisen für die Gehölzpflege an Bundesfern- und Landesstraßen in NRW hingewiesen und gleichzeitig gebeten, die Öffentlichkeit vor umfangreichen Maßnahmen zu informieren.
Dies sind Antworten, die die CDU-Landtagsabgeordnete Gabriele Kordowski auf ihre im März gestellten Fragen an die Landesregierung erhalten hat. Hintergrund: Im Januar dieses Jahres war es bei Gehölzarbeiten im Bereich Weststraße und Zweigweg offensichtlich zu Fehlern der Behörden gekommen. Nicht auf den “Stock gesetzt“, wie es im Fachjargon heißt, sondern rigoros gefällt wurden die Anpflanzungen, die den Blick auf die graue Lärmschutzwand versperrten und gleichzeitig als natürlicher Lärmschutz dienten.
Zu leiden unter der Maßnahme haben bis heute die Anwohner. Daher dürfte das Schreiben, das Dr. Axel Horstmann im Auftrag des Ministeriums an die CDU-Abgeordnete geschickt hat, kaum ein Trost sein. Höchstens beruhigen könnte es, dass eine Aktion in dieser Form nicht mehr vorkommen wird.
Wie Horstmann mitteilt, soll eine sachgerechte Ausführung der Erlasse durch turnusmäßige Dienstbesprechungen mit den Mitarbeitern des Landesbetriebes gewährleistet werden. Art und Höhe der Bepflanzungen dienen verkehrstechnischen, bautechnischen, landschaftsgestalterischen sowie landschaftsökologischen Aufgaben. Dazu müsse ein abwechslungsreicher, gestufter Gehölzbestand aufgebaut werden. Die Pflege orientiere sich an Kriterien wie Funktionserfüllung, Verkehrssicherheit, Vitalität und Wirtschaftlichkeit. Angestrebt werde ein Turnus von acht bis zehn Jahren. • lea