aus: Westfälische Rundschau, Donnerstag, 13. November 2003

A 40: Lärmschutz bringt erhebliche Entlastung

Holzwickede. (peg) "13 Jahre nach einer vagen Erstinformation hat der Landesbetrieb Straßenbau NRW den Bürgern im Norden Holzwickedes nun konkrete Lärmschutzmaßnahmen an der Autobahn (A 40) vorgestellt. Der Lärm der nahen Verkehrsader soll sich damit trotz des geplanten sechsspurigen Ausbaus um 15 bis 16 Dezibel verringern, versprach Behördenleiter Dirk Griepenburg bei einer Bürgerversammlung am Dienstag in der Nordschule.

"Das ist ganz erheblich", bekräftigte der Experte. Zum Vergleich: Ein nur um 3 dba höherer Lärmpegel entspricht bereits einer Verdoppelung des Verkehrsaufkommens.

Viele der Anwesenden mochten da ihren Ohren kaum trauen. Zu lange warten sie schon auf Lärmschutz vor ihrer Haustür. Wie stark sie belastet sind - auch das haben die Experten untersucht. Die gesetzlich zulässige Höchstbelastung liegt am Tage bei 59 dba und nachts bei 49 dba. Diese Grenzwerte werden aber in den Wohnvierteln im Norden teils erheblich überschritten: zwischen 79 und 49 dba wurden in den Quartieren zwischen Danziger- und Haydnstraße gemessen.

Auch die sechsspurige A 40 und das höhere Verkehrsaufkommen des Jahres 2015 werde später an keiner Stelle in der Gemeinde dazu führen, dass der zulässige Grenzwert von 59 dba am Tage überschritten wird, versprach Jürgen Farwick, stv. Leiter des Landesbetriebes. "Nachts können wir den Grenzwert nicht überall in Holzwickede erreichen", räumt Farwick ein. "Sonst müssten die Wände 14 m hoch werden. Da greifen aber passiven Schallschutzmaßnahmen, wie schalldichte Fenster." Solchen passiven Lärmschutz müssen die Bürger später im Verfahren für den sechsspurigen Ausbau der A 40 gesondert beantragen. In jedem Einzelfall wird dann entschieden, ob der Bund dafür zahlt.

Als aktiver Lärmschutz ist zunächst eine 6 m hohe Wand auf der südlichen Seite der A 40 ab Danziger Straße bis Autobahnkreuz geplant. An den Auf- und Abfahrten wird es zusätzlich noch 3 m hohe Wände geben. Auf der Brücke über die Nordstraße wird nur eine 2 m hohe Wand gebaut. Später wird diese Brücke ganz neu gebaut und erhält dann auch die höheren Wände. Für den Lärmschutz soll kein privates Land in Anspruch genommen werden, betonte Farwick noch einmal. Lediglich kleinere Arbeitsstreifen und Zufahrten während der Bauphase würden benötigt. Die Frage, die die Bürger am meisten interessierte, beantwortete Griepenburg so: Mit dem Bau der Lärmschutzwand soll in der 2. Hälfte nächsten Jahres begonnen werden. Für 2004 und 2005 habe der Bund die Finanzierung zugesagt.

Dass durch die Lärmschutzwand die Belastung sogar noch lauter werden könnte, wie einige Bürger befürchteten, wiesen die Experten zurück: Der innerörtlich reflektierte Lärm sei kaum messbar. Insgesamt werde der Lärm um 15 bis 16 dba reduziert. Aber: Je weiter die Lärmschutzwand entfernt ist, desto geringer ihr Effekt. Im Bereich Haydnstraße werden sich die Lärmschutzmaßnahmen daher kaum auswirken - weder positiv noch negativ.

Bildunterschrift unter einem Bild der Autobahn: Der Landesbetrieb Straßenbau zeigte zur Veranschaulichung diese Fotomontage: So sollen die begrünten Lärmschutzwände später im Bereich Danziger Straße aussehen.