aus: Hellweger Anzeiger, Freitag, 15. März 2002
Umweltsünder hinterläßt Adresse
Bürger sauer: Bahnhofsgelände verkommt zur Müllhalde -
Gemeinde leitet Verfahren ein
HOLZWICKEDE • Ein weiteres unschönes Kapitel für die Anwohner
der Stehfenstraße: Das nahe gelegene Bahnhofsgelände verkommt
immer häufiger zur Müllhalde. Jüngster Fall: Jemand lud zahlreiche
Plastiksäcke, Matratzen, alte Holzfenster und Spielzeug ab. Und diesmal
hat die Gemeindeverwaltung die Möglichkeit, den Übeltäter
zur Rechenschaft zu ziehen. Er hinterließ seine Adresse in einem Sack.
Ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wurde eingeleitet.
Beim Spazierengehen entdeckten Anwohner die Misere und nahmen sie genauer
unter die Lupe, fanden schließlich die Anschrift des Umweltsünders
und informierten Theo Jura, der als CDU-Ratsherr und Nachbar schön häufiger
bei Problemen rund um die Stehfenstraße um Hilfe gebeten wurde. “Müssen
wir uns denn gefallen lassen, dass das Bahnhofsgelände immer weiter
herunterkommt und wir als Anwohner die Leidtragenden sind? Wir fragen uns
mittlerweile wirklich, wo wir überhaupt wohnen“, spricht Jura nicht
nur für sich. “Das ist eine Schweinerei, die bald nicht mehr zu überbieten
ist.“ Seiner Meinung nach ist es längst überfällig,
dass die Gemeinde mehr macht, als nur die Besitzer des Geländes über
die Verschmutzungen zu informieren. "Wir hören immer nur, dass die Bahn
für Ordnung sorgen muss. Doch die zuständigen Stellen sind weit
weg", meint Jura, der umgehend das Ordnungsamt informierte.
Druck gemacht habe die Verwaltung längst, betont Fachbereichsleiter
Volker Risse. Das Problem sei bekannt. Bisher hätten Verfahren jedoch
wegen mangelnden Tatverdachts eingestellt werden müssen. "Wir haben
die Beschwerde aufgenommen und werden ihr nachgehen", verspricht Risse.
• ar