aus: Hellweger Anzeiger, Dienstag, 12. Februar 2002
Straßenschilder bekommen Zusatz
Gemeinde folgt Beispiel anderer Städte:
Erläuterungen zu (un)bekannten Persönlichkeiten
HOLZWICKEDE . Bei Goethe und Schiller klingelt es noch. Bei Elsa Brandström
oder Robert Koch schütteln viele dann aber schon mit dem Kopf. Sie
wissen nicht, wer sich hinter diesen Persönlichkeiten verbirgt. Dabei
sind auch in Holzwickede Straßen nach ihnen benannt. Der Grund für
die Gemeinde, nun sukzessive Erläuterungsschilder anbringen zu lassen.
Dafür sprach sich der Bauausschuss einstimmig in seiner jüngsten
Sitzung aus. Die Idee kam von Winfried Hardung. “Das gibt's in vielen anderen
Städten. Wir sollten uns auch so etwas leisten“, meinte der CDU-Ratsherr.
Die anderen Mitglieder konnten ihm nur beipflichten.
Als Paradebeispiel diente dem Ausschuss der noch namenlose Wohnweg, über
den die Erschließung für das Baugebiet “Östlich der Böckmannstraße“
erfolgen soll. Die Verwaltung schickte mit Elisabeth-von-Thadden-Weg und
Friederike-Fliedner-Weg zwei Vorschläge ins Rennen. Die Entscheidung
fiel dem Ausschuss sichtlich schwer. Auch, weil man über die beiden
Frauen nur wenig wusste. Letztendlich entschied man sich für Variante
I und forderten sogleich, dass bei der Einrichtung des Elisabeth-von-Thadden-Weg
mit den Erläuterungstafeln begonnen werden soll.
Elisabeth von Thadden (1890-1944) stammt aus einer pommerschen Adelsfamilie
und setzte sich für die Förderung des Landschulwesens sowie ein
ganzheitliches Erziehungskonzept ein. In den Kreisen um Goerdeler und Siegmund
Schultze kämpfte sie zur NS-Zeit im Widerstand. Am 8. September 1944
wurde sie in Plötzensee hingerichtet. Mit ihrer Lebensgeschichte reiht
sie sich in die von vielen anderen Persönlichkeiten ein, nach denen
bereits Straßen im westlichen Umfeld des neuen Baugebiets benannt wurden.
• ar