Grünschnittabgabe am Werstoffhof:

kein kostenloser Abgabetermin.

Holzwickede. (peg) CDU-Sprecher Rolf Kersting verstand die Welt nicht mehr: Da wollte seine Fraktion den Holzwickeder Bürgern mal kostenlose Abgabetermine für Grünschnitt und Sperrmüll spendieren - doch der Umweltausschuss zog nicht mit. Vordergründig hörten sich die beiden Anträge ganz vernünftig an, räumten selbst die anderen Fraktionen im Ausschuss ein: Die CDU wollte den Bürgern einen kostenlosen Sperrmüllabfuhrtermin anbieten - wenn auch nur einen alle fünf Jahre. Nur 13 500 EURO ( 2 700 EURO pro Jahr) hätte das gekostet. "Das sollte uns die Sache Wert sein", warb Kersting für den Vorschlag seiner Fraktion: "Die Bürger sollen merken, dass es sich lohnt in Holzwickede zu leben." Und auch beim Grünschnitt argumentierte die CDU ähnlich: An zwei Samstagen im Herbst sollten alle Holzwickede kostenlos ihre Gartenabfälle am Wertstoffhof abgeben dürfen. Der Andrang an den gebührenpflichtigen Abgabetagen zeige deutlich, wie groß hier der Bedarf sei. Stutzig hätten die CDU-Fraktion aber schon die Beschlussvorschläge der Verwaltung machen sollen: Die lehnte nämlich beide Anträge kategorisch ab. Wobei die Begründung im Kern dieselbe war und von den anderen Fraktionen geteilt wurde: Kommunen, Kreis und Land versuchten seit vielen Jahren die Bürger dazu anzuhalten, ihre Abfälle zu trennen und in einem differenzierten System zu entsorgen. Das gewachsene Umweltbewusstsein würde durch solche Anträge "torpediert": Die Gefahr, dass die Bürger auf den kostenlosen Entsorgungstermin hin sammeln und dann wieder wie früher alles auf einen großen Haufen werfen, sei groß. Schließlich würden die Kosten dieser Aktionen wieder auf die ganze Solidargemeinschaft umgelegt - profitieren würden aber nur einzelne. Beispiel Grünschnitt: Warum sollte der Mieter mit Balkon die Entsorgungsaktion der Grünabfälle eines Eigenheimbesitzers mitbezahlen? Beide CDU-Anträge wurden mit großer Mehrheit abgelehnt.