aus: Hellweger Anzeiger, Freitag, 26. April 2002

CDU-Anträge kommen in die Tonne

Vorschläge abgelehnt: Keine kostenlose

Sperrmüllsammlung und Grünschnittabgabe


HOLZWICKEDE • Eine Niederlage auf der ganzen Linie musste die CDU im Umweltausschuss einstecken: Ihre Anträge auf kostenlose Sperrmüll-Abfuhr und entgeltfreie Grünschnitt-Sammlung wurden abgelehnt. Ein Grund: Das bewährte System soll nicht durchbrochen werden.
Mehr Service für die Bürger sei das Ziel. Die CDU plädierte dafür, außerhalb des üblichen Rahmens einmal in fünf Jahren eine kostenlose Sperrmüllabfuhr durchzuführen. “Ich denke da vor allem an die schwächsten Glieder. Die Senioren. Für sie ist es mit großem Aufwand verbunden, zum Wertstoffhof oder zur Anlage nach Ostbüren zu fahren“, begründete CDU-Fraktionschef Rolf Kersting den Antrag. 13500 EURO mehr - auf fünf Jahre verteilt 2700 EURO - würde die Gemeinde diese Dienstleistung kosten. “Das sollte es uns wert sein.“ Außerdem könne man so vielleicht auch wilde Müllkippen verhindern, die immer wieder für Ärger sorgen. Zunächst recht positiv haben die anderen Fraktionen den Antrag aufgenommen. Gleichwohl: Nach längeren Überlegungen sind jedoch alle - bis auf die Grünen - zu dem Schluss gekommen, dass die entstehenden Kosten letztendlich zu einer Erhöhung der Gebühren führen würden. “Außerdem würden wir ein falsches Signal setzen. Schließlich sollen die Bürger durch den Wertstoffhof doch für Mülltrennung sensibilisiert werden“, meinte Birgit Poller (SPD). Weiterer Knackpunkt: Bei Sperrmüll allein würde es bei einer einmaligen Sammlung nicht bleiben. Im gleichen Zug würde gleich aller anderer Unrat entsorgt. Dies, so führte auch die Verwaltung in ihrem Beschlussvorschlag an, habe letztendlich auch die Vergangenheit gezeigt.
Der entgeltfreien Abgabe von Grünschnitt am Wertstoffhof an zwei Samstagen im Herbst erteilten die Fraktionen ebenfalls eine Absage. Denn dafür müssten im Endeffekt - ähnlich wie beim Sperrmüll - alle zahlen. Gerade Bürgern, die keinen eigenen Garten haben, könne man dies wohl kaum plausibel machen. Die Verwaltung geht außerdem davon aus, dass die Mengen wieder steigen würden. Man rechnet mit einer wahren Flut an, Grünschnitt, die zudem nicht an zwei Samstagen zu bewältigen wäre. 1995/1996, als man diesen Service letztmalig anbot, sei es zu einem Verkehrschaos und Autoschlangen bis zum Oelpfad gekommen. Die Politik schloss sich der Meinung der Verwaltung an.  •ar