aus: Westfälische Rundschau, Mittwoch, 18. Dezember 2002
Planung für Ostumgehung und Anschluss: zwiespältiges Echo
Holzwickede.
(api) Am Montagabend stellten Vertreter
des Landesbetriebs Straßenbau im Forum des Schulzentrums die Pläne
zum Bau der Ostumgehung (L 677 n) vor. Das Interesse der Bürger war
so groß, dass der Bürgermeister zusätzliche Stühle herbeiordern
musste.
Nach Vorstellung der Experten soll die neue L 677 entlang der Massener
Straße und weiter nördlich entlang des Ölpfades verlaufen,
aber über eine völlig neue Trasse. Hinzu kommen ein neuer Autobahnanschluss
am Ölpfad und ein Durchstich der L 677 n weiter nach Norden bis zur
Zeche-Norm-Straße.
Die neue L 677 beginnt Höhe Landweg und soll hier mit der Hauptstraße
verknüpft werden. Dabei wird auf eine Ampelkreuzung verzichtet und ein
Kreisel bevorzugt. Dann führt die Trasse parallel zur Massener Straße
Richtung Norden, verläuft hinter den bestehenden Gebäuden und
wird mit der Holzwickeder Straße verknüpft. Hier soll der nächste
Kreisel entstehen.
Im weiteren Verlauf schmiegt sich die neue Trasse geradezu an die Massener
Straße an - bis hin zur Kreuzung Goethestraße/Billmericher Weg.
Hier entsteht dann Kreisel Nr. 3. Im weiteren Verlauf wird die Landstraße
hinter den VEW-Gebäuden vorbeigeführt bis zur Bahntrasse. Der bisherige
Bahntunnel kann nicht genutzt werden, dafür wird weiter östlich
eine neue Unterführung gebaut.
Hinter der neuen Bahnunterquerung erfolgt nördlich eine Vernetzung
mit der Friedrich-Ebert-Straße (natürlich wieder mittels eines
Kreisels), bevor die Trasse nach Westen abknickt und parallel zum Ölpfad
bis zur Ökozelle führt. Hier entsteht der neue BAB-Anschluss. Eigentlich
wäre dann Schluss, aber die Planer haben weiter gedacht: Vorgesehen
ist ein weiterer Durchstich nach Norden, bis die L 677 n schließlich
auf die Flughafenumgehung, die Zeche-Norm-Straße, stößt.
Der Tunnel am Ölpfad wird dicht gemacht, dafür wird im Bereich
des Anschlusses eine Anbindung an die Provinzialstraße Richtung Unna
erfolgen. Gedacht haben die Planer auch an den Lärmschutz der Anlieger:
Zwischen der Massener Straße und der neuen Landstraße soll ein
vier Meter hoher Wall entstehen. Sogar die Kleingärtner am Ölpfad
bekommen ihren eigenen Lärmschutz (nur drei Meter hoch). Insgesamt werden
für die neue Trasse 8 ha Land verbraucht. Kosten: insgesamt rund 12
Mio. Euro.
Heftige Kritik kam bei der Vorstellung der Pläne aus Hengsen: Denn
die L 677 führt in ihrem südlichen Verlauf mitten durch Hengsen.
"Wir haben schon genug Verkehr hier", beschwerten sich Anlieger, die nicht
ganz einsehen mochten, warum im Norden sogar die Kleingärtner ihren
eigenen Lärmschutzwall bekommen, aber im Süden nichts geplant ist.
Dass in den ursprünglichen Plänen für die L 677 n von
einem "Durchstich" nach Norden (vom neuen Anschluss zur Flughafenumgehung)
nie die Rede gewesen sei und die Bürger jetzt belogen und betrogen würden,
kritisierte Wilfried Brinkmann (Bürgerblock). Er sieht darum auch nur
wenig Chancen, dass diese Straße in Holzwickede so akzeptiert werde.
Fakt sei aber, so die Planer, dass die Ortsdurchfahrt sowie Massener
Straße deutlich vom Verkehr entlastet werden - die Prognosen gehen
davon aus, dass die L 677 n im südlichen Bereich täglich von 6
500 Fahrzeugen befahren wird, im nördlichen Bereich ab Billmericher
Weg sogar von auf rd. 11 000 Fahrzeuge bis auf ca. 20 000 Fahrzeuge südlich
des neuen Autobahnanschlusses an. Deshalb lobten Anlieger von Nord- und Massener
Straße durchweg die vorgestellten Pläne.
Bildunterschrift unter einem Foto der Veranstaltung: Riesiges Interesse:
Bürger, Planer und Gemeindevertreter im Forum. Im Hintergrund die meterlangen
Pläne.